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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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habt; denn das Ablesen der Raupen und Insekten hat
sich ja überall als unzulänglich gezeigt."

"Wir würden allerdings durch Ablesen des Unge¬
ziefers weder unsere Rosen noch die Bäume und Ge¬
sträuche im Garten vor Verunglimpfung frei halten
können," antwortete er. "Wir haben nun in der That
andere Einrichtungen dagegen. Ich muß euch sagen
daß es mich freut, daß ihr in meinem Garten die Ab¬
wesenheit des Raupenfraßes bemerkt habt, und ich
werde euch recht gerne darüber Aufklärung geben, und
besonders darum, daß es sich auch ausbreiten könne.
Die Beantwortung eurer Frage kann aber am besten
in dem Garten geschehen, weil ich euch zur Bekräfti¬
gung gleich manche Vorrichtungen zeigen und die Be¬
weise darthun kann. Wenn es euch genehm ist, so
gehen wir in den Garten, in welchem auch eine kleine
Ruhe auf irgend einem Bänkchen nach dem Gange
von dem Meierhofe herauf nicht unangenehm sein
wird."

"Einen Augenblick laßt mich noch diese Rosen be¬
trachten," sagte ich.

"Thut nach eurem Gefallen," antwortete er.

Ich trat zuerst näher an das Gitter, um Einzel¬
nes zu betrachten. Ich sah nun wirklich die reinliche

habt; denn das Ableſen der Raupen und Inſekten hat
ſich ja überall als unzulänglich gezeigt.“

„Wir würden allerdings durch Ableſen des Unge¬
ziefers weder unſere Roſen noch die Bäume und Ge¬
ſträuche im Garten vor Verunglimpfung frei halten
können,“ antwortete er. „Wir haben nun in der That
andere Einrichtungen dagegen. Ich muß euch ſagen
daß es mich freut, daß ihr in meinem Garten die Ab¬
weſenheit des Raupenfraßes bemerkt habt, und ich
werde euch recht gerne darüber Aufklärung geben, und
beſonders darum, daß es ſich auch ausbreiten könne.
Die Beantwortung eurer Frage kann aber am beſten
in dem Garten geſchehen, weil ich euch zur Bekräfti¬
gung gleich manche Vorrichtungen zeigen und die Be¬
weiſe darthun kann. Wenn es euch genehm iſt, ſo
gehen wir in den Garten, in welchem auch eine kleine
Ruhe auf irgend einem Bänkchen nach dem Gange
von dem Meierhofe herauf nicht unangenehm ſein
wird.“

„Einen Augenblick laßt mich noch dieſe Roſen be¬
trachten,“ ſagte ich.

„Thut nach eurem Gefallen,“ antwortete er.

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nes zu betrachten. Ich ſah nun wirklich die reinliche

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[224/0238] habt; denn das Ableſen der Raupen und Inſekten hat ſich ja überall als unzulänglich gezeigt.“ „Wir würden allerdings durch Ableſen des Unge¬ ziefers weder unſere Roſen noch die Bäume und Ge¬ ſträuche im Garten vor Verunglimpfung frei halten können,“ antwortete er. „Wir haben nun in der That andere Einrichtungen dagegen. Ich muß euch ſagen daß es mich freut, daß ihr in meinem Garten die Ab¬ weſenheit des Raupenfraßes bemerkt habt, und ich werde euch recht gerne darüber Aufklärung geben, und beſonders darum, daß es ſich auch ausbreiten könne. Die Beantwortung eurer Frage kann aber am beſten in dem Garten geſchehen, weil ich euch zur Bekräfti¬ gung gleich manche Vorrichtungen zeigen und die Be¬ weiſe darthun kann. Wenn es euch genehm iſt, ſo gehen wir in den Garten, in welchem auch eine kleine Ruhe auf irgend einem Bänkchen nach dem Gange von dem Meierhofe herauf nicht unangenehm ſein wird.“ „Einen Augenblick laßt mich noch dieſe Roſen be¬ trachten,“ ſagte ich. „Thut nach eurem Gefallen,“ antwortete er. Ich trat zuerſt näher an das Gitter, um Einzel¬ nes zu betrachten. Ich ſah nun wirklich die reinliche

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/238>, abgerufen am 24.11.2024.