Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
Europäisches
die Meinung der Kayserl. Herren Ambas-
sadeurs
gar unvermuthlich gewesen, wel-
che sie zwar dahin gestellet seyn liessen;
Nachdem aber unter der Reichs-Alliirten
Ministris einige vorhanden, welche den
characterem repraesentativum hätten:
andere hingegen mit selbigen nicht bekleidet
wären; jene aber, ohne daß man ihnen die
Hand, und alle von einem so sublimen
Charactere dependirende Praeeminentz
geben würde (gleichwie die Kayserl. Ge-
sandschafft selbst wissen werde) mit an-
dern, so ob defectum solches characteris
dergleichen nicht zu praetendiren, bey denen
Kayserlichen Herren Gesandten nicht er-
scheinen könten; So hätte man unter denen
Alliirten kein besseres und impraejudicir-
licher Expediens erfinden können: als die
Kayserliche Gesandschafft zu ersuchen, wie
man selbige auch hiermit noch eins darumb
gantz inständigst ersuchet haben wolte, sich
gefallen zu lassen, in loco tertio die ver-
langte Zusammenkunfft zu veranstalten:
oder bey etwan morgen bevorstehendem
Ordinair-Congreß, die Zeit also zu anti-
cipi
ren, damit man für Ankunfft derer an-
dern Ausländischen Alliirten, sich allda mit
einander genungsam vernehmen könte; mit
noch einem angehängten inständigen Ersu-
chen
Europaͤiſches
die Meinung der Kayſerl. Herren Ambaſ-
ſadeurs
gar unvermuthlich geweſen, wel-
che ſie zwar dahin geſtellet ſeyn lieſſen;
Nachdem aber unter der Reichs-Alliirten
Miniſtris einige vorhanden, welche den
characterem repræſentativum haͤtten:
andere hingegen mit ſelbigen nicht bekleidet
waͤren; jene aber, ohne daß man ihnen die
Hand, und alle von einem ſo ſublimen
Charactere dependirende Præeminentz
geben wuͤrde (gleichwie die Kayſerl. Ge-
ſandſchafft ſelbſt wiſſen werde) mit an-
dern, ſo ob defectum ſolches characteris
dergleichen nicht zu prætendiren, bey denen
Kayſerlichen Herren Geſandten nicht er-
ſcheinen koͤnten; So haͤtte man unter denen
Alliirten kein beſſeres und impræjudicir-
licher Expediens erfinden koͤnnen: als die
Kayſerliche Geſandſchafft zu erſuchen, wie
man ſelbige auch hiermit noch eins darumb
gantz inſtaͤndigſt erſuchet haben wolte, ſich
gefallen zu laſſen, in loco tertio die ver-
langte Zuſammenkunfft zu veranſtalten:
oder bey etwan morgen bevorſtehendem
Ordinair-Congreß, die Zeit alſo zu anti-
cipi
ren, damit man fuͤr Ankunfft derer an-
dern Auslaͤndiſchen Alliirten, ſich allda mit
einander genungſam vernehmen koͤnte; mit
noch einem angehaͤngten inſtaͤndigen Erſu-
chen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <list>
              <item><pb facs="#f0628" n="600"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Europa&#x0364;i&#x017F;ches</hi></fw><lb/>
die Meinung der Kay&#x017F;erl. Herren <hi rendition="#aq">Amba&#x017F;-<lb/>
&#x017F;adeurs</hi> gar unvermuthlich gewe&#x017F;en, wel-<lb/>
che &#x017F;ie zwar dahin ge&#x017F;tellet &#x017F;eyn lie&#x017F;&#x017F;en;<lb/>
Nachdem aber unter der Reichs-Alliirten<lb/><hi rendition="#aq">Mini&#x017F;tris</hi> einige vorhanden, welche den<lb/><hi rendition="#aq">characterem repræ&#x017F;entativum</hi> ha&#x0364;tten:<lb/>
andere hingegen mit &#x017F;elbigen nicht bekleidet<lb/>
wa&#x0364;ren; jene aber, ohne daß man ihnen die<lb/>
Hand, und alle von einem &#x017F;o <hi rendition="#aq">&#x017F;ublim</hi>en<lb/><hi rendition="#aq">Charactere dependir</hi>ende <hi rendition="#aq">Præeminen</hi>tz<lb/>
geben wu&#x0364;rde (gleichwie die Kay&#x017F;erl. Ge-<lb/>
&#x017F;and&#x017F;chafft &#x017F;elb&#x017F;t wi&#x017F;&#x017F;en werde) mit an-<lb/>
dern, &#x017F;o ob <hi rendition="#aq">defectum</hi> &#x017F;olches <hi rendition="#aq">characteris</hi><lb/>
dergleichen nicht zu <hi rendition="#aq">prætendi</hi>ren, bey denen<lb/>
Kay&#x017F;erlichen Herren Ge&#x017F;andten nicht er-<lb/>
&#x017F;cheinen ko&#x0364;nten; So ha&#x0364;tte man unter denen<lb/>
Alliirten kein be&#x017F;&#x017F;eres und <hi rendition="#aq">impræjudicir</hi>-<lb/>
licher <hi rendition="#aq">Expedien</hi>s erfinden ko&#x0364;nnen: als die<lb/>
Kay&#x017F;erliche Ge&#x017F;and&#x017F;chafft zu er&#x017F;uchen, wie<lb/>
man &#x017F;elbige auch hiermit noch eins darumb<lb/>
gantz in&#x017F;ta&#x0364;ndig&#x017F;t er&#x017F;uchet haben wolte, &#x017F;ich<lb/>
gefallen zu la&#x017F;&#x017F;en, <hi rendition="#aq">in loco tertio</hi> die ver-<lb/>
langte Zu&#x017F;ammenkunfft zu veran&#x017F;talten:<lb/>
oder bey etwan morgen bevor&#x017F;tehendem<lb/><hi rendition="#aq">Ordinair-Congreß,</hi> die Zeit al&#x017F;o zu <hi rendition="#aq">anti-<lb/>
cipi</hi>ren, damit man fu&#x0364;r Ankunfft derer an-<lb/>
dern Ausla&#x0364;ndi&#x017F;chen Alliirten, &#x017F;ich allda mit<lb/>
einander genung&#x017F;am vernehmen ko&#x0364;nte; mit<lb/>
noch einem angeha&#x0364;ngten in&#x017F;ta&#x0364;ndigen Er&#x017F;u-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">chen</fw><lb/></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[600/0628] Europaͤiſches die Meinung der Kayſerl. Herren Ambaſ- ſadeurs gar unvermuthlich geweſen, wel- che ſie zwar dahin geſtellet ſeyn lieſſen; Nachdem aber unter der Reichs-Alliirten Miniſtris einige vorhanden, welche den characterem repræſentativum haͤtten: andere hingegen mit ſelbigen nicht bekleidet waͤren; jene aber, ohne daß man ihnen die Hand, und alle von einem ſo ſublimen Charactere dependirende Præeminentz geben wuͤrde (gleichwie die Kayſerl. Ge- ſandſchafft ſelbſt wiſſen werde) mit an- dern, ſo ob defectum ſolches characteris dergleichen nicht zu prætendiren, bey denen Kayſerlichen Herren Geſandten nicht er- ſcheinen koͤnten; So haͤtte man unter denen Alliirten kein beſſeres und impræjudicir- licher Expediens erfinden koͤnnen: als die Kayſerliche Geſandſchafft zu erſuchen, wie man ſelbige auch hiermit noch eins darumb gantz inſtaͤndigſt erſuchet haben wolte, ſich gefallen zu laſſen, in loco tertio die ver- langte Zuſammenkunfft zu veranſtalten: oder bey etwan morgen bevorſtehendem Ordinair-Congreß, die Zeit alſo zu anti- cipiren, damit man fuͤr Ankunfft derer an- dern Auslaͤndiſchen Alliirten, ſich allda mit einander genungſam vernehmen koͤnte; mit noch einem angehaͤngten inſtaͤndigen Erſu- chen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/628
Zitationshilfe: Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 600. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/628>, abgerufen am 08.05.2024.