Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.zur Vergleichung zur Belehrung ja zur Bereicherung zur Vergleichung zur Belehrung ja zur Bereicherung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0217" n="203"/> zur Vergleichung zur Belehrung ja zur Bereicherung<lb/> der Geſchichte ſelber zu Stande bringen. In reichen<lb/> Abteien in den Kleiderſchreinen alter berühmter Kir¬<lb/> chen in Schazkammern und andern Behältniſſen könig¬<lb/> licher Burgen und größerer Schlöſſer dürfte ſich vieles<lb/> finden, was dort zu entbehren wäre, und in einer<lb/> Sammlung Sprache und Bedeutung gewänne. Wie<lb/> viel müßte nach den Kreuzzügen aus dem Morgen¬<lb/> lande nach Europa gekommen ſein, da ſelbſt einfache<lb/> Ritter mit dort gewonnener Beute an Gold und koſt¬<lb/> baren Stoffen in die Heimath zurückgekehrt ſeien, und<lb/> ſich Prunk außer bei kirchlichen Feierlichkeiten Krö¬<lb/> nungen Aufzügen Kampfſpielen auch im gewöhnlichen<lb/> Verkehre mehr eingefunden hatte, als er früher ge¬<lb/> weſen war. Wie müßte dieſer Zweig auch ein Licht<lb/> auf die mit ſeinem Blühen ganz gleich laufende Zeit<lb/> werfen, in welcher jene merkwürdigen Kirchen gebaut<lb/> wurden, deren erhabene Überbleibſel noch heute unſere<lb/> Bewunderung erregen, wie müßte er auch eine Be¬<lb/> ziehung eröffnen zur Verzierungskunſt jener Zeit in<lb/> Steinmezarbeit in Elfenbein- und Holzſchnizerei ja zum<lb/> Beginne der ſpäter blühenden großen Malerſchulen in<lb/> dem Norden und Süden Europas, und wie müßte<lb/> er ſogar auf Gedanken über Anſchauungsweiſe der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [203/0217]
zur Vergleichung zur Belehrung ja zur Bereicherung
der Geſchichte ſelber zu Stande bringen. In reichen
Abteien in den Kleiderſchreinen alter berühmter Kir¬
chen in Schazkammern und andern Behältniſſen könig¬
licher Burgen und größerer Schlöſſer dürfte ſich vieles
finden, was dort zu entbehren wäre, und in einer
Sammlung Sprache und Bedeutung gewänne. Wie
viel müßte nach den Kreuzzügen aus dem Morgen¬
lande nach Europa gekommen ſein, da ſelbſt einfache
Ritter mit dort gewonnener Beute an Gold und koſt¬
baren Stoffen in die Heimath zurückgekehrt ſeien, und
ſich Prunk außer bei kirchlichen Feierlichkeiten Krö¬
nungen Aufzügen Kampfſpielen auch im gewöhnlichen
Verkehre mehr eingefunden hatte, als er früher ge¬
weſen war. Wie müßte dieſer Zweig auch ein Licht
auf die mit ſeinem Blühen ganz gleich laufende Zeit
werfen, in welcher jene merkwürdigen Kirchen gebaut
wurden, deren erhabene Überbleibſel noch heute unſere
Bewunderung erregen, wie müßte er auch eine Be¬
ziehung eröffnen zur Verzierungskunſt jener Zeit in
Steinmezarbeit in Elfenbein- und Holzſchnizerei ja zum
Beginne der ſpäter blühenden großen Malerſchulen in
dem Norden und Süden Europas, und wie müßte
er ſogar auf Gedanken über Anſchauungsweiſe der
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