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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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herbeigeschafft hatte, waren nicht vergessen worden.
Nachdem ich mich eine Weile allein befunden hatte,
trat dieser Hausverwalter herein, und fragte mich, ob
alles in der Wohnung in gehöriger Ordnung sei, oder
ob ich einen Wunsch habe. Als ich ihm die Versiche¬
rung gegeben hatte, daß alles über meine Bedürfnisse
trefflich sei, und nachdem ich ihm für seine Mühe und
Sorgfalt gedankt hatte, entfernte er sich wieder.

Ich überließ mich eine Zeit der Ruhe, dann ging
ich in den Räumen herum, sah bald bei dem einen
bald bei dem andern Fenster auf die bekannten Gegen¬
stände auf die nahen Felder und auf die entfernten
Gebirge hinaus, und kleidete mich dann zu dem Abend¬
essen anders an.

Zu diesem Abendessen wurde ich bald, da ich
spät am Tage in dem Schlosse angekommen war,
gerufen.

Ich begab mich in den Speisesaal, und fand dort
bereits Mathilden und Natalien. Mathilde hatte sich
anders angekleidet, als ich sie bei meiner Ankunft in
ihrem Zimmer getroffen hatte. Von Natalien wußte
ich dies nicht; aber da sie ein ähnliches Kleid anhatte,
wie Mathilde, so vermuthete ich es, und mußte über¬
zeugt sein, daß man ihr meine Ankunft gemeldet

herbeigeſchafft hatte, waren nicht vergeſſen worden.
Nachdem ich mich eine Weile allein befunden hatte,
trat dieſer Hausverwalter herein, und fragte mich, ob
alles in der Wohnung in gehöriger Ordnung ſei, oder
ob ich einen Wunſch habe. Als ich ihm die Verſiche¬
rung gegeben hatte, daß alles über meine Bedürfniſſe
trefflich ſei, und nachdem ich ihm für ſeine Mühe und
Sorgfalt gedankt hatte, entfernte er ſich wieder.

Ich überließ mich eine Zeit der Ruhe, dann ging
ich in den Räumen herum, ſah bald bei dem einen
bald bei dem andern Fenſter auf die bekannten Gegen¬
ſtände auf die nahen Felder und auf die entfernten
Gebirge hinaus, und kleidete mich dann zu dem Abend¬
eſſen anders an.

Zu dieſem Abendeſſen wurde ich bald, da ich
ſpät am Tage in dem Schloſſe angekommen war,
gerufen.

Ich begab mich in den Speiſeſaal, und fand dort
bereits Mathilden und Natalien. Mathilde hatte ſich
anders angekleidet, als ich ſie bei meiner Ankunft in
ihrem Zimmer getroffen hatte. Von Natalien wußte
ich dies nicht; aber da ſie ein ähnliches Kleid anhatte,
wie Mathilde, ſo vermuthete ich es, und mußte über¬
zeugt ſein, daß man ihr meine Ankunft gemeldet

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[390/0404] herbeigeſchafft hatte, waren nicht vergeſſen worden. Nachdem ich mich eine Weile allein befunden hatte, trat dieſer Hausverwalter herein, und fragte mich, ob alles in der Wohnung in gehöriger Ordnung ſei, oder ob ich einen Wunſch habe. Als ich ihm die Verſiche¬ rung gegeben hatte, daß alles über meine Bedürfniſſe trefflich ſei, und nachdem ich ihm für ſeine Mühe und Sorgfalt gedankt hatte, entfernte er ſich wieder. Ich überließ mich eine Zeit der Ruhe, dann ging ich in den Räumen herum, ſah bald bei dem einen bald bei dem andern Fenſter auf die bekannten Gegen¬ ſtände auf die nahen Felder und auf die entfernten Gebirge hinaus, und kleidete mich dann zu dem Abend¬ eſſen anders an. Zu dieſem Abendeſſen wurde ich bald, da ich ſpät am Tage in dem Schloſſe angekommen war, gerufen. Ich begab mich in den Speiſeſaal, und fand dort bereits Mathilden und Natalien. Mathilde hatte ſich anders angekleidet, als ich ſie bei meiner Ankunft in ihrem Zimmer getroffen hatte. Von Natalien wußte ich dies nicht; aber da ſie ein ähnliches Kleid anhatte, wie Mathilde, ſo vermuthete ich es, und mußte über¬ zeugt ſein, daß man ihr meine Ankunft gemeldet

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/404>, abgerufen am 25.11.2024.