Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.
3. Es seuselt Zefyr auß dem Westedurch Pomonen äste/ es seufzet sein verliebter Wind nach meinem Kind' Jch seh es gerne daß er spielet und sie kühlet/ weil sie mir folgt durch die Garten-Tühr/ und doppelt den geschwinden Liebes-tritt. Bring/ West/ sie bald und tausend Küsse mit! 4. Was werd' ich wenn sie kömmt gegangen/an-doch erstlichst-fangen/ Küß' ich die Hand/ den Brust/ den Mund zur selben Stund'? Jch werd' (ich weiß) kein Wort nicht machen/ so viel Sachen/ die an Zier den Göttern gehen für und auff diß Schönchen sein gewendet an/ erstaunen mich/ daß ich nicht reden kan. 5. Komm/ Flora/ streue dein Vermügendarhin/ wo wir liegen! Es soll ein bunter Rosen-hauf' uns nehmen auff/ und L vj
3. Es ſeuſelt Zefyr auß dem Weſtedurch Pomonen aͤſte/ es ſeufzet ſein verliebter Wind nach meinem Kind’ Jch ſeh es gerne daß er ſpielet und ſie kuͤhlet/ weil ſie mir folgt durch die Garten-Tuͤhr/ und doppelt den geſchwinden Liebes-tritt. Bring/ Weſt/ ſie bald und tauſend Kuͤſſe mit! 4. Was werd’ ich wenn ſie koͤmmt gegangen/an-doch erſtlichſt-fangen/ Kuͤß’ ich die Hand/ den Bruſt/ den Mund zur ſelben Stund’? Jch werd’ (ich weiß) kein Wort nicht machen/ ſo viel Sachen/ die an Zier den Goͤttern gehen fuͤr und auff diß Schoͤnchen ſein gewendet an/ erſtaunen mich/ daß ich nicht reden kan. 5. Komm/ Flora/ ſtreue dein Vermuͤgendarhin/ wo wir liegen! Es ſoll ein bunter Roſen-hauf’ uns nehmen auff/ und L vj
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Sechſtes Zehen.
wir beyde nur/ ich und mein Kind/ ſind wach/
und/ Flammen/ ihr an Bronteus Wolken-dach’
3.
Es ſeuſelt Zefyr auß dem Weſte
durch Pomonen aͤſte/
es ſeufzet ſein verliebter Wind
nach meinem Kind’
Jch ſeh es gerne daß er ſpielet
und ſie kuͤhlet/
weil ſie mir
folgt durch die Garten-Tuͤhr/
und doppelt den geſchwinden Liebes-tritt.
Bring/ Weſt/ ſie bald und tauſend Kuͤſſe mit!
4.
Was werd’ ich wenn ſie koͤmmt gegangen/
an-doch erſtlichſt-fangen/
Kuͤß’ ich die Hand/ den Bruſt/ den Mund
zur ſelben Stund’?
Jch werd’ (ich weiß) kein Wort nicht machen/
ſo viel Sachen/
die an Zier
den Goͤttern gehen fuͤr
und auff diß Schoͤnchen ſein gewendet an/
erſtaunen mich/ daß ich nicht reden kan.
5.
Komm/ Flora/ ſtreue dein Vermuͤgen
darhin/ wo wir liegen!
Es ſoll ein bunter Roſen-hauf’
uns nehmen auff/
und
L vj
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