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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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aus dem Stoffe hervorgehende Gestaltung sich ent¬
wickelt hätte.

Meine Kisten füllten sich, und stellten sich an ein¬
ander. Meine Führer und meine Träger gewannen
auch einen Halt in der neuen Ordnung, und es wuchs
ihnen ein Zutrauen zu mir. Ich bekam eine Neigung
zu ihnen, die sie erwiederten, so daß sich ein fröhliches
Zusammenleben immer mehr gestaltete, und die Ar¬
beit heiter und darum auch zweckmäßig wurde. Oft,
wenn wir Abends in der Wirthsstube um den großen
viereckigen Ahorntisch, oder da die Tage endlich hei¬
ßer wurden, statt an den todten Brettern des Tisches
draußen unter den lebenden und rauschenden Ahornen
saßen, um welche ein fichtener Tisch zusammen gezim¬
mert war, und auf welche das vielfenstrige Gasthaus
heraus sah, rechneten sie sich vor, was heute, was
seit vierzehn Tagen geschehen sei, wie viel wir, wie
sie sich ausdrückten, abgethan haben, und wie viel
Gebirge zusammen gestellt worden sei. Sie fingen
auch bald an, die Sache nach ihrer Art zu begreifen,
über Vorkommnisse in den Gebirgszügen zu reden und
zu streiten und mir zuzumuthen, daß, wenn ich mir
merken könnte, woher alle die gesammelten Stücke
seien, und wenn ich die Höhe und die Mächtigkeit

aus dem Stoffe hervorgehende Geſtaltung ſich ent¬
wickelt hätte.

Meine Kiſten füllten ſich, und ſtellten ſich an ein¬
ander. Meine Führer und meine Träger gewannen
auch einen Halt in der neuen Ordnung, und es wuchs
ihnen ein Zutrauen zu mir. Ich bekam eine Neigung
zu ihnen, die ſie erwiederten, ſo daß ſich ein fröhliches
Zuſammenleben immer mehr geſtaltete, und die Ar¬
beit heiter und darum auch zweckmäßig wurde. Oft,
wenn wir Abends in der Wirthsſtube um den großen
viereckigen Ahorntiſch, oder da die Tage endlich hei¬
ßer wurden, ſtatt an den todten Brettern des Tiſches
draußen unter den lebenden und rauſchenden Ahornen
ſaßen, um welche ein fichtener Tiſch zuſammen gezim¬
mert war, und auf welche das vielfenſtrige Gaſthaus
heraus ſah, rechneten ſie ſich vor, was heute, was
ſeit vierzehn Tagen geſchehen ſei, wie viel wir, wie
ſie ſich ausdrückten, abgethan haben, und wie viel
Gebirge zuſammen geſtellt worden ſei. Sie fingen
auch bald an, die Sache nach ihrer Art zu begreifen,
über Vorkommniſſe in den Gebirgszügen zu reden und
zu ſtreiten und mir zuzumuthen, daß, wenn ich mir
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[358/0372] aus dem Stoffe hervorgehende Geſtaltung ſich ent¬ wickelt hätte. Meine Kiſten füllten ſich, und ſtellten ſich an ein¬ ander. Meine Führer und meine Träger gewannen auch einen Halt in der neuen Ordnung, und es wuchs ihnen ein Zutrauen zu mir. Ich bekam eine Neigung zu ihnen, die ſie erwiederten, ſo daß ſich ein fröhliches Zuſammenleben immer mehr geſtaltete, und die Ar¬ beit heiter und darum auch zweckmäßig wurde. Oft, wenn wir Abends in der Wirthsſtube um den großen viereckigen Ahorntiſch, oder da die Tage endlich hei¬ ßer wurden, ſtatt an den todten Brettern des Tiſches draußen unter den lebenden und rauſchenden Ahornen ſaßen, um welche ein fichtener Tiſch zuſammen gezim¬ mert war, und auf welche das vielfenſtrige Gaſthaus heraus ſah, rechneten ſie ſich vor, was heute, was ſeit vierzehn Tagen geſchehen ſei, wie viel wir, wie ſie ſich ausdrückten, abgethan haben, und wie viel Gebirge zuſammen geſtellt worden ſei. Sie fingen auch bald an, die Sache nach ihrer Art zu begreifen, über Vorkommniſſe in den Gebirgszügen zu reden und zu ſtreiten und mir zuzumuthen, daß, wenn ich mir merken könnte, woher alle die geſammelten Stücke ſeien, und wenn ich die Höhe und die Mächtigkeit

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/372>, abgerufen am 22.11.2024.