Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894.22. Cabixis. Zahlreich in verschiedenen Dörfern, 15--20 Leguas nordwestlich von 23. Nambiquaras. 600 an der Vereinigung von dem Rio de Peixe und dem Arinos. 25. Tapanhunas. Von derselben Art wie die vorigen. Etwa 800 an der Ver- 25. Apiacaz. Anwohner des Juruena, besuchen auch die Ufer des Arinos. Sie 26. Mequens. Am gleichnamigen Nebenfluss des Guapore zwischen den Guaraios 27. Guaraios. An einem Ort namens Pao Cerne, 50 Leguas von Matto Grosso. [Bericht 1850: Von Pao Cerne herübergezogen 1852 nach der Aldea de Sta. Ignez 28. Cautarios. An den gleichnamigen Flüssen zwischen dem Mamore und Forte 29. Paceaz. Oestlich am Mamore von der Guapore-Mündung bis zum ersten 30. Senabos. Westlich von Mamore bis zum ersten Katarakt. Unbekannt. Im 31. Jacares. Westlich von den Mamore-Katarakten bis zum Madeira. Zahm, leisten 32. Caripunas. Ueber 1000 gruppenweise in dem Kataraktgebiet des Mamore und 33. Araras. Ziemlich zahlreich am Madeira von dem Salto do Girao bis zum Rio Chiquitos. In Casalvasco sind noch etwa 60 dieser Indianer von den früheren 22. Cabixis. Zahlreich in verschiedenen Dörfern, 15—20 Leguas nordwestlich von 23. Nambiquarás. 600 an der Vereinigung von dem Rio de Peixe und dem Arinos. 25. Tapanhunas. Von derselben Art wie die vorigen. Etwa 800 an der Ver- 25. Apiacáz. Anwohner des Juruena, besuchen auch die Ufer des Arinos. Sie 26. Mequens. Am gleichnamigen Nebenfluss des Guaporé zwischen den Guaraios 27. Guaraios. An einem Ort namens Pao Cerne, 50 Leguas von Matto Grosso. [Bericht 1850: Von Pao Cerne herübergezogen 1852 nach der Aldea de Sta. Ignez 28. Cautarios. An den gleichnamigen Flüssen zwischen dem Mamoré und Forte 29. Paceáz. Oestlich am Mamoré von der Guaporé-Mündung bis zum ersten 30. Senabós. Westlich von Mamoré bis zum ersten Katarakt. Unbekannt. Im 31. Jacarés. Westlich von den Mamoré-Katarakten bis zum Madeira. Zahm, leisten 32. Caripunas. Ueber 1000 gruppenweise in dem Kataraktgebiet des Mamoré und 33. Araras. Ziemlich zahlreich am Madeira von dem Salto do Girão bis zum Rio Chiquitos. In Casalvasco sind noch etwa 60 dieser Indianer von den früheren <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0628" n="552"/> <p>22. <hi rendition="#b">Cabixis.</hi> Zahlreich in verschiedenen Dörfern, 15—20 Leguas nordwestlich von<lb/> dem Arraial de São Vicente. Feindselig, ziehen mit Raub und Brand bis in die Nähe von<lb/> Matto Grosso, so dass zuweilen Militär gegen sie aufgeboten wird.</p><lb/> <p>23. <hi rendition="#b">Nambiquarás.</hi> 600 an der Vereinigung von dem Rio de Peixe und dem Arinos.<lb/> Jagd, Fischfang, Früchte der Serra, Werkzeuge von Holz und Stein. Führen mit den<lb/> Nachbarn gewohnheitsmässig Krieg, besonders mit den Apiacás. Wollen nichts mit den<lb/> Brasiliern zu thun haben, greifen Kanus auf ihrem Wege nach Pará an, haben aber grosse<lb/> Furcht vor den Feuerwaffen und leisten keinen offenen Widerstand.</p><lb/> <p>25. <hi rendition="#b">Tapanhunas.</hi> Von derselben Art wie die vorigen. Etwa 800 an der Ver-<lb/> einigung von Tapajoz und Arinos.</p><lb/> <p>25. <hi rendition="#b">Apiacáz.</hi> Anwohner des Juruena, besuchen auch die Ufer des Arinos. Sie<lb/> besitzen Eisenwaren und treiben Feldbau, Jagd, Fischfang. Halten sich bei ihren Fehden<lb/> mit den Nambiquarás und den Tapanhunas mehr in der Defensive, haben gleichwohl ihre<lb/> ursprünglichen Anthropophagen-Sitten durchaus nicht abgelegt. Leisten den Reisenden<lb/> Beistand, verkaufen Farinha von Mandioka, gerösteten Mais, Cará, Bataten, süsse Mandioka<lb/> (Aypim), Bohnen, Wassermelonen, Kürbisse, Vögel und Honig, ferner weitmaschige Hänge-<lb/> matten von Baumwolle oder Tucumpalme, Federschmuck.</p><lb/> <p>26. <hi rendition="#b">Mequens.</hi> Am gleichnamigen Nebenfluss des Guaporé zwischen den Guaraios<lb/> und Palmellas. Fliehen; Geschenke, die man in den Wald gelegt hatte, wurden nicht an-<lb/> genommen.</p><lb/> <p>27. <hi rendition="#b">Guaraios.</hi> An einem Ort namens Pao Cerne, 50 Leguas von Matto Grosso.<lb/> Mandioka, Bohnen, Mais; Jagd, Fischfang. Suchen Reisende auf.</p><lb/> <p>[Bericht 1850: Von Pao Cerne herübergezogen 1852 nach der Aldea de Sta. Ignez<lb/> etwas abwärts von Matto Grosso. 31 Stämme von 40 Familien = 1240, herrührend, wie<lb/> man annimmt, aus einer Ansiedlung der bolivischen Provinz »Mofos« (nicht »Moxos«).]</p><lb/> <p>28. <hi rendition="#b">Cautarios.</hi> An den gleichnamigen Flüssen zwischen dem Mamoré und Forte<lb/> Principe. Fischfang, Jagd, wildwachsende Früchte, Mandioka. Thuen uns Böses an, so viel<lb/> sie nur können. Sind Räuber, Verräter und Mörder.</p><lb/> <p>29. <hi rendition="#b">Paceáz.</hi> Oestlich am Mamoré von der Guaporé-Mündung bis zum ersten<lb/> Katarakt. Ganz unbekannt.</p><lb/> <p>30. <hi rendition="#b">Senabós.</hi> Westlich von Mamoré bis zum ersten Katarakt. Unbekannt. Im<lb/> Krieg mit den Jacarés (31).</p><lb/> <p>31. <hi rendition="#b">Jacarés.</hi> Westlich von den Mamoré-Katarakten bis zum Madeira. Zahm, leisten<lb/> den Reisenden Beistand. 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22. Cabixis. Zahlreich in verschiedenen Dörfern, 15—20 Leguas nordwestlich von
dem Arraial de São Vicente. Feindselig, ziehen mit Raub und Brand bis in die Nähe von
Matto Grosso, so dass zuweilen Militär gegen sie aufgeboten wird.
23. Nambiquarás. 600 an der Vereinigung von dem Rio de Peixe und dem Arinos.
Jagd, Fischfang, Früchte der Serra, Werkzeuge von Holz und Stein. Führen mit den
Nachbarn gewohnheitsmässig Krieg, besonders mit den Apiacás. Wollen nichts mit den
Brasiliern zu thun haben, greifen Kanus auf ihrem Wege nach Pará an, haben aber grosse
Furcht vor den Feuerwaffen und leisten keinen offenen Widerstand.
25. Tapanhunas. Von derselben Art wie die vorigen. Etwa 800 an der Ver-
einigung von Tapajoz und Arinos.
25. Apiacáz. Anwohner des Juruena, besuchen auch die Ufer des Arinos. Sie
besitzen Eisenwaren und treiben Feldbau, Jagd, Fischfang. Halten sich bei ihren Fehden
mit den Nambiquarás und den Tapanhunas mehr in der Defensive, haben gleichwohl ihre
ursprünglichen Anthropophagen-Sitten durchaus nicht abgelegt. Leisten den Reisenden
Beistand, verkaufen Farinha von Mandioka, gerösteten Mais, Cará, Bataten, süsse Mandioka
(Aypim), Bohnen, Wassermelonen, Kürbisse, Vögel und Honig, ferner weitmaschige Hänge-
matten von Baumwolle oder Tucumpalme, Federschmuck.
26. Mequens. Am gleichnamigen Nebenfluss des Guaporé zwischen den Guaraios
und Palmellas. Fliehen; Geschenke, die man in den Wald gelegt hatte, wurden nicht an-
genommen.
27. Guaraios. An einem Ort namens Pao Cerne, 50 Leguas von Matto Grosso.
Mandioka, Bohnen, Mais; Jagd, Fischfang. Suchen Reisende auf.
[Bericht 1850: Von Pao Cerne herübergezogen 1852 nach der Aldea de Sta. Ignez
etwas abwärts von Matto Grosso. 31 Stämme von 40 Familien = 1240, herrührend, wie
man annimmt, aus einer Ansiedlung der bolivischen Provinz »Mofos« (nicht »Moxos«).]
28. Cautarios. An den gleichnamigen Flüssen zwischen dem Mamoré und Forte
Principe. Fischfang, Jagd, wildwachsende Früchte, Mandioka. Thuen uns Böses an, so viel
sie nur können. Sind Räuber, Verräter und Mörder.
29. Paceáz. Oestlich am Mamoré von der Guaporé-Mündung bis zum ersten
Katarakt. Ganz unbekannt.
30. Senabós. Westlich von Mamoré bis zum ersten Katarakt. Unbekannt. Im
Krieg mit den Jacarés (31).
31. Jacarés. Westlich von den Mamoré-Katarakten bis zum Madeira. Zahm, leisten
den Reisenden Beistand. Jagd, Fischfang, Feldbau.
32. Caripunas. Ueber 1000 gruppenweise in dem Kataraktgebiet des Mamoré und
Madeira. Jagd, Fischfang, Anbau von Mais, Mandioka, Bananen, Zuckerrohr, Bataten.
Friedfertig, ohne Mordgier, Diebstählen nicht ganz abgeneigt. Suchen uns auf und unterhalten
seit langer Zeit mit uns freundschaftliche Beziehungen. Leisten hülfreiche Arbeit an den
Katarakten, liefern den Reisenden auch Farinha von Mandioka, Werg, Theer, Gewürz,
Guaraná. Grossenteils verstehen und reden sie unsere Sprache. Sie waren schon in dem
Destakament do Ribeirão angesiedelt und Viele sind getauft worden.
33. Araras. Ziemlich zahlreich am Madeira von dem Salto do Girão bis zum Rio
Jauary. Jagd, Fischfang, Feldbau. Spinnen Baumwolle. Wild, in ewigem Krieg mit den
Muras und andern Nachbarn, verzehren ihre gefangenen Feinde.
Chiquitos. In Casalvasco sind noch etwa 60 dieser Indianer von den früheren
Auswanderungen aus Bolivien übrig geblieben. Bebauen das Land, spinnen und weben
Baumwolle, einige sind als Rinderhirten auf der dortigen Fazenda Nacional angestellt.
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