theilung nun dieser vielfältigen Pässe, giebet es viel disputirens, theils wegen derer
1. Ausfertigung, theils wegen deren
2. Jnhalt: welches alles en detail vorzustellen man nicht für rathsam erachtet, sondern was dißfalls da und dort geschehen, in fol- genden Capituln mit einrücken wird.
Fünfftes Capitel. Von den Sprachen. Jn so weit selbige zu dem Ceremonien- Wercke gehörig.
§. 1.
Es hatten die Menschen biß etwan in das 1931. Jahr nach Erschaffung der Welt, alle einer- ley Zungen und Sprachen 1. Mos. 11. v. 1. aber bey Erbauung des Thurmes zu Babel, wurden anfangs die Bau-Leute und Arbeiter, wie einige ausgerechnet haben wollen, in 70. oder 72. unter- schiedene Sprachen verwirret: welche Vielheit und Unterschied der Sprachen, damahlen den Bau des Thurms zu Babel, heut zu Tage aber noch öffters die Aufführung der Gebäude der Ein- tracht und des Friedens hindern kan.
§. 2.
Bald auf diese Vielheit, Unterscheid, und Verwirrung der Sprachen, erfolgete eine Separation der menschlichen Gesellschafft; im- massen sich nur dieselben zusammen hielten, wel- che einander verstunden, und einerley Sprache re-
deten
Europaͤiſches
theilung nun dieſer vielfaͤltigen Paͤſſe, giebet es viel diſputirens, theils wegen derer
1. Ausfertigung, theils wegen deren
2. Jnhalt: welches alles en detail vorzuſtellen man nicht fuͤr rathſam erachtet, ſondern was dißfalls da und dort geſchehen, in fol- genden Capituln mit einruͤcken wird.
Fuͤnfftes Capitel. Von den Sprachen. Jn ſo weit ſelbige zu dem Ceremonien- Wercke gehoͤrig.
§. 1.
Es hatten die Menſchen biß etwan in das 1931. Jahr nach Eꝛſchaffung der Welt, alle einer- ley Zungen und Sprachen 1. Moſ. 11. v. 1. aber bey Erbauung des Thurmes zu Babel, wurden anfangs die Bau-Leute und Arbeiter, wie einige ausgerechnet haben wollen, in 70. oder 72. unter- ſchiedene Sprachen verwirret: welche Vielheit und Unterſchied der Sprachen, damahlen den Bau des Thurms zu Babel, heut zu Tage aber noch oͤffters die Auffuͤhrung der Gebaͤude der Ein- tracht und des Friedens hindern kan.
§. 2.
Bald auf dieſe Vielheit, Unterſcheid, und Verwirrung der Sprachen, erfolgete eine Separation der menſchlichen Geſellſchafft; im- maſſen ſich nur dieſelben zuſammen hielten, wel- che einander verſtunden, und einerley Sprache re-
deten
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Europaͤiſches
theilung nun dieſer vielfaͤltigen Paͤſſe, giebet es viel
diſputirens, theils wegen derer
1. Ausfertigung, theils wegen deren
2. Jnhalt: welches alles en detail vorzuſtellen
man nicht fuͤr rathſam erachtet, ſondern
was dißfalls da und dort geſchehen, in fol-
genden Capituln mit einruͤcken wird.
Fuͤnfftes Capitel.
Von den Sprachen.
Jn ſo weit ſelbige zu dem Ceremonien-
Wercke gehoͤrig.
§. 1. Es hatten die Menſchen biß etwan in das
1931. Jahr nach Eꝛſchaffung der Welt, alle einer-
ley Zungen und Sprachen 1. Moſ. 11. v. 1. aber
bey Erbauung des Thurmes zu Babel, wurden
anfangs die Bau-Leute und Arbeiter, wie einige
ausgerechnet haben wollen, in 70. oder 72. unter-
ſchiedene Sprachen verwirret: welche Vielheit und
Unterſchied der Sprachen, damahlen den Bau
des Thurms zu Babel, heut zu Tage aber noch
oͤffters die Auffuͤhrung der Gebaͤude der Ein-
tracht und des Friedens hindern kan.
§. 2. Bald auf dieſe Vielheit, Unterſcheid,
und Verwirrung der Sprachen, erfolgete eine
Separation der menſchlichen Geſellſchafft; im-
maſſen ſich nur dieſelben zuſammen hielten, wel-
che einander verſtunden, und einerley Sprache re-
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/368>, abgerufen am 23.11.2024.
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