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Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894.

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Haben Bogen und Pfeile, schlechte Töpfe, Strohgeflechte, mit denen sie ihre Nacktheit zum
Teil bedecken. 1842 gelang es dem ehrwürdigen Vikar von Matto Grosso, Jose da Sa Fraga
durch Ueberredung und Milde und mittels Geschenken sie nach einer Fazenda von ihm im
Registo do Jauru zu locken; dort blieben sie alle, 177 an der Zahl, seit dem 1. April 1843,
heute sind sie auf 81 zusammengeschmolzen. In diesen 5 Jahren bezeigten sie wenig Lust
für den Feldbau und lebten nur von Pfeil und Bogen.

15. Cayapos. Zwischen Parana und Paranahyba und im Quellgebiet des S. Lourenco
und Taquary. Einige sind in dem Destakament am Piquiry angesiedelt, andere in dem
Porto do Paranahyba auf der Strasse nach S. Paulo, andere leben frei. Jagd, Fischfang,
Bau von Mais, Reis, Mandioka, Bataten und Zuckerrohr. Machen etwas Rapadura (roh ein-
gekochten Zucker). Haben Schweine, Hühner, sogar einige Kühe und Pferde. Sprechen
grösstenteils portugiesisch. Viele verdingen sich. Wahrscheinlich sind einige Räubereien,
die den Coroados zugeschrieben werden, von ihnen ausgeführt
.

16. Coroados. An den Quellen von verschiedenen Zuflüssen des S. Lourenco.
Von ihrer Anzahl und ihren Eigenschaften ist wenig bekannt; sie fliehen oder sind feindselig.
Haben Brände angestiftet bis auf zwanzig Leguas Entfernung von Cuyaba; daher werden
alle paar Jahre Truppen gegen sie ausgeschickt, die Erwachsene töten und Kinder gefangen
nehmen, was die Bekehrung auf keine Weise fördert.

17. Bacahiris. Quellen des Paranatinga und Oberlauf des Arinos. Sind von hervor-
ragend friedlicher Gesinnung. Fliehen vor den Angriffen ihrer Feinde, den Nambiquaras,
Tapanhunas und Cajabis. Leben von Jagd und Fischfang, pflanzen Mais, Mandioka, Bataten,
Cara, Gartenbohnen, Saubohnen und Zuckerrohr. Ihre Werkzeuge zum Feldbau sind aus
Stein oder Kernholz. Ihre Industrie: Hängematten mit Maschen von Baumwolle oder Tucum,
geflochtene Siebe und Körbchen. Nur sehr wenige (muito poucos) verstehen unsere Sprache,
indessen verlangen sie danach. Die Senhora Donna Feliciana Guerobina Pereira Coelho, eine
wohlhabende Landbesitzerin im Distrikt der oberen Serra*) nimmt sich ihrer freundlich an, be-
schenkt sie und äussert sich in günstiger Weise über die leichte Bekehrung. Sie sind Feinde der

18. Cajabis, unbezwungener Wilden in der Umgebung des Salto.

19. Barbados. Nur eine Ansiedelung am Abhang der Serra dos Pareciz bei den
Quellen des Rio Vermelho, eines Nebenflusses des Paraguay, dem entlang sie bis zum
Paraguay selbst umherziehen. Mais, Mandioka, Bataten, Cara. Werkzeuge von Stein und
Kernholz. Keine Viehzucht oder Industrie. Mit Andern nicht im Kriege; fliehen die
Brasilier, sind aber verrätherisch und haben zweimal Reisende zwischen Diamantino und Villa
Maria angegriffen.

20. Pareciz. 200; einst berühmt und kriegerisch. Verschiedene Gruppen in der
Serra und den Campos dos Pareciz zwischen Diamantino und dem Distrikt von Matto Grosso.
Machen zuweilen Besuche und bringen als Tauschwaaren Siebe, Körbe, Hängemattenstricke,
Federn, Trinkschalen und den von Rauchern sehr geschätzten Tabak, den sie fertig zurichten
und mit Urumbamba**) einwinden. Wenige sprechen und verstehen portugiesisch. Sie be-
gehen keine offenen Feindseligkeiten, gesellen sich aber zuweilen zu den Cabixis, um Unthaten
zu verüben.

[Bericht von 1858: Durch die Sklavenjagden der Paulisten stark vermindert. Die
Gründung des Dorfes bei der Stadt Diamantino ist von jungem Datum. 1856 erhielten sie
die ersten Geschenke.]

21. Maimbares. Zahlreicher als die Pareciz, mit denen sie Beziehungen haben und
in deren Begleitung sie zuweilen erschienen, in Familiengruppen in den Einöden der Campos
dos Pareciz. Jagd, Bau von Mais, Mandioka, Bananen, Bataten, Cara.


*) Nach Antonio bei Lagoinha.
**) Desmoncus rudentum, desmoncus macranthus Mart., Kletterpalmen.

Haben Bogen und Pfeile, schlechte Töpfe, Strohgeflechte, mit denen sie ihre Nacktheit zum
Teil bedecken. 1842 gelang es dem ehrwürdigen Vikar von Matto Grosso, José da Sa Fraga
durch Ueberredung und Milde und mittels Geschenken sie nach einer Fazenda von ihm im
Registo do Jaurú zu locken; dort blieben sie alle, 177 an der Zahl, seit dem 1. April 1843,
heute sind sie auf 81 zusammengeschmolzen. In diesen 5 Jahren bezeigten sie wenig Lust
für den Feldbau und lebten nur von Pfeil und Bogen.

15. Cayapós. Zwischen Paraná und Paranahyba und im Quellgebiet des S. Lourenço
und Taquary. Einige sind in dem Destakament am Piquiry angesiedelt, andere in dem
Porto do Paranahyba auf der Strasse nach S. Paulo, andere leben frei. Jagd, Fischfang,
Bau von Mais, Reis, Mandioka, Bataten und Zuckerrohr. Machen etwas Rapadura (roh ein-
gekochten Zucker). Haben Schweine, Hühner, sogar einige Kühe und Pferde. Sprechen
grösstenteils portugiesisch. Viele verdingen sich. Wahrscheinlich sind einige Räubereien,
die den Coroados zugeschrieben werden, von ihnen ausgeführt
.

16. Coroados. An den Quellen von verschiedenen Zuflüssen des S. Lourenço.
Von ihrer Anzahl und ihren Eigenschaften ist wenig bekannt; sie fliehen oder sind feindselig.
Haben Brände angestiftet bis auf zwanzig Leguas Entfernung von Cuyabá; daher werden
alle paar Jahre Truppen gegen sie ausgeschickt, die Erwachsene töten und Kinder gefangen
nehmen, was die Bekehrung auf keine Weise fördert.

17. Bacahiris. Quellen des Paranatinga und Oberlauf des Arinos. Sind von hervor-
ragend friedlicher Gesinnung. Fliehen vor den Angriffen ihrer Feinde, den Nambiquáras,
Tapanhunas und Cajabis. Leben von Jagd und Fischfang, pflanzen Mais, Mandioka, Bataten,
Cará, Gartenbohnen, Saubohnen und Zuckerrohr. Ihre Werkzeuge zum Feldbau sind aus
Stein oder Kernholz. Ihre Industrie: Hängematten mit Maschen von Baumwolle oder Tucum,
geflochtene Siebe und Körbchen. Nur sehr wenige (muito poucos) verstehen unsere Sprache,
indessen verlangen sie danach. Die Senhora Donna Feliciana Guerobina Pereira Coelho, eine
wohlhabende Landbesitzerin im Distrikt der oberen Serra*) nimmt sich ihrer freundlich an, be-
schenkt sie und äussert sich in günstiger Weise über die leichte Bekehrung. Sie sind Feinde der

18. Cajabis, unbezwungener Wilden in der Umgebung des Salto.

19. Barbados. Nur eine Ansiedelung am Abhang der Serra dos Pareciz bei den
Quellen des Rio Vermelho, eines Nebenflusses des Paraguay, dem entlang sie bis zum
Paraguay selbst umherziehen. Mais, Mandioka, Bataten, Cará. Werkzeuge von Stein und
Kernholz. Keine Viehzucht oder Industrie. Mit Andern nicht im Kriege; fliehen die
Brasilier, sind aber verrätherisch und haben zweimal Reisende zwischen Diamantino und Villa
Maria angegriffen.

20. Pareciz. 200; einst berühmt und kriegerisch. Verschiedene Gruppen in der
Serra und den Campos dos Pareciz zwischen Diamantino und dem Distrikt von Matto Grosso.
Machen zuweilen Besuche und bringen als Tauschwaaren Siebe, Körbe, Hängemattenstricke,
Federn, Trinkschalen und den von Rauchern sehr geschätzten Tabak, den sie fertig zurichten
und mit Urumbamba**) einwinden. Wenige sprechen und verstehen portugiesisch. Sie be-
gehen keine offenen Feindseligkeiten, gesellen sich aber zuweilen zu den Cabixis, um Unthaten
zu verüben.

[Bericht von 1858: Durch die Sklavenjagden der Paulisten stark vermindert. Die
Gründung des Dorfes bei der Stadt Diamantino ist von jungem Datum. 1856 erhielten sie
die ersten Geschenke.]

21. Maimbarés. Zahlreicher als die Pareciz, mit denen sie Beziehungen haben und
in deren Begleitung sie zuweilen erschienen, in Familiengruppen in den Einöden der Campos
dos Pareciz. Jagd, Bau von Mais, Mandioka, Bananen, Bataten, Cará.


*) Nach Antonio bei Lagoinha.
**) Desmoncus rudentum, desmoncus macranthus Mart., Kletterpalmen.
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[551/0627] Haben Bogen und Pfeile, schlechte Töpfe, Strohgeflechte, mit denen sie ihre Nacktheit zum Teil bedecken. 1842 gelang es dem ehrwürdigen Vikar von Matto Grosso, José da Sa Fraga durch Ueberredung und Milde und mittels Geschenken sie nach einer Fazenda von ihm im Registo do Jaurú zu locken; dort blieben sie alle, 177 an der Zahl, seit dem 1. April 1843, heute sind sie auf 81 zusammengeschmolzen. In diesen 5 Jahren bezeigten sie wenig Lust für den Feldbau und lebten nur von Pfeil und Bogen. 15. Cayapós. Zwischen Paraná und Paranahyba und im Quellgebiet des S. Lourenço und Taquary. Einige sind in dem Destakament am Piquiry angesiedelt, andere in dem Porto do Paranahyba auf der Strasse nach S. Paulo, andere leben frei. Jagd, Fischfang, Bau von Mais, Reis, Mandioka, Bataten und Zuckerrohr. Machen etwas Rapadura (roh ein- gekochten Zucker). Haben Schweine, Hühner, sogar einige Kühe und Pferde. Sprechen grösstenteils portugiesisch. Viele verdingen sich. Wahrscheinlich sind einige Räubereien, die den Coroados zugeschrieben werden, von ihnen ausgeführt. 16. Coroados. An den Quellen von verschiedenen Zuflüssen des S. Lourenço. Von ihrer Anzahl und ihren Eigenschaften ist wenig bekannt; sie fliehen oder sind feindselig. Haben Brände angestiftet bis auf zwanzig Leguas Entfernung von Cuyabá; daher werden alle paar Jahre Truppen gegen sie ausgeschickt, die Erwachsene töten und Kinder gefangen nehmen, was die Bekehrung auf keine Weise fördert. 17. Bacahiris. Quellen des Paranatinga und Oberlauf des Arinos. Sind von hervor- ragend friedlicher Gesinnung. Fliehen vor den Angriffen ihrer Feinde, den Nambiquáras, Tapanhunas und Cajabis. Leben von Jagd und Fischfang, pflanzen Mais, Mandioka, Bataten, Cará, Gartenbohnen, Saubohnen und Zuckerrohr. Ihre Werkzeuge zum Feldbau sind aus Stein oder Kernholz. Ihre Industrie: Hängematten mit Maschen von Baumwolle oder Tucum, geflochtene Siebe und Körbchen. Nur sehr wenige (muito poucos) verstehen unsere Sprache, indessen verlangen sie danach. Die Senhora Donna Feliciana Guerobina Pereira Coelho, eine wohlhabende Landbesitzerin im Distrikt der oberen Serra *) nimmt sich ihrer freundlich an, be- schenkt sie und äussert sich in günstiger Weise über die leichte Bekehrung. Sie sind Feinde der 18. Cajabis, unbezwungener Wilden in der Umgebung des Salto. 19. Barbados. Nur eine Ansiedelung am Abhang der Serra dos Pareciz bei den Quellen des Rio Vermelho, eines Nebenflusses des Paraguay, dem entlang sie bis zum Paraguay selbst umherziehen. Mais, Mandioka, Bataten, Cará. Werkzeuge von Stein und Kernholz. Keine Viehzucht oder Industrie. Mit Andern nicht im Kriege; fliehen die Brasilier, sind aber verrätherisch und haben zweimal Reisende zwischen Diamantino und Villa Maria angegriffen. 20. Pareciz. 200; einst berühmt und kriegerisch. Verschiedene Gruppen in der Serra und den Campos dos Pareciz zwischen Diamantino und dem Distrikt von Matto Grosso. Machen zuweilen Besuche und bringen als Tauschwaaren Siebe, Körbe, Hängemattenstricke, Federn, Trinkschalen und den von Rauchern sehr geschätzten Tabak, den sie fertig zurichten und mit Urumbamba **) einwinden. Wenige sprechen und verstehen portugiesisch. Sie be- gehen keine offenen Feindseligkeiten, gesellen sich aber zuweilen zu den Cabixis, um Unthaten zu verüben. [Bericht von 1858: Durch die Sklavenjagden der Paulisten stark vermindert. Die Gründung des Dorfes bei der Stadt Diamantino ist von jungem Datum. 1856 erhielten sie die ersten Geschenke.] 21. Maimbarés. Zahlreicher als die Pareciz, mit denen sie Beziehungen haben und in deren Begleitung sie zuweilen erschienen, in Familiengruppen in den Einöden der Campos dos Pareciz. Jagd, Bau von Mais, Mandioka, Bananen, Bataten, Cará. *) Nach Antonio bei Lagoinha. **) Desmoncus rudentum, desmoncus macranthus Mart., Kletterpalmen.

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Zitationshilfe: Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894/627>, abgerufen am 17.05.2024.