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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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"Bei uns könnt ihr ihn in seiner völligen Gestalt
sehen," sagte Eustach, "und er ist immer schön, selbst
dann noch, wenn er seine Art so weit verläugnet, daß
er mit warmen Winden blaugeballten Wolken und
Regengüssen über die schneelose Gegend daher fährt.
So weit vergißt er sich bei uns nie, daß er in ein
Afterbild des Sommers wie zuweilen in südlichen
Ländern verfällt, und warme Sommertage und aller¬
lei Grün zum Vorschein bringt. Dann wäre er frei¬
lich nicht auszuhalten."

Ich erzählte ihm von meinem Besuche auf dem
Echerngletscher, und sagte, daß ich doch auch schon
manchen schönen und stürmischen Wintertag im Freien
und ferne von der großen Stadt zugebracht habe.

Hierauf zeigte er mir Zeichnungen, welche zu den
früheren neu hinzu gekommen waren, und zeigte mir
Grund- und Aufrisse und andere Pläne zu den Wer¬
ken, an denen eben gearbeitet werde. Unter den Zeich¬
nungen befanden sich schon einige, die nach Gegen¬
ständen in der Kirche von Klam genommen worden
waren, und unter den Plänen befanden sich viele,
die zu den Ausbesserungen gehörten, die mein Gast¬
freund in der Kirche vornehmen ließ, welche ich mit
ihm besucht hatte.

„Bei uns könnt ihr ihn in ſeiner völligen Geſtalt
ſehen,“ ſagte Euſtach, „und er iſt immer ſchön, ſelbſt
dann noch, wenn er ſeine Art ſo weit verläugnet, daß
er mit warmen Winden blaugeballten Wolken und
Regengüſſen über die ſchneeloſe Gegend daher fährt.
So weit vergißt er ſich bei uns nie, daß er in ein
Afterbild des Sommers wie zuweilen in ſüdlichen
Ländern verfällt, und warme Sommertage und aller¬
lei Grün zum Vorſchein bringt. Dann wäre er frei¬
lich nicht auszuhalten.“

Ich erzählte ihm von meinem Beſuche auf dem
Echerngletſcher, und ſagte, daß ich doch auch ſchon
manchen ſchönen und ſtürmiſchen Wintertag im Freien
und ferne von der großen Stadt zugebracht habe.

Hierauf zeigte er mir Zeichnungen, welche zu den
früheren neu hinzu gekommen waren, und zeigte mir
Grund- und Aufriſſe und andere Pläne zu den Wer¬
ken, an denen eben gearbeitet werde. Unter den Zeich¬
nungen befanden ſich ſchon einige, die nach Gegen¬
ſtänden in der Kirche von Klam genommen worden
waren, und unter den Plänen befanden ſich viele,
die zu den Ausbeſſerungen gehörten, die mein Gaſt¬
freund in der Kirche vornehmen ließ, welche ich mit
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[171/0185] „Bei uns könnt ihr ihn in ſeiner völligen Geſtalt ſehen,“ ſagte Euſtach, „und er iſt immer ſchön, ſelbſt dann noch, wenn er ſeine Art ſo weit verläugnet, daß er mit warmen Winden blaugeballten Wolken und Regengüſſen über die ſchneeloſe Gegend daher fährt. So weit vergißt er ſich bei uns nie, daß er in ein Afterbild des Sommers wie zuweilen in ſüdlichen Ländern verfällt, und warme Sommertage und aller¬ lei Grün zum Vorſchein bringt. Dann wäre er frei¬ lich nicht auszuhalten.“ Ich erzählte ihm von meinem Beſuche auf dem Echerngletſcher, und ſagte, daß ich doch auch ſchon manchen ſchönen und ſtürmiſchen Wintertag im Freien und ferne von der großen Stadt zugebracht habe. Hierauf zeigte er mir Zeichnungen, welche zu den früheren neu hinzu gekommen waren, und zeigte mir Grund- und Aufriſſe und andere Pläne zu den Wer¬ ken, an denen eben gearbeitet werde. Unter den Zeich¬ nungen befanden ſich ſchon einige, die nach Gegen¬ ſtänden in der Kirche von Klam genommen worden waren, und unter den Plänen befanden ſich viele, die zu den Ausbeſſerungen gehörten, die mein Gaſt¬ freund in der Kirche vornehmen ließ, welche ich mit ihm beſucht hatte.

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/185>, abgerufen am 22.11.2024.