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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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Augenblick, um wo möglich jeden Unfall zu verhüten.
Am Strome wurden die Behältnisse auf ein Schif ver¬
laden, und weiter befördert. Von dem Landungsplaze
vor unserer Stadt wurden sie endlich wieder durch
starke Wägen in unsern Garten gebracht.

Es wurde nun daran geschritten, das Wasserwerk
in diesem Herbste noch fertig zu machen. Der Vater
hatte auf Briefe von mir und auf gesendete Maße den
Dingen bereits vorarbeiten lassen. Es wurden nun
noch mehrere Arbeiter gedungen und ein Wasserbau¬
kundiger genommen, welcher die Arbeiten zu leiten
hatte. Ich war den ganzen Tag bei dem Werke zu¬
gegen, und half mit. Der Vater kargte sich ebenfalls
alle mögliche Zeit ab, um zugegen sein und zuschauen
zu können. Die Röhren wurden gelegt, die Steig¬
röhre verzapft, der Stengel über sie gebaut, mit den
nöthigen Eisen gestärkt und verlöthet, und an dem¬
selben wurde das Blatt befestigt. Der Pfropfen, wel¬
cher den in das Blatt mündenden Stengel geschlossen
gehalten hatte, wurde gelüftet, und der reine Strahl
fiel auf die im Blatte liegende Einbeere hinunter, füllte
das Becken, und glitt von demselben, als es gefüllt
war, auf den sanften gelb marmornen Fußboden nie¬
der, und rieselte in dessen Rinne weiter. Die Farben

Augenblick, um wo möglich jeden Unfall zu verhüten.
Am Strome wurden die Behältniſſe auf ein Schif ver¬
laden, und weiter befördert. Von dem Landungsplaze
vor unſerer Stadt wurden ſie endlich wieder durch
ſtarke Wägen in unſern Garten gebracht.

Es wurde nun daran geſchritten, das Waſſerwerk
in dieſem Herbſte noch fertig zu machen. Der Vater
hatte auf Briefe von mir und auf geſendete Maße den
Dingen bereits vorarbeiten laſſen. Es wurden nun
noch mehrere Arbeiter gedungen und ein Waſſerbau¬
kundiger genommen, welcher die Arbeiten zu leiten
hatte. Ich war den ganzen Tag bei dem Werke zu¬
gegen, und half mit. Der Vater kargte ſich ebenfalls
alle mögliche Zeit ab, um zugegen ſein und zuſchauen
zu können. Die Röhren wurden gelegt, die Steig¬
röhre verzapft, der Stengel über ſie gebaut, mit den
nöthigen Eiſen geſtärkt und verlöthet, und an dem¬
ſelben wurde das Blatt befeſtigt. Der Pfropfen, wel¬
cher den in das Blatt mündenden Stengel geſchloſſen
gehalten hatte, wurde gelüftet, und der reine Strahl
fiel auf die im Blatte liegende Einbeere hinunter, füllte
das Becken, und glitt von demſelben, als es gefüllt
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[365/0379] Augenblick, um wo möglich jeden Unfall zu verhüten. Am Strome wurden die Behältniſſe auf ein Schif ver¬ laden, und weiter befördert. Von dem Landungsplaze vor unſerer Stadt wurden ſie endlich wieder durch ſtarke Wägen in unſern Garten gebracht. Es wurde nun daran geſchritten, das Waſſerwerk in dieſem Herbſte noch fertig zu machen. Der Vater hatte auf Briefe von mir und auf geſendete Maße den Dingen bereits vorarbeiten laſſen. Es wurden nun noch mehrere Arbeiter gedungen und ein Waſſerbau¬ kundiger genommen, welcher die Arbeiten zu leiten hatte. Ich war den ganzen Tag bei dem Werke zu¬ gegen, und half mit. Der Vater kargte ſich ebenfalls alle mögliche Zeit ab, um zugegen ſein und zuſchauen zu können. Die Röhren wurden gelegt, die Steig¬ röhre verzapft, der Stengel über ſie gebaut, mit den nöthigen Eiſen geſtärkt und verlöthet, und an dem¬ ſelben wurde das Blatt befeſtigt. Der Pfropfen, wel¬ cher den in das Blatt mündenden Stengel geſchloſſen gehalten hatte, wurde gelüftet, und der reine Strahl fiel auf die im Blatte liegende Einbeere hinunter, füllte das Becken, und glitt von demſelben, als es gefüllt war, auf den ſanften gelb marmornen Fußboden nie¬ der, und rieſelte in deſſen Rinne weiter. Die Farben

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/379>, abgerufen am 22.11.2024.