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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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sichtlich gewesen, so war es hier noch mehr der Fall.
In den Handlungen meines Gastfreundes und in dem
kleinen Theile, den ich von seinen Gesprächen mit
Mathilde über häusliche Dinge hörte, zeigte er sich
als ein Mann, der mit der Bewirthschaftung eines
großen Besizes vertraut ist, und die Pflichten, die
ihm in dieser Hinsicht zufallen, mit Eifer mit Umsicht
und mit einem Blicke über das Ganze erfüllt, ohne
eben deßhalb die Grenzen zu berühren, innerhalb wel¬
cher die Geschäfte einer Frau liegen. Das geschah so
natürlich, als müßte es so sein, und als wäre es nicht
anders möglich.

Von dem Meierhofe gingen wir in die Wiesen
und auf die Felder, welche zu der Besizung gehörten.
Wir gingen endlich über die Grenzen des Besizthu¬
mes hinaus, gingen über den Boden anderer Men¬
schen, die wir zum Theile arbeitend auf den Feldern
trafen, und mit denen wir redeten. Wir gelangten
endlich auf eine Anhöhe, die eine große Umsicht ge¬
währte. Wir blieben hier stehen. Das erste, auf das
wir blickten, war das Schloß mit seinem grünen Hü¬
gel und im Schoße seiner umgürtenden Ahorne und
des begrenzenden Gartenwaldes. Dann gingen wir
auf andere Punkte über. Man zeigte und nannte mir

ſichtlich geweſen, ſo war es hier noch mehr der Fall.
In den Handlungen meines Gaſtfreundes und in dem
kleinen Theile, den ich von ſeinen Geſprächen mit
Mathilde über häusliche Dinge hörte, zeigte er ſich
als ein Mann, der mit der Bewirthſchaftung eines
großen Beſizes vertraut iſt, und die Pflichten, die
ihm in dieſer Hinſicht zufallen, mit Eifer mit Umſicht
und mit einem Blicke über das Ganze erfüllt, ohne
eben deßhalb die Grenzen zu berühren, innerhalb wel¬
cher die Geſchäfte einer Frau liegen. Das geſchah ſo
natürlich, als müßte es ſo ſein, und als wäre es nicht
anders möglich.

Von dem Meierhofe gingen wir in die Wieſen
und auf die Felder, welche zu der Beſizung gehörten.
Wir gingen endlich über die Grenzen des Beſizthu¬
mes hinaus, gingen über den Boden anderer Men¬
ſchen, die wir zum Theile arbeitend auf den Feldern
trafen, und mit denen wir redeten. Wir gelangten
endlich auf eine Anhöhe, die eine große Umſicht ge¬
währte. Wir blieben hier ſtehen. Das erſte, auf das
wir blickten, war das Schloß mit ſeinem grünen Hü¬
gel und im Schoße ſeiner umgürtenden Ahorne und
des begrenzenden Gartenwaldes. Dann gingen wir
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[480/0494] ſichtlich geweſen, ſo war es hier noch mehr der Fall. In den Handlungen meines Gaſtfreundes und in dem kleinen Theile, den ich von ſeinen Geſprächen mit Mathilde über häusliche Dinge hörte, zeigte er ſich als ein Mann, der mit der Bewirthſchaftung eines großen Beſizes vertraut iſt, und die Pflichten, die ihm in dieſer Hinſicht zufallen, mit Eifer mit Umſicht und mit einem Blicke über das Ganze erfüllt, ohne eben deßhalb die Grenzen zu berühren, innerhalb wel¬ cher die Geſchäfte einer Frau liegen. Das geſchah ſo natürlich, als müßte es ſo ſein, und als wäre es nicht anders möglich. Von dem Meierhofe gingen wir in die Wieſen und auf die Felder, welche zu der Beſizung gehörten. Wir gingen endlich über die Grenzen des Beſizthu¬ mes hinaus, gingen über den Boden anderer Men¬ ſchen, die wir zum Theile arbeitend auf den Feldern trafen, und mit denen wir redeten. Wir gelangten endlich auf eine Anhöhe, die eine große Umſicht ge¬ währte. Wir blieben hier ſtehen. Das erſte, auf das wir blickten, war das Schloß mit ſeinem grünen Hü¬ gel und im Schoße ſeiner umgürtenden Ahorne und des begrenzenden Gartenwaldes. Dann gingen wir auf andere Punkte über. Man zeigte und nannte mir

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/494>, abgerufen am 22.11.2024.