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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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sie, und wir werden es morgen früh schon sehen, wenn
sie ihn nicht nieder geschossen oder erwischt haben."

"Er rennt mit seinem Pferde an ein Haus an,
und zerschmettert sich und das Thier," sagte eine
Magd.

"Der rennt nicht an," erwiederte ein Knecht, "er
sieht sich die Sache gut zusammen, und versteht sein
Ding."

"Er ist doch ein Mann, wenn er auch ein Feind
ist," sagte Lulu.

"Warum hast du ihn denn nicht umgebracht, da
er einen weißen Mantel hat?" fragte Alfred den
Schloßherrn.

Dieser schaute den Fragenden an, und antwortete
nicht.

"Kinder, Leute, wir werden hier bald ein anderes
Schauspiel haben," sagte der Verwalter, "dieser kühne
Mann mag nun umgekommen sein oder nicht, er ist
ein Feind, wie sich aus seinem Thun gezeigt hat, er
ist aus unserem Schlosse in unsere Verbündeten ge¬
sprengt, bald werden sie da sein, und werden Rechen¬
schaft fodern. Sehe jeder, daß er sich genau merke,
wie die Sache, bei der er war, hergegangen ist, damit
er die Wahrheit bekennen könne, daß sich keine Wider¬
sprüche finden, die uns arge Dinge bereiten könnten.

ſie, und wir werden es morgen früh ſchon ſehen, wenn
ſie ihn nicht nieder geſchoſſen oder erwiſcht haben.“

„Er rennt mit ſeinem Pferde an ein Haus an,
und zerſchmettert ſich und das Thier,“ ſagte eine
Magd.

„Der rennt nicht an,“ erwiederte ein Knecht, „er
ſieht ſich die Sache gut zuſammen, und verſteht ſein
Ding.“

„Er iſt doch ein Mann, wenn er auch ein Feind
iſt,“ ſagte Lulu.

„Warum haſt du ihn denn nicht umgebracht, da
er einen weißen Mantel hat?“ fragte Alfred den
Schloßherrn.

Dieſer ſchaute den Fragenden an, und antwortete
nicht.

„Kinder, Leute, wir werden hier bald ein anderes
Schauſpiel haben,“ ſagte der Verwalter, „dieſer kühne
Mann mag nun umgekommen ſein oder nicht, er iſt
ein Feind, wie ſich aus ſeinem Thun gezeigt hat, er
iſt aus unſerem Schloſſe in unſere Verbündeten ge¬
ſprengt, bald werden ſie da ſein, und werden Rechen¬
ſchaft fodern. Sehe jeder, daß er ſich genau merke,
wie die Sache, bei der er war, hergegangen iſt, damit
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[246/0257] ſie, und wir werden es morgen früh ſchon ſehen, wenn ſie ihn nicht nieder geſchoſſen oder erwiſcht haben.“ „Er rennt mit ſeinem Pferde an ein Haus an, und zerſchmettert ſich und das Thier,“ ſagte eine Magd. „Der rennt nicht an,“ erwiederte ein Knecht, „er ſieht ſich die Sache gut zuſammen, und verſteht ſein Ding.“ „Er iſt doch ein Mann, wenn er auch ein Feind iſt,“ ſagte Lulu. „Warum haſt du ihn denn nicht umgebracht, da er einen weißen Mantel hat?“ fragte Alfred den Schloßherrn. Dieſer ſchaute den Fragenden an, und antwortete nicht. „Kinder, Leute, wir werden hier bald ein anderes Schauſpiel haben,“ ſagte der Verwalter, „dieſer kühne Mann mag nun umgekommen ſein oder nicht, er iſt ein Feind, wie ſich aus ſeinem Thun gezeigt hat, er iſt aus unſerem Schloſſe in unſere Verbündeten ge¬ ſprengt, bald werden ſie da ſein, und werden Rechen¬ ſchaft fodern. Sehe jeder, daß er ſich genau merke, wie die Sache, bei der er war, hergegangen iſt, damit er die Wahrheit bekennen könne, daß ſich keine Wider¬ ſprüche finden, die uns arge Dinge bereiten könnten.

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/257>, abgerufen am 22.11.2024.