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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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Nach diesem Besuche auf dem Inghofe folgten
mehrere Regentage, und als diese beendigt waren,
und wieder dem Sonnenscheine Plaz machten, war
auch die Zeit heran genaht, in welcher Mathilde und
Natalie das Rosenhaus verlassen sollten. Es war
schon mehreres gepackt worden, und darunter sah ich
auch die beiden Zithern, die man in sammtene Fächer
that, welche ihrerseits wieder in lederne Behältnisse
gesteckt wurden.

Endlich war der Tag der Abreise festgesezt worden.

Am Abende vorher war schon das Hauptsäch¬
lichste, was mitgenommen werden sollte, in den
Wagen geschafft, und die Frauen hatten am Nach¬
mittage an mehreren Stellen Abschied genommen:
bei den Gärtnerleuten in der Schreinerei und im
Meierhofe.

Am andern Morgen erschienen sie bei dem Früh¬
mahle in Reisekleidern, während noch Arabella das
Dienstmädchen Mathildens diejenigen Sachen, die
bis zu dem lezten Augenblicke im Gebrauch gewesen
waren, in den Wagen packte.

Nach dem Frühmahle, als die Frauen schon die
Reisehüte aufhatten, sagte Mathilde zu meinem Gast¬

Nach dieſem Beſuche auf dem Inghofe folgten
mehrere Regentage, und als dieſe beendigt waren,
und wieder dem Sonnenſcheine Plaz machten, war
auch die Zeit heran genaht, in welcher Mathilde und
Natalie das Roſenhaus verlaſſen ſollten. Es war
ſchon mehreres gepackt worden, und darunter ſah ich
auch die beiden Zithern, die man in ſammtene Fächer
that, welche ihrerſeits wieder in lederne Behältniſſe
geſteckt wurden.

Endlich war der Tag der Abreiſe feſtgeſezt worden.

Am Abende vorher war ſchon das Hauptſäch¬
lichſte, was mitgenommen werden ſollte, in den
Wagen geſchafft, und die Frauen hatten am Nach¬
mittage an mehreren Stellen Abſchied genommen:
bei den Gärtnerleuten in der Schreinerei und im
Meierhofe.

Am andern Morgen erſchienen ſie bei dem Früh¬
mahle in Reiſekleidern, während noch Arabella das
Dienſtmädchen Mathildens diejenigen Sachen, die
bis zu dem lezten Augenblicke im Gebrauch geweſen
waren, in den Wagen packte.

Nach dem Frühmahle, als die Frauen ſchon die
Reiſehüte aufhatten, ſagte Mathilde zu meinem Gaſt¬

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[428/0442] Nach dieſem Beſuche auf dem Inghofe folgten mehrere Regentage, und als dieſe beendigt waren, und wieder dem Sonnenſcheine Plaz machten, war auch die Zeit heran genaht, in welcher Mathilde und Natalie das Roſenhaus verlaſſen ſollten. Es war ſchon mehreres gepackt worden, und darunter ſah ich auch die beiden Zithern, die man in ſammtene Fächer that, welche ihrerſeits wieder in lederne Behältniſſe geſteckt wurden. Endlich war der Tag der Abreiſe feſtgeſezt worden. Am Abende vorher war ſchon das Hauptſäch¬ lichſte, was mitgenommen werden ſollte, in den Wagen geſchafft, und die Frauen hatten am Nach¬ mittage an mehreren Stellen Abſchied genommen: bei den Gärtnerleuten in der Schreinerei und im Meierhofe. Am andern Morgen erſchienen ſie bei dem Früh¬ mahle in Reiſekleidern, während noch Arabella das Dienſtmädchen Mathildens diejenigen Sachen, die bis zu dem lezten Augenblicke im Gebrauch geweſen waren, in den Wagen packte. Nach dem Frühmahle, als die Frauen ſchon die Reiſehüte aufhatten, ſagte Mathilde zu meinem Gaſt¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/442>, abgerufen am 06.06.2024.