massen erscheinet, daß die Majestät eines Röm. Kaysers in denen Comitiis und Wahl-Tagen mit mehrerer Veneration verehret wird, als ausser denselben, vermuthlich weil selbige in me- dio statuum germaniae mit mehren Eclat er- scheinet als anders wo.
§. 9.
Speiser ein Churfürst mit dem Kayser, so
1. Geschiehet selbiges, umb alle Difficultäten der Ceremonien zu vermeiden, auf der so genenten Seiten oder Qvartier der Kayserin, da denn die Bedienung der Tafel von lauter Hoff- Dames verrichtet wird. Denn weil die Ge- sandten und Abgesandten auswärtiger Poten- tien, dem Kayser, wenn er en ceremonie speiset, aufzuwarten, und nun einige darunter zu seyn pflegen, die von den Majestäten und Souverains mit dem charactere repraesen- tativo gezieret sind, so weigern sich diese bey einer Tafel zu stehen, wo ein Churfürst, an wel- chen sie nicht gesandt worden, sitzet.
2. Jst die Rangierung an der Tafel also beschaf- fen, daß
1. Der Kayser mitten an der Ober-Seiten der Tafel sitzet,
2. Jhme zur Rechten die Kayserin,
3. Zur Lincken der Röm. König,
4. Auf der rechten Seiten der Tafel die Ertz- Hertzoginnen,
5. Auf
Hoff-Ceremoniel.
maſſen erſcheinet, daß die Majeſtaͤt eines Roͤm. Kayſers in denen Comitiis und Wahl-Tagen mit mehrerer Veneration verehret wird, als auſſer denſelben, vermuthlich weil ſelbige in me- dio ſtatuum germaniæ mit mehren Eclat er- ſcheinet als anders wo.
§. 9.
Speiſer ein Churfuͤrſt mit dem Kayſer, ſo
1. Geſchiehet ſelbiges, umb alle Difficultaͤten der Ceremonien zu vermeiden, auf der ſo genenten Seiten oder Qvartier der Kayſerin, da denn die Bedienung der Tafel von lauter Hoff- Dames verrichtet wird. Denn weil die Ge- ſandten und Abgeſandten auswaͤrtiger Poten- tien, dem Kayſer, wenn er en ceremonie ſpeiſet, aufzuwarten, und nun einige darunter zu ſeyn pflegen, die von den Majeſtaͤten und Souverains mit dem charactere repræſen- tativo gezieret ſind, ſo weigern ſich dieſe bey einer Tafel zu ſtehen, wo ein Churfuͤrſt, an wel- chen ſie nicht geſandt worden, ſitzet.
2. Jſt die Rangierung an der Tafel alſo beſchaf- fen, daß
1. Der Kayſer mitten an der Ober-Seiten der Tafel ſitzet,
2. Jhme zur Rechten die Kayſerin,
3. Zur Lincken der Roͤm. Koͤnig,
4. Auf der rechten Seiten der Tafel die Ertz- Hertzoginnen,
5. Auf
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Hoff-Ceremoniel.
maſſen erſcheinet, daß die Majeſtaͤt eines Roͤm.
Kayſers in denen Comitiis und Wahl-Tagen
mit mehrerer Veneration verehret wird, als
auſſer denſelben, vermuthlich weil ſelbige in me-
dio ſtatuum germaniæ mit mehren Eclat er-
ſcheinet als anders wo.
§. 9. Speiſer ein Churfuͤrſt mit dem Kayſer, ſo
1. Geſchiehet ſelbiges, umb alle Difficultaͤten der
Ceremonien zu vermeiden, auf der ſo genenten
Seiten oder Qvartier der Kayſerin, da denn
die Bedienung der Tafel von lauter Hoff-
Dames verrichtet wird. Denn weil die Ge-
ſandten und Abgeſandten auswaͤrtiger Poten-
tien, dem Kayſer, wenn er en ceremonie
ſpeiſet, aufzuwarten, und nun einige darunter
zu ſeyn pflegen, die von den Majeſtaͤten und
Souverains mit dem charactere repræſen-
tativo gezieret ſind, ſo weigern ſich dieſe bey
einer Tafel zu ſtehen, wo ein Churfuͤrſt, an wel-
chen ſie nicht geſandt worden, ſitzet.
2. Jſt die Rangierung an der Tafel alſo beſchaf-
fen, daß
1. Der Kayſer mitten an der Ober-Seiten der
Tafel ſitzet,
2. Jhme zur Rechten die Kayſerin,
3. Zur Lincken der Roͤm. Koͤnig,
4. Auf der rechten Seiten der Tafel die Ertz-
Hertzoginnen,
5. Auf
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/203>, abgerufen am 27.11.2024.
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