Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.zog, und das Grüne beleuchtete, die Vöglein sangen, Wir waren, während der Großvater erzählte, "Nachdem das Mädchen sehr stark geworden war," zog, und das Grüne beleuchtete, die Vöglein ſangen, Wir waren, während der Großvater erzählte, „Nachdem das Mädchen ſehr ſtark geworden war,“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0082" n="69"/> zog, und das Grüne beleuchtete, die Vöglein ſangen,<lb/> die Bäume glänzten, und die Bergſpizen leuchteten;<lb/> oder ſie ſchlummerten wenn es Nacht war, wenn es<lb/> finſter und ſtill war, oder der Schrei eines wilden<lb/> Thieres tönte, oder der Mond am Himmel ſtand,<lb/> und ſeine Strahlen über die Wipfel goß. Du kannſt<lb/> dir denken, wie es war, wenn du betrachteſt, wie<lb/> ſchon hier die Nacht iſt, wie der Mond ſo ſchauer¬<lb/> lich in den Wolken ſteht, wo wir doch ſchon ſo<lb/> nahe an den Häuſern ſind, und wie er auf die<lb/> ſchwarzen Vogelbeerbäume unſers Nachbars hernieder<lb/> ſcheint.“</p><lb/> <p>Wir waren, während der Großvater erzählte,<lb/> durch die Felder von Oberplan herab gegangen, wir<lb/> waren über die Wieſe gegangen, in welcher das<lb/> Behringer Brünnlein iſt, wir waren über die Stein¬<lb/> wand geſtiegen, wir waren über den weichen Raſen<lb/> gegangen, und näherten uns bereits den Häuſern von<lb/> Oberplan. Es war indeſſen völlig Nacht geworden,<lb/> der halbe Mond ſtand am Himmel, viele Wolken<lb/> hatten ſich aufgethürmt, die er beglänzte, und ſeine<lb/> Strahlen fielen gerade auf die Vogelbeerbäume, die<lb/> in dem Garten unſers Nachbars ſtanden.</p><lb/> <p>„Nachdem das Mädchen ſehr ſtark geworden war,“<lb/> fuhr der Großvater fort, „dachten die Kinder daran<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [69/0082]
zog, und das Grüne beleuchtete, die Vöglein ſangen,
die Bäume glänzten, und die Bergſpizen leuchteten;
oder ſie ſchlummerten wenn es Nacht war, wenn es
finſter und ſtill war, oder der Schrei eines wilden
Thieres tönte, oder der Mond am Himmel ſtand,
und ſeine Strahlen über die Wipfel goß. Du kannſt
dir denken, wie es war, wenn du betrachteſt, wie
ſchon hier die Nacht iſt, wie der Mond ſo ſchauer¬
lich in den Wolken ſteht, wo wir doch ſchon ſo
nahe an den Häuſern ſind, und wie er auf die
ſchwarzen Vogelbeerbäume unſers Nachbars hernieder
ſcheint.“
Wir waren, während der Großvater erzählte,
durch die Felder von Oberplan herab gegangen, wir
waren über die Wieſe gegangen, in welcher das
Behringer Brünnlein iſt, wir waren über die Stein¬
wand geſtiegen, wir waren über den weichen Raſen
gegangen, und näherten uns bereits den Häuſern von
Oberplan. Es war indeſſen völlig Nacht geworden,
der halbe Mond ſtand am Himmel, viele Wolken
hatten ſich aufgethürmt, die er beglänzte, und ſeine
Strahlen fielen gerade auf die Vogelbeerbäume, die
in dem Garten unſers Nachbars ſtanden.
„Nachdem das Mädchen ſehr ſtark geworden war,“
fuhr der Großvater fort, „dachten die Kinder daran
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