wenn man die geflochtenen Kapivara-Zähne der Bakairi gesehen hat, sehr nahe, an die Zähne des Kaiman zu denken; die des Ober- und Unterkiefers
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Abb. 104.
Kaiman-Masken. Mehinaku. 1/4-- 1/5 nat. Gr.)
greifen in ganz ähnlicher Weise übereinander. Die im Profil gezeichnete Maske Seite 308 erinnert mit ihren Seitendreiecken unter- und ausserhalb der Augen an die
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Abb. 105.
Kaiman-Maske. Mehinaku. ( 1/6 nat. Gr.)
Piranyamaske der Bakairi, vgl. S. 180, und wird gleichfalls die Hals- oder Wangen- zeichnung eines Tieres darstellen.
Auetö. Die Auetö unterschieden zwei Arten Masken: I. koahalu und II. yakuikatu, ersteres Geflecht- und Geweb-, letzteres Holzmasken.
I. Koahalu. Unter den Geflecht- und Gewebmasken fallen drei sehr ab- sonderliche auf, weil sie in einer sonst nicht vorkommenden Weise Wachs auf- weisen, Abb. 107. Die erste und zweite dieser Koahalu-Masken sind nichts anderes, wie an der Mittelfigur deutlich zu sehen ist, als Gitter aus Rohr- stäbchen, von derselben Arbeit mit der Technik der Siebmatte, die wir bei den Bakairi und Nahuqua beobachtet haben. Bemerkenswert ist auch die Art, wie die ovalen Geflecht- und Gewebmasken getragen werden. Sie stehen nämlich keineswegs vor dem Gesicht, wie unsere Masken, wo die Gesichtsteile den dahinter liegenden Teilen des menschlichen Antlitzes der Lage nach ent- sprechen, sondern liegen schräg nach oben gerichtet dem Vorderkopf und der
wenn man die geflochtenen Kapivara-Zähne der Bakaïrí gesehen hat, sehr nahe, an die Zähne des Kaiman zu denken; die des Ober- und Unterkiefers
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Abb. 104.
Kaiman-Masken. Mehinakú. ¼—⅕ nat. Gr.)
greifen in ganz ähnlicher Weise übereinander. Die im Profil gezeichnete Maske Seite 308 erinnert mit ihren Seitendreiecken unter- und ausserhalb der Augen an die
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Abb. 105.
Kaiman-Maske. Mehinakú. (⅙ nat. Gr.)
Piranyamaske der Bakaïrí, vgl. S. 180, und wird gleichfalls die Hals- oder Wangen- zeichnung eines Tieres darstellen.
Auetö́. Die Auetö́ unterschieden zwei Arten Masken: I. koahálu und II. yakuíkatú, ersteres Geflecht- und Geweb-, letzteres Holzmasken.
I. Koahálu. Unter den Geflecht- und Gewebmasken fallen drei sehr ab- sonderliche auf, weil sie in einer sonst nicht vorkommenden Weise Wachs auf- weisen, Abb. 107. Die erste und zweite dieser Koahálu-Masken sind nichts anderes, wie an der Mittelfigur deutlich zu sehen ist, als Gitter aus Rohr- stäbchen, von derselben Arbeit mit der Technik der Siebmatte, die wir bei den Bakaïrí und Nahuquá beobachtet haben. Bemerkenswert ist auch die Art, wie die ovalen Geflecht- und Gewebmasken getragen werden. Sie stehen nämlich keineswegs vor dem Gesicht, wie unsere Masken, wo die Gesichtsteile den dahinter liegenden Teilen des menschlichen Antlitzes der Lage nach ent- sprechen, sondern liegen schräg nach oben gerichtet dem Vorderkopf und der
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wenn man die geflochtenen Kapivara-Zähne der Bakaïrí gesehen hat, sehr
nahe, an die Zähne des Kaiman zu denken; die des Ober- und Unterkiefers
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[Abbildung Abb. 104. Kaiman-Masken. Mehinakú. ¼—⅕ nat. Gr.)]
greifen in ganz ähnlicher Weise übereinander. Die im Profil gezeichnete Maske
Seite 308 erinnert mit ihren Seitendreiecken unter- und ausserhalb der Augen an die
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[Abbildung Abb. 105. Kaiman-Maske. Mehinakú.
(⅙ nat. Gr.)]
Piranyamaske der Bakaïrí, vgl. S. 180, und
wird gleichfalls die Hals- oder Wangen-
zeichnung eines Tieres darstellen.
Auetö́. Die Auetö́ unterschieden
zwei Arten Masken: I. koahálu und
II. yakuíkatú, ersteres Geflecht- und
Geweb-, letzteres Holzmasken.
I. Koahálu. Unter den Geflecht-
und Gewebmasken fallen drei sehr ab-
sonderliche auf, weil sie in einer sonst
nicht vorkommenden Weise Wachs auf-
weisen, Abb. 107. Die erste und
zweite dieser Koahálu-Masken sind nichts
anderes, wie an der Mittelfigur deutlich
zu sehen ist, als Gitter aus Rohr-
stäbchen, von derselben Arbeit mit der Technik der Siebmatte, die wir bei
den Bakaïrí und Nahuquá beobachtet haben. Bemerkenswert ist auch die Art,
wie die ovalen Geflecht- und Gewebmasken getragen werden. Sie stehen
nämlich keineswegs vor dem Gesicht, wie unsere Masken, wo die Gesichtsteile
den dahinter liegenden Teilen des menschlichen Antlitzes der Lage nach ent-
sprechen, sondern liegen schräg nach oben gerichtet dem Vorderkopf und der
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Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894/374>, abgerufen am 22.11.2024.
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