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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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hölzernen Gestellen, die Gestelle aber waren wieder
unterbrochen, so daß man in allen Richtungen herum
gehen, und alles betrachten konnte. Der Gärtner führte
mich herum, und zeigte mir die Abtheilungen und
Unterabtheilungen, in welchen die Gewächse beisam¬
menstanden.

Ich sagte, daß ich mich freue, daß mein Gast¬
freund auf die Familie dieser Pflanzen eine solche
Sorgfalt wende, da sie gewiß besonders und merk¬
würdig wären.

"Wenn man sie länger betrachtet und länger mit
ihnen umgeht, werden sie immer merkwürdiger," ant¬
wortete mein Nachbar. "Die Stellung ihrer Bildun¬
gen ist so mannigfaltig, die Stacheln können zu einer
wahren Zierde und zu einer Bewaffnung dienen, und
die Blüthen sind verwunderlich wie Märchen. In ei¬
nem Monate würdet ihr sehr schöne sehen, jezt sind sie
noch zu wenig entwickelt."

Ich sagte ihm, daß ich schon Blüthen gesehen
habe, nicht blos solche, die, wie schön sie seien, doch
überall wachsen, sondern auch andere, die selten sind,
und solche, die mit der Schönheit den lieblichen Duft
vereinen. Ich sagte ihm, daß ich in früheren Zeiten
Pflanzenkunde getrieben habe, zwar nicht in Bezug

hölzernen Geſtellen, die Geſtelle aber waren wieder
unterbrochen, ſo daß man in allen Richtungen herum
gehen, und alles betrachten konnte. Der Gärtner führte
mich herum, und zeigte mir die Abtheilungen und
Unterabtheilungen, in welchen die Gewächſe beiſam¬
menſtanden.

Ich ſagte, daß ich mich freue, daß mein Gaſt¬
freund auf die Familie dieſer Pflanzen eine ſolche
Sorgfalt wende, da ſie gewiß beſonders und merk¬
würdig wären.

„Wenn man ſie länger betrachtet und länger mit
ihnen umgeht, werden ſie immer merkwürdiger,“ ant¬
wortete mein Nachbar. „Die Stellung ihrer Bildun¬
gen iſt ſo mannigfaltig, die Stacheln können zu einer
wahren Zierde und zu einer Bewaffnung dienen, und
die Blüthen ſind verwunderlich wie Märchen. In ei¬
nem Monate würdet ihr ſehr ſchöne ſehen, jezt ſind ſie
noch zu wenig entwickelt.“

Ich ſagte ihm, daß ich ſchon Blüthen geſehen
habe, nicht blos ſolche, die, wie ſchön ſie ſeien, doch
überall wachſen, ſondern auch andere, die ſelten ſind,
und ſolche, die mit der Schönheit den lieblichen Duft
vereinen. Ich ſagte ihm, daß ich in früheren Zeiten
Pflanzenkunde getrieben habe, zwar nicht in Bezug

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[200/0214] hölzernen Geſtellen, die Geſtelle aber waren wieder unterbrochen, ſo daß man in allen Richtungen herum gehen, und alles betrachten konnte. Der Gärtner führte mich herum, und zeigte mir die Abtheilungen und Unterabtheilungen, in welchen die Gewächſe beiſam¬ menſtanden. Ich ſagte, daß ich mich freue, daß mein Gaſt¬ freund auf die Familie dieſer Pflanzen eine ſolche Sorgfalt wende, da ſie gewiß beſonders und merk¬ würdig wären. „Wenn man ſie länger betrachtet und länger mit ihnen umgeht, werden ſie immer merkwürdiger,“ ant¬ wortete mein Nachbar. „Die Stellung ihrer Bildun¬ gen iſt ſo mannigfaltig, die Stacheln können zu einer wahren Zierde und zu einer Bewaffnung dienen, und die Blüthen ſind verwunderlich wie Märchen. In ei¬ nem Monate würdet ihr ſehr ſchöne ſehen, jezt ſind ſie noch zu wenig entwickelt.“ Ich ſagte ihm, daß ich ſchon Blüthen geſehen habe, nicht blos ſolche, die, wie ſchön ſie ſeien, doch überall wachſen, ſondern auch andere, die ſelten ſind, und ſolche, die mit der Schönheit den lieblichen Duft vereinen. Ich ſagte ihm, daß ich in früheren Zeiten Pflanzenkunde getrieben habe, zwar nicht in Bezug

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/214>, abgerufen am 25.11.2024.