Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.und einstweilen dasselbe verpflegen würde. Die Be¬ Sie waren unterdessen mit der Leiche fertig ge¬ Ich trat noch ein wenig zu der Leiche. Sie lag jezt und einſtweilen dasſelbe verpflegen würde. Die Be¬ Sie waren unterdeſſen mit der Leiche fertig ge¬ Ich trat noch ein wenig zu der Leiche. Sie lag jezt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0259" n="246"/> und einſtweilen dasſelbe verpflegen würde. Die Be¬<lb/> hörden, welche die Sache leiten, könnten das Mädchen<lb/> immer bei mir finden, wenn ſie dasſelbe zurükfodern<lb/> ſollten. Ich würde auch die Begebenheit meinen<lb/> Freunden und Bekannten anzeigen, daß wir eine<lb/> Sammlung von Geld machen, damit man den Mann<lb/> anſtändig begraben könne. Die Männer wendeten<lb/> dagegen nichts ein.</p><lb/> <p>Sie waren unterdeſſen mit der Leiche fertig ge¬<lb/> worden. Es hatte ſich gezeigt, daß der arme Mann<lb/> aus was immer für einer Urſache gefallen ſein müſſe,<lb/> und zwar wie der Anſchein zeige, und das Mädchen<lb/> ausſage, von der Leiter, die gegen das Fenſter lehnte,<lb/> und daß er ſich hiebei die Wirbel des Genikes verlezt<lb/> haben müſſe, was den Tod augenbliklich zur Folge<lb/> gehabt habe. Man bedeutete mir, daß den Geſezen<lb/> zufolge eine gerichtliche Zergliederung ſtatt haben<lb/> müſſe, und daß es daher um ſo erwünſchter erſcheine,<lb/> wenn das Mädchen aus der Wohnung entfernt würde.<lb/> Die Ausſage der Obſtfrau und des Lehrlings waren<lb/> zu Papier gebracht worden, und man erklärte ihnen,<lb/> daß nichts im Wege ſtehe, daß ſie ſich entfernen<lb/> könnten.</p><lb/> <p>Ich trat noch ein wenig zu der Leiche. Sie lag jezt<lb/> in ihren Kleidern auf dem Bette. Die Züge waren<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [246/0259]
und einſtweilen dasſelbe verpflegen würde. Die Be¬
hörden, welche die Sache leiten, könnten das Mädchen
immer bei mir finden, wenn ſie dasſelbe zurükfodern
ſollten. Ich würde auch die Begebenheit meinen
Freunden und Bekannten anzeigen, daß wir eine
Sammlung von Geld machen, damit man den Mann
anſtändig begraben könne. Die Männer wendeten
dagegen nichts ein.
Sie waren unterdeſſen mit der Leiche fertig ge¬
worden. Es hatte ſich gezeigt, daß der arme Mann
aus was immer für einer Urſache gefallen ſein müſſe,
und zwar wie der Anſchein zeige, und das Mädchen
ausſage, von der Leiter, die gegen das Fenſter lehnte,
und daß er ſich hiebei die Wirbel des Genikes verlezt
haben müſſe, was den Tod augenbliklich zur Folge
gehabt habe. Man bedeutete mir, daß den Geſezen
zufolge eine gerichtliche Zergliederung ſtatt haben
müſſe, und daß es daher um ſo erwünſchter erſcheine,
wenn das Mädchen aus der Wohnung entfernt würde.
Die Ausſage der Obſtfrau und des Lehrlings waren
zu Papier gebracht worden, und man erklärte ihnen,
daß nichts im Wege ſtehe, daß ſie ſich entfernen
könnten.
Ich trat noch ein wenig zu der Leiche. Sie lag jezt
in ihren Kleidern auf dem Bette. Die Züge waren
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