Hütten, wie das in Gebirgsgegenden sehr oft der Fall ist, welche alle nicht nur zur Kirche und Schule gehören, sondern auch jenen Handwerken, von denen gesprochen wurde, durch Abnahme der Erzeugnisse ihren Zoll entrichten. Es gehören sogar noch weitere Hütten zu dem Dörfchen, die man von dem Thale aus gar nicht sehen kann, die noch tiefer in den Ge¬ birgen steken, deren Bewohner selten zu ihren Ge¬ meindemitbrüdern herauskommen, und die im Winter oft ihre Todten aufbewahren müssen, um sie nach dem Wegschmelzen des Schnees zum Begräbnisse bringen zu können. Der größte Herr, den die Dörfler im Laufe des Jahres zu sehen bekommen, ist der Pfarrer. Sie verehren ihn sehr, und es geschieht ge¬ wöhnlich, daß derselbe durch längeren Aufenthalt im Dörfchen ein der Einsamkeit gewöhnter Mann wird, daß er nicht ungerne bleibt, und einfach fortlebt. Wenigstens hat man seit Menschengedenken nicht er¬ lebt, daß der Pfarrer des Dörfchens ein auswärts¬ süchtiger oder seines Standes unwürdiger Mann gewesen wäre.
Es gehen keine Strassen durch das Thal, sie haben ihre zweigleisigen Wege, auf denen sie ihre Felder¬ zeugnisse mit einspännigen Wäglein nach Hause brin¬ gen, es kommen daher wenig Menschen in das Thal,
Hütten, wie das in Gebirgsgegenden ſehr oft der Fall iſt, welche alle nicht nur zur Kirche und Schule gehören, ſondern auch jenen Handwerken, von denen geſprochen wurde, durch Abnahme der Erzeugniſſe ihren Zoll entrichten. Es gehören ſogar noch weitere Hütten zu dem Dörfchen, die man von dem Thale aus gar nicht ſehen kann, die noch tiefer in den Ge¬ birgen ſteken, deren Bewohner ſelten zu ihren Ge¬ meindemitbrüdern herauskommen, und die im Winter oft ihre Todten aufbewahren müſſen, um ſie nach dem Wegſchmelzen des Schnees zum Begräbniſſe bringen zu können. Der größte Herr, den die Dörfler im Laufe des Jahres zu ſehen bekommen, iſt der Pfarrer. Sie verehren ihn ſehr, und es geſchieht ge¬ wöhnlich, daß derſelbe durch längeren Aufenthalt im Dörfchen ein der Einſamkeit gewöhnter Mann wird, daß er nicht ungerne bleibt, und einfach fortlebt. Wenigſtens hat man ſeit Menſchengedenken nicht er¬ lebt, daß der Pfarrer des Dörfchens ein auswärts¬ ſüchtiger oder ſeines Standes unwürdiger Mann geweſen wäre.
Es gehen keine Straſſen durch das Thal, ſie haben ihre zweigleiſigen Wege, auf denen ſie ihre Felder¬ zeugniſſe mit einſpännigen Wäglein nach Hauſe brin¬ gen, es kommen daher wenig Menſchen in das Thal,
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Hütten, wie das in Gebirgsgegenden ſehr oft der
Fall iſt, welche alle nicht nur zur Kirche und Schule
gehören, ſondern auch jenen Handwerken, von denen
geſprochen wurde, durch Abnahme der Erzeugniſſe
ihren Zoll entrichten. Es gehören ſogar noch weitere
Hütten zu dem Dörfchen, die man von dem Thale
aus gar nicht ſehen kann, die noch tiefer in den Ge¬
birgen ſteken, deren Bewohner ſelten zu ihren Ge¬
meindemitbrüdern herauskommen, und die im Winter
oft ihre Todten aufbewahren müſſen, um ſie nach
dem Wegſchmelzen des Schnees zum Begräbniſſe
bringen zu können. Der größte Herr, den die Dörfler
im Laufe des Jahres zu ſehen bekommen, iſt der
Pfarrer. Sie verehren ihn ſehr, und es geſchieht ge¬
wöhnlich, daß derſelbe durch längeren Aufenthalt im
Dörfchen ein der Einſamkeit gewöhnter Mann wird,
daß er nicht ungerne bleibt, und einfach fortlebt.
Wenigſtens hat man ſeit Menſchengedenken nicht er¬
lebt, daß der Pfarrer des Dörfchens ein auswärts¬
ſüchtiger oder ſeines Standes unwürdiger Mann
geweſen wäre.
Es gehen keine Straſſen durch das Thal, ſie haben
ihre zweigleiſigen Wege, auf denen ſie ihre Felder¬
zeugniſſe mit einſpännigen Wäglein nach Hauſe brin¬
gen, es kommen daher wenig Menſchen in das Thal,
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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/19>, abgerufen am 24.11.2024.
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