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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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müsse ich, wenn es mir möglich wäre, so sehr zum
Gegenstande meiner Wissenschaft machen, wie ich frü¬
her die unmittelbar in die Augen springenden Merk¬
male gemacht hatte. Auf diese Weise dürfte es zu
erreichen sein, daß die Darstellung von Körpern ge¬
länge, die in einem Mittel und in einer Umgebung
von anderen Körpern schwimmen. Ich sagte das mei¬
nen Freunden, und sie billigten meinen Entschluß.
Wenn der Nebel oder überhaupt die trübe Jahreszeit
einen Blick in die Ferne gestattete, wurde das, was
mit Worten gesagt wurde, auch an wirklichen Bei¬
spielen erörtert, und wir sprachen über die Art und
Weise, wie sich die entfernten Gebirge oder Theile
von ihnen oder näher gehende von der Hauptkette sich
ablösende Gründe darstellten. Es ist unglaublich, wie
sehr ich in jenem kurzen Herbstaufenthalte unterrichtet
wurde.

Ich sprach mit meinem Gastfreunde auch von den
Dichtern, welche ich las, und erzählte ihm von dem
großen Eindrucke, welchen ihre Worte auf mich mach¬
ten. Wir gingen bei Gelegenheit einmal in sein Bü¬
cherzimmer, er führte mich vor die Schreine, in wel¬
chen die Dichter standen, und zeigte mir, was er in
dieser Hinsicht besaß. Er sagte auch, ich möchte wäh¬

müſſe ich, wenn es mir möglich wäre, ſo ſehr zum
Gegenſtande meiner Wiſſenſchaft machen, wie ich frü¬
her die unmittelbar in die Augen ſpringenden Merk¬
male gemacht hatte. Auf dieſe Weiſe dürfte es zu
erreichen ſein, daß die Darſtellung von Körpern ge¬
länge, die in einem Mittel und in einer Umgebung
von anderen Körpern ſchwimmen. Ich ſagte das mei¬
nen Freunden, und ſie billigten meinen Entſchluß.
Wenn der Nebel oder überhaupt die trübe Jahreszeit
einen Blick in die Ferne geſtattete, wurde das, was
mit Worten geſagt wurde, auch an wirklichen Bei¬
ſpielen erörtert, und wir ſprachen über die Art und
Weiſe, wie ſich die entfernten Gebirge oder Theile
von ihnen oder näher gehende von der Hauptkette ſich
ablöſende Gründe darſtellten. Es iſt unglaublich, wie
ſehr ich in jenem kurzen Herbſtaufenthalte unterrichtet
wurde.

Ich ſprach mit meinem Gaſtfreunde auch von den
Dichtern, welche ich las, und erzählte ihm von dem
großen Eindrucke, welchen ihre Worte auf mich mach¬
ten. Wir gingen bei Gelegenheit einmal in ſein Bü¬
cherzimmer, er führte mich vor die Schreine, in wel¬
chen die Dichter ſtanden, und zeigte mir, was er in
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[48/0062] müſſe ich, wenn es mir möglich wäre, ſo ſehr zum Gegenſtande meiner Wiſſenſchaft machen, wie ich frü¬ her die unmittelbar in die Augen ſpringenden Merk¬ male gemacht hatte. Auf dieſe Weiſe dürfte es zu erreichen ſein, daß die Darſtellung von Körpern ge¬ länge, die in einem Mittel und in einer Umgebung von anderen Körpern ſchwimmen. Ich ſagte das mei¬ nen Freunden, und ſie billigten meinen Entſchluß. Wenn der Nebel oder überhaupt die trübe Jahreszeit einen Blick in die Ferne geſtattete, wurde das, was mit Worten geſagt wurde, auch an wirklichen Bei¬ ſpielen erörtert, und wir ſprachen über die Art und Weiſe, wie ſich die entfernten Gebirge oder Theile von ihnen oder näher gehende von der Hauptkette ſich ablöſende Gründe darſtellten. Es iſt unglaublich, wie ſehr ich in jenem kurzen Herbſtaufenthalte unterrichtet wurde. Ich ſprach mit meinem Gaſtfreunde auch von den Dichtern, welche ich las, und erzählte ihm von dem großen Eindrucke, welchen ihre Worte auf mich mach¬ ten. Wir gingen bei Gelegenheit einmal in ſein Bü¬ cherzimmer, er führte mich vor die Schreine, in wel¬ chen die Dichter ſtanden, und zeigte mir, was er in dieſer Hinſicht beſaß. Er ſagte auch, ich möchte wäh¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/62>, abgerufen am 23.11.2024.