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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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Aufhebens zu machen, und keine Vermuthungen und
kein Gerede zu veranlassen, ließ er keine Zeugen unter¬
fertigen, sondern that unserm Geseze, das er gut
kannte, damit Genüge, daß er am Eingange schrieb:
"Mit meiner eigenhändigen Schrift und Unterschrift."

Dennoch hätte Lulu einmal seine Gunst und
wahrscheinlich auch die Erbschaft, von der sie nichts
wußte, vom Grunde aus verscherzt, hätte sie ihn nicht
ohne ihr Wissen bereits so unterjocht gehabt, daß er
sich nicht mehr aus der Sklaverei zu befreien ver¬
mochte.

Es waren jene traurigen Tage eingetreten, in
denen ein auswärtiger Feind den Boden unsers Vater¬
landes betrat, lange und wiederholt da verweilte,
und durch Schlachten ihn verwüstete, bis er durch
jene ruhmwürdigen Anstrengungen großer Männer,
an denen unser Vaterland einen glänzenden Antheil
nahm, aus allen Fluren, wo man die deutsche
Sprache spricht, wieder verjagt wurde.

Schon bei dem Beginne der französischen Kriege
kamen die drei Männer in die größte Aufregung. Sie
waren insgesamt sehr eifrige Vaterlandsfreunde, ließen
an den Franzosen nichts gutes gelten, wünschten sie
nur bald geschlagen aufgerieben vernichtet und zu
Grunde gerichtet. Am weitesten ging hierin der

Aufhebens zu machen, und keine Vermuthungen und
kein Gerede zu veranlaſſen, ließ er keine Zeugen unter¬
fertigen, ſondern that unſerm Geſeze, das er gut
kannte, damit Genüge, daß er am Eingange ſchrieb:
„Mit meiner eigenhändigen Schrift und Unterſchrift.“

Dennoch hätte Lulu einmal ſeine Gunſt und
wahrſcheinlich auch die Erbſchaft, von der ſie nichts
wußte, vom Grunde aus verſcherzt, hätte ſie ihn nicht
ohne ihr Wiſſen bereits ſo unterjocht gehabt, daß er
ſich nicht mehr aus der Sklaverei zu befreien ver¬
mochte.

Es waren jene traurigen Tage eingetreten, in
denen ein auswärtiger Feind den Boden unſers Vater¬
landes betrat, lange und wiederholt da verweilte,
und durch Schlachten ihn verwüſtete, bis er durch
jene ruhmwürdigen Anſtrengungen großer Männer,
an denen unſer Vaterland einen glänzenden Antheil
nahm, aus allen Fluren, wo man die deutſche
Sprache ſpricht, wieder verjagt wurde.

Schon bei dem Beginne der franzöſiſchen Kriege
kamen die drei Männer in die größte Aufregung. Sie
waren insgeſamt ſehr eifrige Vaterlandsfreunde, ließen
an den Franzoſen nichts gutes gelten, wünſchten ſie
nur bald geſchlagen aufgerieben vernichtet und zu
Grunde gerichtet. Am weiteſten ging hierin der

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[228/0239] Aufhebens zu machen, und keine Vermuthungen und kein Gerede zu veranlaſſen, ließ er keine Zeugen unter¬ fertigen, ſondern that unſerm Geſeze, das er gut kannte, damit Genüge, daß er am Eingange ſchrieb: „Mit meiner eigenhändigen Schrift und Unterſchrift.“ Dennoch hätte Lulu einmal ſeine Gunſt und wahrſcheinlich auch die Erbſchaft, von der ſie nichts wußte, vom Grunde aus verſcherzt, hätte ſie ihn nicht ohne ihr Wiſſen bereits ſo unterjocht gehabt, daß er ſich nicht mehr aus der Sklaverei zu befreien ver¬ mochte. Es waren jene traurigen Tage eingetreten, in denen ein auswärtiger Feind den Boden unſers Vater¬ landes betrat, lange und wiederholt da verweilte, und durch Schlachten ihn verwüſtete, bis er durch jene ruhmwürdigen Anſtrengungen großer Männer, an denen unſer Vaterland einen glänzenden Antheil nahm, aus allen Fluren, wo man die deutſche Sprache ſpricht, wieder verjagt wurde. Schon bei dem Beginne der franzöſiſchen Kriege kamen die drei Männer in die größte Aufregung. Sie waren insgeſamt ſehr eifrige Vaterlandsfreunde, ließen an den Franzoſen nichts gutes gelten, wünſchten ſie nur bald geſchlagen aufgerieben vernichtet und zu Grunde gerichtet. Am weiteſten ging hierin der

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/239>, abgerufen am 24.11.2024.