"Mensch". Dem Menschen ist erst "wahrhaft wohl", wenn er auch "geistig frei" ist! Denn der Mensch ist Geist, darum müssen alle Mächte, die ihm, dem Geiste, fremd sind, alle übermenschlichen, himmlischen, unmenschlichen Mächte müssen gestürzt werden, und der Name "Mensch" muß über alle Na¬ men sein.
So kehrt in diesem Ende der Neuzeit (Zeit der Neuen) als Hauptsache wieder, was im Anfange derselben Hauptsache gewesen war: die "geistige Freiheit".
Dem Communisten insbesondere sagt der humane Liberale: Schreibt Dir die Gesellschaft Deine Thätigkeit vor, so ist diese zwar vom Einfluß der Einzelnen, d. h. der Egoisten frei, aber es braucht darum noch keine rein menschliche Thätigkeit, und Du noch nicht ein völliges Organ der Menschheit zu sein. Welcherlei Thätigkeit die Gesellschaft von Dir fordert, das bleibt ja noch zufällig: sie könnte Dich bei einem Tempel¬ bau u. dergl. anstellen, oder, wenn auch das nicht, so könntest Du doch aus eigenem Antriebe für eine Narrheit, also Un¬ menschlichkeit thätig sein; ja noch mehr, Du arbeitest wirklich nur, um Dich zu nähren, überhaupt, um zu leben, um des lieben Lebens willen, nicht zur Verherrlichung der Menschheit. Mithin ist die freie Thätigkeit erst dann erreicht, wenn Du Dich von allen Dummheiten frei machst, von allem Nicht¬ menschlichen, d. h. Egoistischen (nur dem Einzelnen, nicht dem Menschen im Einzelnen Angehörigen) Dich befreist, alle den Menschen oder die Menschheits-Idee verdunkelnden, unwahren Gedanken auflösest, kurz, wenn Du nicht bloß ungehemmt bist in Deiner Thätigkeit, sondern auch der Inhalt Deiner Thätig¬ keit nur Menschliches ist, und Du nur für die Menschheit lebst und wirkst. Das ist aber nicht der Fall, so lange das Ziel
„Menſch“. Dem Menſchen iſt erſt „wahrhaft wohl“, wenn er auch „geiſtig frei“ iſt! Denn der Menſch iſt Geiſt, darum müſſen alle Mächte, die ihm, dem Geiſte, fremd ſind, alle übermenſchlichen, himmliſchen, unmenſchlichen Mächte müſſen geſtürzt werden, und der Name „Menſch“ muß über alle Na¬ men ſein.
So kehrt in dieſem Ende der Neuzeit (Zeit der Neuen) als Hauptſache wieder, was im Anfange derſelben Hauptſache geweſen war: die „geiſtige Freiheit“.
Dem Communiſten insbeſondere ſagt der humane Liberale: Schreibt Dir die Geſellſchaft Deine Thätigkeit vor, ſo iſt dieſe zwar vom Einfluß der Einzelnen, d. h. der Egoiſten frei, aber es braucht darum noch keine rein menſchliche Thätigkeit, und Du noch nicht ein völliges Organ der Menſchheit zu ſein. Welcherlei Thätigkeit die Geſellſchaft von Dir fordert, das bleibt ja noch zufällig: ſie könnte Dich bei einem Tempel¬ bau u. dergl. anſtellen, oder, wenn auch das nicht, ſo könnteſt Du doch aus eigenem Antriebe für eine Narrheit, alſo Un¬ menſchlichkeit thätig ſein; ja noch mehr, Du arbeiteſt wirklich nur, um Dich zu nähren, überhaupt, um zu leben, um des lieben Lebens willen, nicht zur Verherrlichung der Menſchheit. Mithin iſt die freie Thätigkeit erſt dann erreicht, wenn Du Dich von allen Dummheiten frei machſt, von allem Nicht¬ menſchlichen, d. h. Egoiſtiſchen (nur dem Einzelnen, nicht dem Menſchen im Einzelnen Angehörigen) Dich befreiſt, alle den Menſchen oder die Menſchheits-Idee verdunkelnden, unwahren Gedanken auflöſeſt, kurz, wenn Du nicht bloß ungehemmt biſt in Deiner Thätigkeit, ſondern auch der Inhalt Deiner Thätig¬ keit nur Menſchliches iſt, und Du nur für die Menſchheit lebſt und wirkſt. Das iſt aber nicht der Fall, ſo lange das Ziel
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„Menſch“. Dem Menſchen iſt erſt „wahrhaft wohl“, wenn er
auch „geiſtig frei“ iſt! Denn der Menſch iſt Geiſt, darum
müſſen alle Mächte, die ihm, dem Geiſte, fremd ſind, alle
übermenſchlichen, himmliſchen, unmenſchlichen Mächte müſſen
geſtürzt werden, und der Name „Menſch“ muß über alle Na¬
men ſein.
So kehrt in dieſem Ende der Neuzeit (Zeit der Neuen)
als Hauptſache wieder, was im Anfange derſelben Hauptſache
geweſen war: die „geiſtige Freiheit“.
Dem Communiſten insbeſondere ſagt der humane Liberale:
Schreibt Dir die Geſellſchaft Deine Thätigkeit vor, ſo iſt dieſe
zwar vom Einfluß der Einzelnen, d. h. der Egoiſten frei, aber
es braucht darum noch keine rein menſchliche Thätigkeit,
und Du noch nicht ein völliges Organ der Menſchheit zu ſein.
Welcherlei Thätigkeit die Geſellſchaft von Dir fordert, das
bleibt ja noch zufällig: ſie könnte Dich bei einem Tempel¬
bau u. dergl. anſtellen, oder, wenn auch das nicht, ſo könnteſt
Du doch aus eigenem Antriebe für eine Narrheit, alſo Un¬
menſchlichkeit thätig ſein; ja noch mehr, Du arbeiteſt wirklich
nur, um Dich zu nähren, überhaupt, um zu leben, um des
lieben Lebens willen, nicht zur Verherrlichung der Menſchheit.
Mithin iſt die freie Thätigkeit erſt dann erreicht, wenn Du
Dich von allen Dummheiten frei machſt, von allem Nicht¬
menſchlichen, d. h. Egoiſtiſchen (nur dem Einzelnen, nicht dem
Menſchen im Einzelnen Angehörigen) Dich befreiſt, alle den
Menſchen oder die Menſchheits-Idee verdunkelnden, unwahren
Gedanken auflöſeſt, kurz, wenn Du nicht bloß ungehemmt biſt
in Deiner Thätigkeit, ſondern auch der Inhalt Deiner Thätig¬
keit nur Menſchliches iſt, und Du nur für die Menſchheit lebſt
und wirkſt. Das iſt aber nicht der Fall, ſo lange das Ziel
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Stirner, Max: Der Einzige und sein Eigenthum. Leipzig, 1845, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stirner_einzige_1845/179>, abgerufen am 25.11.2024.
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