die Meinung der Kayserl. Herren Ambas- sadeurs gar unvermuthlich gewesen, wel- che sie zwar dahin gestellet seyn liessen; Nachdem aber unter der Reichs-Alliirten Ministris einige vorhanden, welche den characterem repraesentativum hätten: andere hingegen mit selbigen nicht bekleidet wären; jene aber, ohne daß man ihnen die Hand, und alle von einem so sublimen Charactere dependirende Praeeminentz geben würde (gleichwie die Kayserl. Ge- sandschafft selbst wissen werde) mit an- dern, so ob defectum solches characteris dergleichen nicht zu praetendiren, bey denen Kayserlichen Herren Gesandten nicht er- scheinen könten; So hätte man unter denen Alliirten kein besseres und impraejudicir- licher Expediens erfinden können: als die Kayserliche Gesandschafft zu ersuchen, wie man selbige auch hiermit noch eins darumb gantz inständigst ersuchet haben wolte, sich gefallen zu lassen, in loco tertio die ver- langte Zusammenkunfft zu veranstalten: oder bey etwan morgen bevorstehendem Ordinair-Congreß, die Zeit also zu anti- cipiren, damit man für Ankunfft derer an- dern Ausländischen Alliirten, sich allda mit einander genungsam vernehmen könte; mit noch einem angehängten inständigen Ersu-
chen
Europaͤiſches
die Meinung der Kayſerl. Herren Ambaſ- ſadeurs gar unvermuthlich geweſen, wel- che ſie zwar dahin geſtellet ſeyn lieſſen; Nachdem aber unter der Reichs-Alliirten Miniſtris einige vorhanden, welche den characterem repræſentativum haͤtten: andere hingegen mit ſelbigen nicht bekleidet waͤren; jene aber, ohne daß man ihnen die Hand, und alle von einem ſo ſublimen Charactere dependirende Præeminentz geben wuͤrde (gleichwie die Kayſerl. Ge- ſandſchafft ſelbſt wiſſen werde) mit an- dern, ſo ob defectum ſolches characteris dergleichen nicht zu prætendiren, bey denen Kayſerlichen Herren Geſandten nicht er- ſcheinen koͤnten; So haͤtte man unter denen Alliirten kein beſſeres und impræjudicir- licher Expediens erfinden koͤnnen: als die Kayſerliche Geſandſchafft zu erſuchen, wie man ſelbige auch hiermit noch eins darumb gantz inſtaͤndigſt erſuchet haben wolte, ſich gefallen zu laſſen, in loco tertio die ver- langte Zuſammenkunfft zu veranſtalten: oder bey etwan morgen bevorſtehendem Ordinair-Congreß, die Zeit alſo zu anti- cipiren, damit man fuͤr Ankunfft derer an- dern Auslaͤndiſchen Alliirten, ſich allda mit einander genungſam vernehmen koͤnte; mit noch einem angehaͤngten inſtaͤndigen Erſu-
chen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><list><item><pbfacs="#f0628"n="600"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Europaͤiſches</hi></fw><lb/>
die Meinung der Kayſerl. Herren <hirendition="#aq">Ambaſ-<lb/>ſadeurs</hi> gar unvermuthlich geweſen, wel-<lb/>
che ſie zwar dahin geſtellet ſeyn lieſſen;<lb/>
Nachdem aber unter der Reichs-Alliirten<lb/><hirendition="#aq">Miniſtris</hi> einige vorhanden, welche den<lb/><hirendition="#aq">characterem repræſentativum</hi> haͤtten:<lb/>
andere hingegen mit ſelbigen nicht bekleidet<lb/>
waͤren; jene aber, ohne daß man ihnen die<lb/>
Hand, und alle von einem ſo <hirendition="#aq">ſublim</hi>en<lb/><hirendition="#aq">Charactere dependir</hi>ende <hirendition="#aq">Præeminen</hi>tz<lb/>
geben wuͤrde (gleichwie die Kayſerl. Ge-<lb/>ſandſchafft ſelbſt wiſſen werde) mit an-<lb/>
dern, ſo ob <hirendition="#aq">defectum</hi>ſolches <hirendition="#aq">characteris</hi><lb/>
dergleichen nicht zu <hirendition="#aq">prætendi</hi>ren, bey denen<lb/>
Kayſerlichen Herren Geſandten nicht er-<lb/>ſcheinen koͤnten; So haͤtte man unter denen<lb/>
Alliirten kein beſſeres und <hirendition="#aq">impræjudicir</hi>-<lb/>
licher <hirendition="#aq">Expedien</hi>s erfinden koͤnnen: als die<lb/>
Kayſerliche Geſandſchafft zu erſuchen, wie<lb/>
man ſelbige auch hiermit noch eins darumb<lb/>
gantz inſtaͤndigſt erſuchet haben wolte, ſich<lb/>
gefallen zu laſſen, <hirendition="#aq">in loco tertio</hi> die ver-<lb/>
langte Zuſammenkunfft zu veranſtalten:<lb/>
oder bey etwan morgen bevorſtehendem<lb/><hirendition="#aq">Ordinair-Congreß,</hi> die Zeit alſo zu <hirendition="#aq">anti-<lb/>
cipi</hi>ren, damit man fuͤr Ankunfft derer an-<lb/>
dern Auslaͤndiſchen Alliirten, ſich allda mit<lb/>
einander genungſam vernehmen koͤnte; mit<lb/>
noch einem angehaͤngten inſtaͤndigen Erſu-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">chen</fw><lb/></item></list></div></div></div></body></text></TEI>
[600/0628]
Europaͤiſches
die Meinung der Kayſerl. Herren Ambaſ-
ſadeurs gar unvermuthlich geweſen, wel-
che ſie zwar dahin geſtellet ſeyn lieſſen;
Nachdem aber unter der Reichs-Alliirten
Miniſtris einige vorhanden, welche den
characterem repræſentativum haͤtten:
andere hingegen mit ſelbigen nicht bekleidet
waͤren; jene aber, ohne daß man ihnen die
Hand, und alle von einem ſo ſublimen
Charactere dependirende Præeminentz
geben wuͤrde (gleichwie die Kayſerl. Ge-
ſandſchafft ſelbſt wiſſen werde) mit an-
dern, ſo ob defectum ſolches characteris
dergleichen nicht zu prætendiren, bey denen
Kayſerlichen Herren Geſandten nicht er-
ſcheinen koͤnten; So haͤtte man unter denen
Alliirten kein beſſeres und impræjudicir-
licher Expediens erfinden koͤnnen: als die
Kayſerliche Geſandſchafft zu erſuchen, wie
man ſelbige auch hiermit noch eins darumb
gantz inſtaͤndigſt erſuchet haben wolte, ſich
gefallen zu laſſen, in loco tertio die ver-
langte Zuſammenkunfft zu veranſtalten:
oder bey etwan morgen bevorſtehendem
Ordinair-Congreß, die Zeit alſo zu anti-
cipiren, damit man fuͤr Ankunfft derer an-
dern Auslaͤndiſchen Alliirten, ſich allda mit
einander genungſam vernehmen koͤnte; mit
noch einem angehaͤngten inſtaͤndigen Erſu-
chen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 600. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/628>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.