Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853."Unter Bündeln dürren Reisigs," antwortete die Schwarzköpfchen und Braunköpfchen gingen in Der Vater nahm die Kinder zu sich auf, küßte Das fremde Mädchen stand in der Ferne, wie es "Mutter," sagte der Vater, "wir haben geglaubt, „Unter Bündeln dürren Reiſigs,“ antwortete die Schwarzköpfchen und Braunköpfchen gingen in Der Vater nahm die Kinder zu ſich auf, küßte Das fremde Mädchen ſtand in der Ferne, wie es „Mutter,“ ſagte der Vater, „wir haben geglaubt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0147" n="136"/> <p>„Unter Bündeln dürren Reiſigs,“ antwortete die<lb/> Großmutter.</p><lb/> <p>Schwarzköpfchen und Braunköpfchen gingen in<lb/> ihrem durch und durch naſſen Anzuge zu ihm hin,<lb/> wie ſie es am Morgen vor ihrem Frühmale zu thun<lb/> gewohnt waren, und küßten ihm die Hand. Blond¬<lb/> köpfchen blieb ſtehen, weil es ſchon begrif, daß das<lb/> ſich hier nicht ſchike.</p><lb/> <p>Der Vater nahm die Kinder zu ſich auf, küßte<lb/> ſie auf die Wangen, unterſuchte ſie, und ſagte: „Ihr<lb/> armen Dinge!“</p><lb/> <p>Das fremde Mädchen ſtand in der Ferne, wie es<lb/> ſonſt an dem Rande der Haſelbüſche zu ſtehen gewohnt<lb/> war, aufrecht und ſteif.</p><lb/> <p>„Mutter,“ ſagte der Vater, „wir haben geglaubt,<lb/> daß ihr in dem Walde hinter einem diken Stamme<lb/> oder hinter einem Holzſtoße werdet Sicherheit geſucht<lb/> haben. Darum gingen wir gleich nach dem Hagel in<lb/> den Wald, wir hatten trokene Kleider in einem Bündel<lb/> mit, um die Kinder umzukleiden, und ſuchten auch an<lb/> allen Stellen neben dem Wege, und riefen nach euch.<lb/> Da wir euch nicht fanden, und da keine Stimme ant¬<lb/> wortete, ſandte ich ſchnell einige Knechte um Stangen<lb/> und Strike zurük, weil ich dachte, ihr könntet etwa jen¬<lb/> ſeits des Baches ſein, der bei ſolchen Anläſſen immer<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [136/0147]
„Unter Bündeln dürren Reiſigs,“ antwortete die
Großmutter.
Schwarzköpfchen und Braunköpfchen gingen in
ihrem durch und durch naſſen Anzuge zu ihm hin,
wie ſie es am Morgen vor ihrem Frühmale zu thun
gewohnt waren, und küßten ihm die Hand. Blond¬
köpfchen blieb ſtehen, weil es ſchon begrif, daß das
ſich hier nicht ſchike.
Der Vater nahm die Kinder zu ſich auf, küßte
ſie auf die Wangen, unterſuchte ſie, und ſagte: „Ihr
armen Dinge!“
Das fremde Mädchen ſtand in der Ferne, wie es
ſonſt an dem Rande der Haſelbüſche zu ſtehen gewohnt
war, aufrecht und ſteif.
„Mutter,“ ſagte der Vater, „wir haben geglaubt,
daß ihr in dem Walde hinter einem diken Stamme
oder hinter einem Holzſtoße werdet Sicherheit geſucht
haben. Darum gingen wir gleich nach dem Hagel in
den Wald, wir hatten trokene Kleider in einem Bündel
mit, um die Kinder umzukleiden, und ſuchten auch an
allen Stellen neben dem Wege, und riefen nach euch.
Da wir euch nicht fanden, und da keine Stimme ant¬
wortete, ſandte ich ſchnell einige Knechte um Stangen
und Strike zurük, weil ich dachte, ihr könntet etwa jen¬
ſeits des Baches ſein, der bei ſolchen Anläſſen immer
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