sah er aus einem Steine ein Wasser heraus fließen, und herab fallen, als ob lauter silberne Bänder und Fransen über die Steine herab gebreitet wären. Da stieg er an dem Steine empor, und suchte sich an dem glatten Felsen mit Füssen und Händen zu halten. Als er oben war, sah er, daß das Wasser aus einer Höhle heraus rinne, und daß die Höhle sehr glänzend hart sei, als wäre sie aus einem kunst¬ reichen Steine gehauen worden. Er ging in die Höhle hinein. Sie wurde immer enger, und wurde immer finsterer, und das Wässerlein floß aus ihr hervor. Da sah er es plözlich in einem Winkel leuchten, als ob ein rother blutiger Tropfen dort läge. Er ging näher, und es leuchtete fort. Da gab es ihm ein, er solle die Hand ausstreken, und den Tropfen nehmen. Er nahm den Tropfen, aber es war ein kalter rauher Stein, den er in der Hand spürte, und der Stein war so groß, daß er ihn kaum mit der Hand fassen konnte. Er trug den Stein hervor, bis er an das Tageslicht kam, und da sah er, daß es ein Feldstein war, wie man viele Tausende findet, und daß aus dem Feldsteine ein rothes Äuglein hervor schaue, wie wenn es von den Lidern der harten Steinrinde bedekt wäre, und nur rosenfarb blinzen könne. Wenn man den Stein drehte, warf er Funken auf die Dinge.
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ſah er aus einem Steine ein Waſſer heraus fließen, und herab fallen, als ob lauter ſilberne Bänder und Franſen über die Steine herab gebreitet wären. Da ſtieg er an dem Steine empor, und ſuchte ſich an dem glatten Felſen mit Füſſen und Händen zu halten. Als er oben war, ſah er, daß das Waſſer aus einer Höhle heraus rinne, und daß die Höhle ſehr glänzend hart ſei, als wäre ſie aus einem kunſt¬ reichen Steine gehauen worden. Er ging in die Höhle hinein. Sie wurde immer enger, und wurde immer finſterer, und das Wäſſerlein floß aus ihr hervor. Da ſah er es plözlich in einem Winkel leuchten, als ob ein rother blutiger Tropfen dort läge. Er ging näher, und es leuchtete fort. Da gab es ihm ein, er ſolle die Hand ausſtreken, und den Tropfen nehmen. Er nahm den Tropfen, aber es war ein kalter rauher Stein, den er in der Hand ſpürte, und der Stein war ſo groß, daß er ihn kaum mit der Hand faſſen konnte. Er trug den Stein hervor, bis er an das Tageslicht kam, und da ſah er, daß es ein Feldſtein war, wie man viele Tauſende findet, und daß aus dem Feldſteine ein rothes Äuglein hervor ſchaue, wie wenn es von den Lidern der harten Steinrinde bedekt wäre, und nur roſenfarb blinzen könne. Wenn man den Stein drehte, warf er Funken auf die Dinge.
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ſah er aus einem Steine ein Waſſer heraus fließen,
und herab fallen, als ob lauter ſilberne Bänder
und Franſen über die Steine herab gebreitet wären.
Da ſtieg er an dem Steine empor, und ſuchte
ſich an dem glatten Felſen mit Füſſen und Händen
zu halten. Als er oben war, ſah er, daß das Waſſer
aus einer Höhle heraus rinne, und daß die Höhle
ſehr glänzend hart ſei, als wäre ſie aus einem kunſt¬
reichen Steine gehauen worden. Er ging in die Höhle
hinein. Sie wurde immer enger, und wurde immer
finſterer, und das Wäſſerlein floß aus ihr hervor.
Da ſah er es plözlich in einem Winkel leuchten, als
ob ein rother blutiger Tropfen dort läge. Er ging
näher, und es leuchtete fort. Da gab es ihm ein,
er ſolle die Hand ausſtreken, und den Tropfen nehmen.
Er nahm den Tropfen, aber es war ein kalter rauher
Stein, den er in der Hand ſpürte, und der Stein
war ſo groß, daß er ihn kaum mit der Hand faſſen
konnte. Er trug den Stein hervor, bis er an das
Tageslicht kam, und da ſah er, daß es ein Feldſtein
war, wie man viele Tauſende findet, und daß aus
dem Feldſteine ein rothes Äuglein hervor ſchaue,
wie wenn es von den Lidern der harten Steinrinde
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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/126>, abgerufen am 24.11.2024.
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