chen hier angeführten sattsamen Exempeln, wel- che unsern Lehr-Satz bestättigen, man einem je- dem zum Nachdencken überläst, mit was für ei- nem Nachdruck, und was für einem Wort-Ver- stand, man dergleichen Frieden dennoch pacem universalem nennen könne.
§. 9.
Wird in denen Praeliminaribus auch abgehandelt, ob man einen Mediatorem anneh- men, und wen man zu solcher eminenten Digni- tät erwehlen wolle; weil sich aber der Unterricht hiervon nicht wohl in einen eintzigen Paragra- phum einschliessen lässet, so findet man sich genö- thiget, ein eigenes und zwar folgendes drittes Ca- pitul davon zu verfassen.
Zweytes Capitel. Von dem Orte in welchen man ei- nen Frieden schliessen will.
§. 1.
Was den Ort, in welchen die Friedens- Handlungen pflegen vorgenommen zu werden, betrifft, so ist man in gar alten und mittleren Zei- ten in desselben Wehlung so gar scrupuleux nicht gewesen, als irgends heut zu Tage: nachdem auch in diesem Stücke ein Potentate für dem andern einige Praerogative, und zuweilen auch sein Inte- resse suchet. Denn es war den Alten, welche ih- re Etats-Affairen ohne alle Weitläufftigkeit trie- ben, schon genung, wenn sie an einem nicht so wohl
beque-
Europaͤiſches
chen hier angefuͤhrten ſattſamen Exempeln, wel- che unſern Lehr-Satz beſtaͤttigen, man einem je- dem zum Nachdencken uͤberlaͤſt, mit was fuͤr ei- nem Nachdruck, und was fuͤr einem Wort-Ver- ſtand, man dergleichen Frieden dennoch pacem univerſalem nennen koͤnne.
§. 9.
Wird in denen Præliminaribus auch abgehandelt, ob man einen Mediatorem anneh- men, und wen man zu ſolcher eminenten Digni- taͤt erwehlen wolle; weil ſich aber der Unterricht hiervon nicht wohl in einen eintzigen Paragra- phum einſchlieſſen laͤſſet, ſo findet man ſich genoͤ- thiget, ein eigenes und zwar folgendes drittes Ca- pitul davon zu verfaſſen.
Zweytes Capitel. Von dem Orte in welchen man ei- nen Frieden ſchlieſſen will.
§. 1.
Was den Ort, in welchen die Friedens- Handlungen pflegen vorgenommen zu werden, betrifft, ſo iſt man in gar alten und mittleren Zei- ten in deſſelben Wehlung ſo gar ſcrupuleux nicht geweſen, als irgends heut zu Tage: nachdem auch in dieſem Stuͤcke ein Potentate fuͤr dem andern einige Prærogative, und zuweilen auch ſein Inte- reſſe ſuchet. Denn es war den Alten, welche ih- re Etats-Affairen ohne alle Weitlaͤufftigkeit trie- ben, ſchon genung, wenn ſie an einem nicht ſo wohl
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Europaͤiſches
chen hier angefuͤhrten ſattſamen Exempeln, wel-
che unſern Lehr-Satz beſtaͤttigen, man einem je-
dem zum Nachdencken uͤberlaͤſt, mit was fuͤr ei-
nem Nachdruck, und was fuͤr einem Wort-Ver-
ſtand, man dergleichen Frieden dennoch pacem
univerſalem nennen koͤnne.
§. 9. Wird in denen Præliminaribus auch
abgehandelt, ob man einen Mediatorem anneh-
men, und wen man zu ſolcher eminenten Digni-
taͤt erwehlen wolle; weil ſich aber der Unterricht
hiervon nicht wohl in einen eintzigen Paragra-
phum einſchlieſſen laͤſſet, ſo findet man ſich genoͤ-
thiget, ein eigenes und zwar folgendes drittes Ca-
pitul davon zu verfaſſen.
Zweytes Capitel.
Von dem Orte in welchen man ei-
nen Frieden ſchlieſſen will.
§. 1. Was den Ort, in welchen die Friedens-
Handlungen pflegen vorgenommen zu werden,
betrifft, ſo iſt man in gar alten und mittleren Zei-
ten in deſſelben Wehlung ſo gar ſcrupuleux nicht
geweſen, als irgends heut zu Tage: nachdem auch
in dieſem Stuͤcke ein Potentate fuͤr dem andern
einige Prærogative, und zuweilen auch ſein Inte-
reſſe ſuchet. Denn es war den Alten, welche ih-
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/328>, abgerufen am 27.11.2024.
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