kam, und mir die Abendröthe entgegen schlug, weithin das Land in Duft und rothen Rauch legend, so sezte ich mich nieder, ließ das Feuerwerk vor mir verglim¬ men, und es kamen allerlei Gefühle in mein Herz.
Wenn ich wieder in das Haus der Meinigen zu¬ rückkehrte, wurde ich recht freudig empfangen, und die Mutter gewöhnte sich an meine Abwesenheiten" da ich stets gereifter von ihnen zurück kam. Sie und die Schwester halfen mir nicht selten, die Sachen, die ich mitbrachte, aus ihren Behältnissen auspacken, damit ich sie in den Räumen, die hiezu bestimmt waren, ordnen konnte.
So war endlich die Zeit gekommen, in welcher es der Vater für gerathen fand, mir die ganze Rente der Erbschaft des Großoheims zu freier Verfügung zu übertragen. Er sagte, ich könne mit diesem Einkom¬ men verfahren, wie es mir beliebe, nur müßte ich da¬ mit ausreichen. Er werde mir auf keine Weise aus dem Seinigen etwas beitragen, noch mir je Vorschüsse machen, da meine Jahreseinnahme so reichlich sei, daß sie meine jezigen Bedürfnisse, selbst wenn sie noch um Vieles größer würden, nicht nur hinlänglich decke, sondern daß sie selbst auch manche Vergnügungen be¬ streiten könne, und daß doch noch etwas übrig bleiben
kam, und mir die Abendröthe entgegen ſchlug, weithin das Land in Duft und rothen Rauch legend, ſo ſezte ich mich nieder, ließ das Feuerwerk vor mir verglim¬ men, und es kamen allerlei Gefühle in mein Herz.
Wenn ich wieder in das Haus der Meinigen zu¬ rückkehrte, wurde ich recht freudig empfangen, und die Mutter gewöhnte ſich an meine Abweſenheiten„ da ich ſtets gereifter von ihnen zurück kam. Sie und die Schweſter halfen mir nicht ſelten, die Sachen, die ich mitbrachte, aus ihren Behältniſſen auspacken, damit ich ſie in den Räumen, die hiezu beſtimmt waren, ordnen konnte.
So war endlich die Zeit gekommen, in welcher es der Vater für gerathen fand, mir die ganze Rente der Erbſchaft des Großoheims zu freier Verfügung zu übertragen. Er ſagte, ich könne mit dieſem Einkom¬ men verfahren, wie es mir beliebe, nur müßte ich da¬ mit ausreichen. Er werde mir auf keine Weiſe aus dem Seinigen etwas beitragen, noch mir je Vorſchüſſe machen, da meine Jahreseinnahme ſo reichlich ſei, daß ſie meine jezigen Bedürfniſſe, ſelbſt wenn ſie noch um Vieles größer würden, nicht nur hinlänglich decke, ſondern daß ſie ſelbſt auch manche Vergnügungen be¬ ſtreiten könne, und daß doch noch etwas übrig bleiben
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kam, und mir die Abendröthe entgegen ſchlug, weithin
das Land in Duft und rothen Rauch legend, ſo ſezte
ich mich nieder, ließ das Feuerwerk vor mir verglim¬
men, und es kamen allerlei Gefühle in mein Herz.
Wenn ich wieder in das Haus der Meinigen zu¬
rückkehrte, wurde ich recht freudig empfangen, und
die Mutter gewöhnte ſich an meine Abweſenheiten„
da ich ſtets gereifter von ihnen zurück kam. Sie und
die Schweſter halfen mir nicht ſelten, die Sachen,
die ich mitbrachte, aus ihren Behältniſſen auspacken,
damit ich ſie in den Räumen, die hiezu beſtimmt waren,
ordnen konnte.
So war endlich die Zeit gekommen, in welcher es
der Vater für gerathen fand, mir die ganze Rente der
Erbſchaft des Großoheims zu freier Verfügung zu
übertragen. Er ſagte, ich könne mit dieſem Einkom¬
men verfahren, wie es mir beliebe, nur müßte ich da¬
mit ausreichen. Er werde mir auf keine Weiſe aus
dem Seinigen etwas beitragen, noch mir je Vorſchüſſe
machen, da meine Jahreseinnahme ſo reichlich ſei,
daß ſie meine jezigen Bedürfniſſe, ſelbſt wenn ſie noch
um Vieles größer würden, nicht nur hinlänglich decke,
ſondern daß ſie ſelbſt auch manche Vergnügungen be¬
ſtreiten könne, und daß doch noch etwas übrig bleiben
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/56>, abgerufen am 28.11.2024.
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