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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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unwichtig, wenn sie zu diesen in keinen Beziehungen
stehen, während es doch oft umgekehrt sein kann."

Ich verstand dieses Wort damals noch nicht so
ganz genau, ich war noch zu jung, und hörte selber
oft nur mein eigenes Innere reden, nicht die Dinge
um mich.

Gegen Mittag kam derjenige meiner Koffer, den
ich in das Rosenhaus bestellt hatte. Ich packte ihn
aus, und zeigte Gustav, der mich besuchte, manche
Bücher Zeichnungen und andere Dinge, die er ent¬
hielt, und richtete mich in meinem Zimmer häuslich
ein.

So gingen nun mehrere Tage dahin.

In diesem Hause war jeder unabhängig, und
konnte seinem Ziele zustreben. Nur durch die gemein¬
same Hausordnung war man gewissermaßen zu einem
Bande verbunden. Selbst Gustav erschien völlig frei.
Das Gesez, welches seine Arbeiten regelte, war nur
einmal gegeben, es war sehr einfach, der Jüngling
hatte es zu dem seinigen gemacht, er hatte es dazu
machen müssen, weil er verständig war, und so lebte
er darnach.

Gustav bath mich sehr, ich möchte einmal seinem
Unterrichte in der Naturlehre beiwohnen. Ich sagte

unwichtig, wenn ſie zu dieſen in keinen Beziehungen
ſtehen, während es doch oft umgekehrt ſein kann.“

Ich verſtand dieſes Wort damals noch nicht ſo
ganz genau, ich war noch zu jung, und hörte ſelber
oft nur mein eigenes Innere reden, nicht die Dinge
um mich.

Gegen Mittag kam derjenige meiner Koffer, den
ich in das Roſenhaus beſtellt hatte. Ich packte ihn
aus, und zeigte Guſtav, der mich beſuchte, manche
Bücher Zeichnungen und andere Dinge, die er ent¬
hielt, und richtete mich in meinem Zimmer häuslich
ein.

So gingen nun mehrere Tage dahin.

In dieſem Hauſe war jeder unabhängig, und
konnte ſeinem Ziele zuſtreben. Nur durch die gemein¬
ſame Hausordnung war man gewiſſermaßen zu einem
Bande verbunden. Selbſt Guſtav erſchien völlig frei.
Das Geſez, welches ſeine Arbeiten regelte, war nur
einmal gegeben, es war ſehr einfach, der Jüngling
hatte es zu dem ſeinigen gemacht, er hatte es dazu
machen müſſen, weil er verſtändig war, und ſo lebte
er darnach.

Guſtav bath mich ſehr, ich möchte einmal ſeinem
Unterrichte in der Naturlehre beiwohnen. Ich ſagte

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[338/0352] unwichtig, wenn ſie zu dieſen in keinen Beziehungen ſtehen, während es doch oft umgekehrt ſein kann.“ Ich verſtand dieſes Wort damals noch nicht ſo ganz genau, ich war noch zu jung, und hörte ſelber oft nur mein eigenes Innere reden, nicht die Dinge um mich. Gegen Mittag kam derjenige meiner Koffer, den ich in das Roſenhaus beſtellt hatte. Ich packte ihn aus, und zeigte Guſtav, der mich beſuchte, manche Bücher Zeichnungen und andere Dinge, die er ent¬ hielt, und richtete mich in meinem Zimmer häuslich ein. So gingen nun mehrere Tage dahin. In dieſem Hauſe war jeder unabhängig, und konnte ſeinem Ziele zuſtreben. Nur durch die gemein¬ ſame Hausordnung war man gewiſſermaßen zu einem Bande verbunden. Selbſt Guſtav erſchien völlig frei. Das Geſez, welches ſeine Arbeiten regelte, war nur einmal gegeben, es war ſehr einfach, der Jüngling hatte es zu dem ſeinigen gemacht, er hatte es dazu machen müſſen, weil er verſtändig war, und ſo lebte er darnach. Guſtav bath mich ſehr, ich möchte einmal ſeinem Unterrichte in der Naturlehre beiwohnen. Ich ſagte

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/352>, abgerufen am 22.11.2024.