Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite

Hoff-Ceremoniel.
dessen, der selbigen geschrieben, ausgeleget wurde.
Die Herren Staaten von Holland liessen sich
dieses Ersuchen der Reichs-Fürsten (wegen des
praetendirenden Rechts Ambassadeurs zu sen-
den, und ihnen den Titul Excellentz zu geben)
sonderlich aber die special-Angelegenheit des
Hertzoges von Neuburg, Lüneburg, und Lothrin-
gen darüber, recommendiret seyn: deputireten
demnach den Herrn von Beverning an den Eng-
lischen Ministrum Mediationis, und andere Mi-
nistern der hohen Alliirten, umb zu sondiren, was
dißfals etwan zu erhalten wäre. Die Frantzö-
sischen Plenipotentiarii erkläreten sich, hochge-
dachten Fürstl. Häusern nicht entgegen zu seyn,
sondern sich nach andern, welche in derer Faveur
etwas thun würden, zu conformiren; der Kayserl.
Ambassadeur aber Graf Kinsky, wendete darge-
gen ein, daß er nicht eher dem Suchen dieser Für-
sten annuiren könne, bevor selbige sich bey Kay-
serlicher Majestät deshalben geziehmend gemel-
det: und er auch anbey versichert würde, daß im
Fall allerhöchstgedachte Kayserliche Majestät de-
nen Hertzogen zu gratificiren geneigt, und derer
Verlangen gewehreten, die Frantzosen so dann
auch gewiß dem Exempel des Kaysers folgeten,
und nicht etwan diesen Reichs-Fürsten ein weni-
gers, als Kayserl. Majestät, ratione dieses Cere-
moniels zugestünden. Mons. Skelton Englischer
Extraordinair-Envoye an dem Kayserl. Hofe,

that
J i 5

Hoff-Ceremoniel.
deſſen, der ſelbigen geſchrieben, ausgeleget wurde.
Die Herren Staaten von Holland lieſſen ſich
dieſes Erſuchen der Reichs-Fuͤrſten (wegen des
prætendirenden Rechts Ambaſſadeurs zu ſen-
den, und ihnen den Titul Excellentz zu geben)
ſonderlich aber die ſpecial-Angelegenheit des
Hertzoges von Neuburg, Luͤneburg, und Lothrin-
gen daruͤber, recommendiret ſeyn: deputireten
demnach den Herrn von Beverning an den Eng-
liſchen Miniſtrum Mediationis, und andere Mi-
niſtern der hohen Alliirten, umb zu ſondiren, was
dißfals etwan zu erhalten waͤre. Die Frantzoͤ-
ſiſchen Plenipotentiarii erklaͤreten ſich, hochge-
dachten Fuͤrſtl. Haͤuſern nicht entgegen zu ſeyn,
ſondern ſich nach andern, welche in derer Faveur
etwas thun wuͤrden, zu conformiren; der Kayſerl.
Ambaſſadeur aber Graf Kinsky, wendete darge-
gen ein, daß er nicht eher dem Suchen dieſer Fuͤr-
ſten annuiren koͤnne, bevor ſelbige ſich bey Kay-
ſerlicher Majeſtaͤt deshalben geziehmend gemel-
det: und er auch anbey verſichert wuͤrde, daß im
Fall allerhoͤchſtgedachte Kayſerliche Majeſtaͤt de-
nen Hertzogen zu gratificiren geneigt, und derer
Verlangen gewehreten, die Frantzoſen ſo dann
auch gewiß dem Exempel des Kayſers folgeten,
und nicht etwan dieſen Reichs-Fuͤrſten ein weni-
gers, als Kayſerl. Majeſtaͤt, ratione dieſes Cere-
moniels zugeſtuͤnden. Monſ. Skelton Engliſcher
Extraordinair-Envoyé an dem Kayſerl. Hofe,

that
J i 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0533" n="505"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Hoff-<hi rendition="#aq">Ceremoniel.</hi></hi></fw><lb/>
de&#x017F;&#x017F;en, der &#x017F;elbigen ge&#x017F;chrieben, ausgeleget wurde.<lb/>
Die Herren Staaten von Holland lie&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich<lb/>
die&#x017F;es Er&#x017F;uchen der Reichs-Fu&#x0364;r&#x017F;ten (wegen des<lb/><hi rendition="#aq">prætendi</hi>renden Rechts <hi rendition="#aq">Amba&#x017F;&#x017F;adeurs</hi> zu &#x017F;en-<lb/>
den, und ihnen den Titul <hi rendition="#aq">Excellen</hi>tz zu geben)<lb/>
&#x017F;onderlich aber die <hi rendition="#aq">&#x017F;pecial</hi>-Angelegenheit des<lb/>
Hertzoges von Neuburg, Lu&#x0364;neburg, und Lothrin-<lb/>
gen daru&#x0364;ber, <hi rendition="#aq">recommendi</hi>ret &#x017F;eyn: <hi rendition="#aq">deputi</hi>reten<lb/>
demnach den Herrn von <hi rendition="#aq">Beverning</hi> an den Eng-<lb/>
li&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Mini&#x017F;trum Mediationis,</hi> und andere Mi-<lb/>
ni&#x017F;tern der hohen <hi rendition="#aq">Alliir</hi>ten, umb zu <hi rendition="#aq">&#x017F;ondi</hi>ren, was<lb/>
dißfals etwan zu erhalten wa&#x0364;re. Die Frantzo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Plenipotentiarii</hi> erkla&#x0364;reten &#x017F;ich, hochge-<lb/>
dachten Fu&#x0364;r&#x017F;tl. Ha&#x0364;u&#x017F;ern nicht entgegen zu &#x017F;eyn,<lb/>
&#x017F;ondern &#x017F;ich nach andern, welche in derer <hi rendition="#aq">Faveur</hi><lb/>
etwas thun wu&#x0364;rden, zu <hi rendition="#aq">conformi</hi>ren; der Kay&#x017F;erl.<lb/><hi rendition="#aq">Amba&#x017F;&#x017F;adeur</hi> aber Graf <hi rendition="#aq">Kinsky,</hi> wendete darge-<lb/>
gen ein, daß er nicht eher dem Suchen die&#x017F;er Fu&#x0364;r-<lb/>
&#x017F;ten <hi rendition="#aq">annui</hi>ren ko&#x0364;nne, bevor &#x017F;elbige &#x017F;ich bey Kay-<lb/>
&#x017F;erlicher Maje&#x017F;ta&#x0364;t deshalben geziehmend gemel-<lb/>
det: und er auch anbey ver&#x017F;ichert wu&#x0364;rde, daß im<lb/>
Fall allerho&#x0364;ch&#x017F;tgedachte Kay&#x017F;erliche Maje&#x017F;ta&#x0364;t de-<lb/>
nen Hertzogen zu <hi rendition="#aq">gratifici</hi>ren geneigt, und derer<lb/>
Verlangen gewehreten, die Frantzo&#x017F;en &#x017F;o dann<lb/>
auch gewiß dem Exempel des Kay&#x017F;ers folgeten,<lb/>
und nicht etwan die&#x017F;en Reichs-Fu&#x0364;r&#x017F;ten ein weni-<lb/>
gers, als Kay&#x017F;erl. Maje&#x017F;ta&#x0364;t, <hi rendition="#aq">ratione</hi> die&#x017F;es Cere-<lb/>
moniels zuge&#x017F;tu&#x0364;nden. <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;. Skelton</hi> Engli&#x017F;cher<lb/><hi rendition="#aq">Extraordinair-Envoyé</hi> an dem Kay&#x017F;erl. Hofe,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J i 5</fw><fw place="bottom" type="catch">that</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[505/0533] Hoff-Ceremoniel. deſſen, der ſelbigen geſchrieben, ausgeleget wurde. Die Herren Staaten von Holland lieſſen ſich dieſes Erſuchen der Reichs-Fuͤrſten (wegen des prætendirenden Rechts Ambaſſadeurs zu ſen- den, und ihnen den Titul Excellentz zu geben) ſonderlich aber die ſpecial-Angelegenheit des Hertzoges von Neuburg, Luͤneburg, und Lothrin- gen daruͤber, recommendiret ſeyn: deputireten demnach den Herrn von Beverning an den Eng- liſchen Miniſtrum Mediationis, und andere Mi- niſtern der hohen Alliirten, umb zu ſondiren, was dißfals etwan zu erhalten waͤre. Die Frantzoͤ- ſiſchen Plenipotentiarii erklaͤreten ſich, hochge- dachten Fuͤrſtl. Haͤuſern nicht entgegen zu ſeyn, ſondern ſich nach andern, welche in derer Faveur etwas thun wuͤrden, zu conformiren; der Kayſerl. Ambaſſadeur aber Graf Kinsky, wendete darge- gen ein, daß er nicht eher dem Suchen dieſer Fuͤr- ſten annuiren koͤnne, bevor ſelbige ſich bey Kay- ſerlicher Majeſtaͤt deshalben geziehmend gemel- det: und er auch anbey verſichert wuͤrde, daß im Fall allerhoͤchſtgedachte Kayſerliche Majeſtaͤt de- nen Hertzogen zu gratificiren geneigt, und derer Verlangen gewehreten, die Frantzoſen ſo dann auch gewiß dem Exempel des Kayſers folgeten, und nicht etwan dieſen Reichs-Fuͤrſten ein weni- gers, als Kayſerl. Majeſtaͤt, ratione dieſes Cere- moniels zugeſtuͤnden. Monſ. Skelton Engliſcher Extraordinair-Envoyé an dem Kayſerl. Hofe, that J i 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/533
Zitationshilfe: Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/533>, abgerufen am 18.05.2024.