Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.
9. Die Nas' an dir ist Spannen-lang/das Maul steht als ein Tohr-weg offen/ die Zäne sind zwey Daumen breit/ der Wangen Schwärz' ist Qwitten- geel beloffen. Der Augen Glanz sicht wie die teure Zeit: doch bistu stolz und hältst dich trefflich schön/ das macht: ein Mahler hat die Venus abgerissen und Mopsa oben an geschrieben/ das
9. Die Naſ’ an dir iſt Spannen-lang/das Maul ſteht als ein Tohr-weg offen/ die Zaͤne ſind zwey Daumen breit/ der Wangen Schwaͤrz’ iſt Qwitten- geel beloffen. Der Augen Glanz ſicht wie die teure Zeit: doch biſtu ſtolz und haͤltſt dich trefflich ſchoͤn/ das macht: ein Mahler hat die Venus abgeriſſen und Mopſa oben an geſchrieben/ das
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Zugabe.
ein Regiment von Gekken/
Verſpottung ohne Zahl/
das iſt der Liebe Leib-gedinge.
wer das nicht kennt/ der weiß auch
nicht/ was Amor iſt.
Sey nu geehrt/ geliebt/ gekuͤßt/
und ſey darbey ein Haubt der Narꝛen.
Wißt ihr/ wem ich das Lieben wolte goͤn-
nen? (nen.
dem (mein’ ich) der mich nie hat lieben koͤn-
9.
Die Naſ’ an dir iſt Spannen-lang/
das Maul ſteht als ein Tohr-weg offen/
die Zaͤne ſind zwey Daumen breit/
der Wangen Schwaͤrz’ iſt Qwitten-
geel beloffen.
Der Augen Glanz ſicht wie die teure Zeit:
doch biſtu ſtolz und haͤltſt dich trefflich
ſchoͤn/
das macht: ein Mahler hat die Venus
abgeriſſen
und Mopſa oben an geſchrieben/
das
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Zitationshilfe: | Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660, S. [295]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660/355>, abgerufen am 27.07.2024. |