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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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denheit abzugewinnen, oder ihm gar etwa ein Ver¬
gnügen zu bereiten. Ich wollte zuerst Zeichnungen von
den Verkleidungen entwerfen, und nach ihnen Bilder
in Öhlfarben ausführen. Ich machte die Zeichnungen
auf lichtbraunes Papier, tiefte die Schatten in Schwarz
ab, erhöhte die Lichter in einem helleren Braun, und
sezte die höchsten Glanzstellen mit Weiß auf. Als ich
die Zeichnungen in dieser Art fertig hatte, und durch
vielfache Vergleichungen und Abmessungen überzeugt
war, daß sie in allen Verhältnissen richtig seien, sezte
ich noch den Maßstab hinzu, nach dem sie ausgeführt
waren. Ich schritt nun zur Verfertigung der Bilder.
Sie wurden etwas kleiner als die Entwürfe gemacht,
aber im genauen Verhältnisse zu denselben. Ich benuzte
zum Malen immer die nehmlichen Vormittagsstunden,
um die Glanzpunkte die Lichter und die Schatten in
ihrer vollen Richtigkeit zu erfassen, und auch der Farbe
im Allgemeinen ihre Treue geben zu können. Es zeigte
sich mir da eine Erfahrung in den Farben wieder be¬
stätigt, die ich schon früher gemacht hatte. Auf die
mit schwachem Firnisse überzogenen Holzschnizwerke
nahmen die umgebenden Gegenstände einen solchen
Einfluß, daß sich Schwerter Morgensterne dunkel¬
rothes Faltenwerk die Führung der Wände des Fu߬

denheit abzugewinnen, oder ihm gar etwa ein Ver¬
gnügen zu bereiten. Ich wollte zuerſt Zeichnungen von
den Verkleidungen entwerfen, und nach ihnen Bilder
in Öhlfarben ausführen. Ich machte die Zeichnungen
auf lichtbraunes Papier, tiefte die Schatten in Schwarz
ab, erhöhte die Lichter in einem helleren Braun, und
ſezte die höchſten Glanzſtellen mit Weiß auf. Als ich
die Zeichnungen in dieſer Art fertig hatte, und durch
vielfache Vergleichungen und Abmeſſungen überzeugt
war, daß ſie in allen Verhältniſſen richtig ſeien, ſezte
ich noch den Maßſtab hinzu, nach dem ſie ausgeführt
waren. Ich ſchritt nun zur Verfertigung der Bilder.
Sie wurden etwas kleiner als die Entwürfe gemacht,
aber im genauen Verhältniſſe zu denſelben. Ich benuzte
zum Malen immer die nehmlichen Vormittagsſtunden,
um die Glanzpunkte die Lichter und die Schatten in
ihrer vollen Richtigkeit zu erfaſſen, und auch der Farbe
im Allgemeinen ihre Treue geben zu können. Es zeigte
ſich mir da eine Erfahrung in den Farben wieder be¬
ſtätigt, die ich ſchon früher gemacht hatte. Auf die
mit ſchwachem Firniſſe überzogenen Holzſchnizwerke
nahmen die umgebenden Gegenſtände einen ſolchen
Einfluß, daß ſich Schwerter Morgenſterne dunkel¬
rothes Faltenwerk die Führung der Wände des Fu߬

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[375/0389] denheit abzugewinnen, oder ihm gar etwa ein Ver¬ gnügen zu bereiten. Ich wollte zuerſt Zeichnungen von den Verkleidungen entwerfen, und nach ihnen Bilder in Öhlfarben ausführen. Ich machte die Zeichnungen auf lichtbraunes Papier, tiefte die Schatten in Schwarz ab, erhöhte die Lichter in einem helleren Braun, und ſezte die höchſten Glanzſtellen mit Weiß auf. Als ich die Zeichnungen in dieſer Art fertig hatte, und durch vielfache Vergleichungen und Abmeſſungen überzeugt war, daß ſie in allen Verhältniſſen richtig ſeien, ſezte ich noch den Maßſtab hinzu, nach dem ſie ausgeführt waren. Ich ſchritt nun zur Verfertigung der Bilder. Sie wurden etwas kleiner als die Entwürfe gemacht, aber im genauen Verhältniſſe zu denſelben. Ich benuzte zum Malen immer die nehmlichen Vormittagsſtunden, um die Glanzpunkte die Lichter und die Schatten in ihrer vollen Richtigkeit zu erfaſſen, und auch der Farbe im Allgemeinen ihre Treue geben zu können. Es zeigte ſich mir da eine Erfahrung in den Farben wieder be¬ ſtätigt, die ich ſchon früher gemacht hatte. Auf die mit ſchwachem Firniſſe überzogenen Holzſchnizwerke nahmen die umgebenden Gegenſtände einen ſolchen Einfluß, daß ſich Schwerter Morgenſterne dunkel¬ rothes Faltenwerk die Führung der Wände des Fu߬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/389>, abgerufen am 22.11.2024.