was immer für einer Zeit, so werdet ihr willkommen sein und bereitwilligen Empfang finden."
Am anderen Morgen saß ich nebst Gustav mit ihm in dem Wagen, und wir fuhren dem Sternen¬ hofe zu.
Wir wurden dort so freundlich und heiter aufge¬ nommen wie immer, ja noch freundlicher und heiterer als sonst. Die Zimmer, welche wir immer bewohnt hatten, standen für uns wie für Personen, welche zu der Familie gehörten, in Bereitschaft. Natalie stand mit lieblichen Mienen neben ihrer Mutter, und sah ihren älteren Freund und mich an. Ich grüßte mit Ehrerbietung die Mutter und fast mit gleicher Ehr¬ erbietung die Tochter. Gustav war etwas schüchterner als sonst, und blickte bald mich bald Natalien an. Wir sprachen die gewöhnlichen Bewillkommungsworte und andere unbedeutende Dinge. Dann verfügten wir uns in unsere Zimmer.
Noch an demselben Tage und am nächsten besah mein Gastfreund verschiedene Dinge, welche zur Be¬ wirthschaftung des Gutes gehörten, besprach sich mit Mathilden darüber, besuchte selbst ziemlich entfernte Stellen, und ordnete im Namen Mathildens an. Auch die Arbeiten in der Hinwegschaffung der Tünche von
7 *
was immer für einer Zeit, ſo werdet ihr willkommen ſein und bereitwilligen Empfang finden.“
Am anderen Morgen ſaß ich nebſt Guſtav mit ihm in dem Wagen, und wir fuhren dem Sternen¬ hofe zu.
Wir wurden dort ſo freundlich und heiter aufge¬ nommen wie immer, ja noch freundlicher und heiterer als ſonſt. Die Zimmer, welche wir immer bewohnt hatten, ſtanden für uns wie für Perſonen, welche zu der Familie gehörten, in Bereitſchaft. Natalie ſtand mit lieblichen Mienen neben ihrer Mutter, und ſah ihren älteren Freund und mich an. Ich grüßte mit Ehrerbietung die Mutter und faſt mit gleicher Ehr¬ erbietung die Tochter. Guſtav war etwas ſchüchterner als ſonſt, und blickte bald mich bald Natalien an. Wir ſprachen die gewöhnlichen Bewillkommungsworte und andere unbedeutende Dinge. Dann verfügten wir uns in unſere Zimmer.
Noch an demſelben Tage und am nächſten beſah mein Gaſtfreund verſchiedene Dinge, welche zur Be¬ wirthſchaftung des Gutes gehörten, beſprach ſich mit Mathilden darüber, beſuchte ſelbſt ziemlich entfernte Stellen, und ordnete im Namen Mathildens an. Auch die Arbeiten in der Hinwegſchaffung der Tünche von
7 *
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0113"n="99"/>
was immer für einer Zeit, ſo werdet ihr willkommen<lb/>ſein und bereitwilligen Empfang finden.“</p><lb/><p>Am anderen Morgen ſaß ich nebſt Guſtav mit<lb/>
ihm in dem Wagen, und wir fuhren dem Sternen¬<lb/>
hofe zu.</p><lb/><p>Wir wurden dort ſo freundlich und heiter aufge¬<lb/>
nommen wie immer, ja noch freundlicher und heiterer<lb/>
als ſonſt. Die Zimmer, welche wir immer bewohnt<lb/>
hatten, ſtanden für uns wie für Perſonen, welche zu<lb/>
der Familie gehörten, in Bereitſchaft. Natalie ſtand<lb/>
mit lieblichen Mienen neben ihrer Mutter, und ſah<lb/>
ihren älteren Freund und mich an. Ich grüßte mit<lb/>
Ehrerbietung die Mutter und faſt mit gleicher Ehr¬<lb/>
erbietung die Tochter. Guſtav war etwas ſchüchterner<lb/>
als ſonſt, und blickte bald mich bald Natalien an.<lb/>
Wir ſprachen die gewöhnlichen Bewillkommungsworte<lb/>
und andere unbedeutende Dinge. Dann verfügten<lb/>
wir uns in unſere Zimmer.</p><lb/><p>Noch an demſelben Tage und am nächſten beſah<lb/>
mein Gaſtfreund verſchiedene Dinge, welche zur Be¬<lb/>
wirthſchaftung des Gutes gehörten, beſprach ſich mit<lb/>
Mathilden darüber, beſuchte ſelbſt ziemlich entfernte<lb/>
Stellen, und ordnete im Namen Mathildens an. Auch<lb/>
die Arbeiten in der Hinwegſchaffung der Tünche von<lb/><fwplace="bottom"type="sig">7 *<lb/></fw></p></div></body></text></TEI>
[99/0113]
was immer für einer Zeit, ſo werdet ihr willkommen
ſein und bereitwilligen Empfang finden.“
Am anderen Morgen ſaß ich nebſt Guſtav mit
ihm in dem Wagen, und wir fuhren dem Sternen¬
hofe zu.
Wir wurden dort ſo freundlich und heiter aufge¬
nommen wie immer, ja noch freundlicher und heiterer
als ſonſt. Die Zimmer, welche wir immer bewohnt
hatten, ſtanden für uns wie für Perſonen, welche zu
der Familie gehörten, in Bereitſchaft. Natalie ſtand
mit lieblichen Mienen neben ihrer Mutter, und ſah
ihren älteren Freund und mich an. Ich grüßte mit
Ehrerbietung die Mutter und faſt mit gleicher Ehr¬
erbietung die Tochter. Guſtav war etwas ſchüchterner
als ſonſt, und blickte bald mich bald Natalien an.
Wir ſprachen die gewöhnlichen Bewillkommungsworte
und andere unbedeutende Dinge. Dann verfügten
wir uns in unſere Zimmer.
Noch an demſelben Tage und am nächſten beſah
mein Gaſtfreund verſchiedene Dinge, welche zur Be¬
wirthſchaftung des Gutes gehörten, beſprach ſich mit
Mathilden darüber, beſuchte ſelbſt ziemlich entfernte
Stellen, und ordnete im Namen Mathildens an. Auch
die Arbeiten in der Hinwegſchaffung der Tünche von
7 *
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/113>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.