gar propre, weil sonsten die Legations-Ca- valliers, ausser dem Essen, Logement, und eini- gen freyen Pferden, nicht viel für ihre Charge bekommen.
3. Die dritte ist für die Cantzelley-Bedienten, Hof- und Stall-Meister, bey welcher auch der Le- gations-Prediger, wenn er sonderlich jung an Jahren, seinen Platz hat. Jst er aber ein Mann von Ansehen, und nicht nur von dem Ambas- sadeur angenommen, sondern von dem Sou- verainen selbst demselbigen zugeordnet, so hat er seinen Sitz, wie auch der Stall- und Hoff- Meister, wenn sie von Adlicher Geburt, oder zu- vor ansehnliche Krieges-Chargen bedienet, an der Cavalliers, und einer und der andere, wenn Raum übrig, wohl gar an der Ambassadeurs Tafel, zu welcher sonderlich der Legations- Prediger oder Beicht-Vater gezogen wird.
4. Die vierdte ist für die Pages, Küchen-Keller- Zahl-Meister Cammer-Diener und mindere Officiers.
5. Die fünffte ist für die Laqvays, Heiducken, Kut- scher und Reit-Knechte.
§. 17.
Die dritte Magnificentz eines Am- bassadeurs siehet man in seinen Domestiquen, darunter
1. Die Cavalliers, derer einer viel, ein anderer wenig, jedoch zu mindersten zwey hat. Derer Verrichtung bestehet meistentheils darinnen, daß
1. Sie
Europaͤiſches
gar propre, weil ſonſten die Legations-Ca- valliers, auſſer dem Eſſen, Logement, und eini- gen freyen Pferden, nicht viel fuͤr ihre Charge bekommen.
3. Die dritte iſt fuͤr die Cantzelley-Bedienten, Hof- und Stall-Meiſter, bey welcher auch der Le- gations-Prediger, wenn er ſonderlich jung an Jahren, ſeinen Platz hat. Jſt er aber ein Mann von Anſehen, und nicht nur von dem Ambaſ- ſadeur angenommen, ſondern von dem Sou- verainen ſelbſt demſelbigen zugeordnet, ſo hat er ſeinen Sitz, wie auch der Stall- und Hoff- Meiſter, wenn ſie von Adlicher Geburt, oder zu- vor anſehnliche Krieges-Chargen bedienet, an der Cavalliers, und einer und der andere, wenn Raum uͤbrig, wohl gar an der Ambaſſadeurs Tafel, zu welcher ſonderlich der Legations- Prediger oder Beicht-Vater gezogen wird.
4. Die vierdte iſt fuͤr die Pages, Kuͤchen-Keller- Zahl-Meiſter Cammer-Diener und mindere Officiers.
5. Die fuͤnffte iſt fuͤr die Laqvays, Heiducken, Kut- ſcher und Reit-Knechte.
§. 17.
Die dritte Magnificentz eines Am- baſſadeurs ſiehet man in ſeinen Domeſtiquen, darunter
1. Die Cavalliers, derer einer viel, ein anderer wenig, jedoch zu minderſten zwey hat. Derer Verrichtung beſtehet meiſtentheils darinnen, daß
1. Sie
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Europaͤiſches
gar propre, weil ſonſten die Legations-Ca-
valliers, auſſer dem Eſſen, Logement, und eini-
gen freyen Pferden, nicht viel fuͤr ihre Charge
bekommen.
3. Die dritte iſt fuͤr die Cantzelley-Bedienten, Hof-
und Stall-Meiſter, bey welcher auch der Le-
gations-Prediger, wenn er ſonderlich jung an
Jahren, ſeinen Platz hat. Jſt er aber ein Mann
von Anſehen, und nicht nur von dem Ambaſ-
ſadeur angenommen, ſondern von dem Sou-
verainen ſelbſt demſelbigen zugeordnet, ſo hat
er ſeinen Sitz, wie auch der Stall- und Hoff-
Meiſter, wenn ſie von Adlicher Geburt, oder zu-
vor anſehnliche Krieges-Chargen bedienet, an
der Cavalliers, und einer und der andere, wenn
Raum uͤbrig, wohl gar an der Ambaſſadeurs
Tafel, zu welcher ſonderlich der Legations-
Prediger oder Beicht-Vater gezogen wird.
4. Die vierdte iſt fuͤr die Pages, Kuͤchen-Keller-
Zahl-Meiſter Cammer-Diener und mindere
Officiers.
5. Die fuͤnffte iſt fuͤr die Laqvays, Heiducken, Kut-
ſcher und Reit-Knechte.
§. 17. Die dritte Magnificentz eines Am-
baſſadeurs ſiehet man in ſeinen Domeſtiquen,
darunter
1. Die Cavalliers, derer einer viel, ein anderer
wenig, jedoch zu minderſten zwey hat. Derer
Verrichtung beſtehet meiſtentheils darinnen,
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/268>, abgerufen am 23.11.2024.
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