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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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Ich sagte, er möge es sich selber zuschreiben, daß
ich ihn schon so früh im Jahre in seinem Hause über¬
falle; er habe mich so wohlwollend eingeladen, und
ich habe mir es nicht versagen können, hieher zu kom¬
men, ehe die Thäler und die Fußwege in dem Gebirge
so frei wären, daß ich meine Beschäftigungen in ihnen
anfangen könnte.

"Wir haben eine ganze Reihe von Gastzimmern,
wie ihr wißt," sagte er, "wir sehen Gäste sehr gerne,
und ihr seid gewiß kein unlieber unter ihnen, wie ich
euch schon im vergangenen Sommer gesagt habe."

Er wollte mich in das Haus geleiten, ich sagte
aber, daß ich heute erst drei Stunden gegangen sei,
daß meine Kräfte sich noch in sehr gutem Zustande
befänden, und daß er erlauben möge, daß ich hier bei
ihm in dem Garten bleibe. Ich bitte ihn nur um das
Einzige, daß er mein Ränzlein und meinen Stock in
mein Zimmer tragen lasse.

Er nahm das silberne Glöcklein, das er bei sich
trug, aus der Tasche und läutete. Der Klang war
selbst im Freien sehr durchdringend, und es erschien
auf ihn eine Magd aus dem Hause, welcher er auf¬
trug, mein Ränzlein, das ich mittlerweile abgenom¬
men hatte, und meinen Stock, den ich ihr darreichte,

Ich ſagte, er möge es ſich ſelber zuſchreiben, daß
ich ihn ſchon ſo früh im Jahre in ſeinem Hauſe über¬
falle; er habe mich ſo wohlwollend eingeladen, und
ich habe mir es nicht verſagen können, hieher zu kom¬
men, ehe die Thäler und die Fußwege in dem Gebirge
ſo frei wären, daß ich meine Beſchäftigungen in ihnen
anfangen könnte.

„Wir haben eine ganze Reihe von Gaſtzimmern,
wie ihr wißt,“ ſagte er, „wir ſehen Gäſte ſehr gerne,
und ihr ſeid gewiß kein unlieber unter ihnen, wie ich
euch ſchon im vergangenen Sommer geſagt habe.“

Er wollte mich in das Haus geleiten, ich ſagte
aber, daß ich heute erſt drei Stunden gegangen ſei,
daß meine Kräfte ſich noch in ſehr gutem Zuſtande
befänden, und daß er erlauben möge, daß ich hier bei
ihm in dem Garten bleibe. Ich bitte ihn nur um das
Einzige, daß er mein Ränzlein und meinen Stock in
mein Zimmer tragen laſſe.

Er nahm das ſilberne Glöcklein, das er bei ſich
trug, aus der Taſche und läutete. Der Klang war
ſelbſt im Freien ſehr durchdringend, und es erſchien
auf ihn eine Magd aus dem Hauſe, welcher er auf¬
trug, mein Ränzlein, das ich mittlerweile abgenom¬
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[325/0339] Ich ſagte, er möge es ſich ſelber zuſchreiben, daß ich ihn ſchon ſo früh im Jahre in ſeinem Hauſe über¬ falle; er habe mich ſo wohlwollend eingeladen, und ich habe mir es nicht verſagen können, hieher zu kom¬ men, ehe die Thäler und die Fußwege in dem Gebirge ſo frei wären, daß ich meine Beſchäftigungen in ihnen anfangen könnte. „Wir haben eine ganze Reihe von Gaſtzimmern, wie ihr wißt,“ ſagte er, „wir ſehen Gäſte ſehr gerne, und ihr ſeid gewiß kein unlieber unter ihnen, wie ich euch ſchon im vergangenen Sommer geſagt habe.“ Er wollte mich in das Haus geleiten, ich ſagte aber, daß ich heute erſt drei Stunden gegangen ſei, daß meine Kräfte ſich noch in ſehr gutem Zuſtande befänden, und daß er erlauben möge, daß ich hier bei ihm in dem Garten bleibe. Ich bitte ihn nur um das Einzige, daß er mein Ränzlein und meinen Stock in mein Zimmer tragen laſſe. Er nahm das ſilberne Glöcklein, das er bei ſich trug, aus der Taſche und läutete. Der Klang war ſelbſt im Freien ſehr durchdringend, und es erſchien auf ihn eine Magd aus dem Hauſe, welcher er auf¬ trug, mein Ränzlein, das ich mittlerweile abgenom¬ men hatte, und meinen Stock, den ich ihr darreichte,

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/339>, abgerufen am 22.11.2024.