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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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wegbrach, und den sehr blauen Streifen einer Eis¬
spalte zeigte, wo doch früher alles weiß gewesen war;
aber sie kümmerten sich nicht darum, sie arbeiteten sich
fort, bis sie wieder irgend wo aus dem Eise heraus
kamen.

"Sanna," sagte der Knabe, "wir werden gar nicht
mehr in das Eis hinein gehen, weil wir in demselben
nicht fortkommen. Und weil wir schon in unser Thal
gar nicht hinab sehen können, so werden wir gerade
über den Berg hinab gehen. Wir müssen in ein Thal
kommen, dort werden wir den Leuten sagen, daß wir
aus Gschaid sind, die werden uns einen Wegweiser
nach Hause mitgeben."

"Ja, Konrad," sagte das Mädchen.

So begannen sie nun in dem Schnee nach jener
Richtung abwärts zu gehen, welche sich ihnen eben
darbot. Der Knabe führte das Mädchen an der Hand.
Allein nachdem sie eine Weile abwärts gegangen
waren, hörte in dieser Richtung das Gehänge auf,
und der Schnee stieg wieder empor. Also änderten
die Kinder die Richtung, und gingen nach der Länge
einer Mulde hinab. Aber da fanden sie wieder Eis.
Sie stiegen also an der Seite der Mulde empor, um
nach einer andern Richtung ein Abwärts zu suchen.
Es führte sie eine Fläche hinab, allein die wurde

wegbrach, und den ſehr blauen Streifen einer Eis¬
ſpalte zeigte, wo doch früher alles weiß geweſen war;
aber ſie kümmerten ſich nicht darum, ſie arbeiteten ſich
fort, bis ſie wieder irgend wo aus dem Eiſe heraus
kamen.

„Sanna,“ ſagte der Knabe, „wir werden gar nicht
mehr in das Eis hinein gehen, weil wir in demſelben
nicht fortkommen. Und weil wir ſchon in unſer Thal
gar nicht hinab ſehen können, ſo werden wir gerade
über den Berg hinab gehen. Wir müſſen in ein Thal
kommen, dort werden wir den Leuten ſagen, daß wir
aus Gſchaid ſind, die werden uns einen Wegweiſer
nach Hauſe mitgeben.“

„Ja, Konrad,“ ſagte das Mädchen.

So begannen ſie nun in dem Schnee nach jener
Richtung abwärts zu gehen, welche ſich ihnen eben
darbot. Der Knabe führte das Mädchen an der Hand.
Allein nachdem ſie eine Weile abwärts gegangen
waren, hörte in dieſer Richtung das Gehänge auf,
und der Schnee ſtieg wieder empor. Alſo änderten
die Kinder die Richtung, und gingen nach der Länge
einer Mulde hinab. Aber da fanden ſie wieder Eis.
Sie ſtiegen alſo an der Seite der Mulde empor, um
nach einer andern Richtung ein Abwärts zu ſuchen.
Es führte ſie eine Fläche hinab, allein die wurde

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[79/0090] wegbrach, und den ſehr blauen Streifen einer Eis¬ ſpalte zeigte, wo doch früher alles weiß geweſen war; aber ſie kümmerten ſich nicht darum, ſie arbeiteten ſich fort, bis ſie wieder irgend wo aus dem Eiſe heraus kamen. „Sanna,“ ſagte der Knabe, „wir werden gar nicht mehr in das Eis hinein gehen, weil wir in demſelben nicht fortkommen. Und weil wir ſchon in unſer Thal gar nicht hinab ſehen können, ſo werden wir gerade über den Berg hinab gehen. Wir müſſen in ein Thal kommen, dort werden wir den Leuten ſagen, daß wir aus Gſchaid ſind, die werden uns einen Wegweiſer nach Hauſe mitgeben.“ „Ja, Konrad,“ ſagte das Mädchen. So begannen ſie nun in dem Schnee nach jener Richtung abwärts zu gehen, welche ſich ihnen eben darbot. Der Knabe führte das Mädchen an der Hand. Allein nachdem ſie eine Weile abwärts gegangen waren, hörte in dieſer Richtung das Gehänge auf, und der Schnee ſtieg wieder empor. Alſo änderten die Kinder die Richtung, und gingen nach der Länge einer Mulde hinab. Aber da fanden ſie wieder Eis. Sie ſtiegen alſo an der Seite der Mulde empor, um nach einer andern Richtung ein Abwärts zu ſuchen. Es führte ſie eine Fläche hinab, allein die wurde

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/90>, abgerufen am 24.11.2024.