Flamme deiner göttlichen Liebe, daß ich diesen Tag meinen Glauben in den Wercken zeige, und in wahrer Liebe gegen dich und den Nächsten verhar- re, auf daß ich ohne Gewissens-Wun- den den Abend erreiche. Wenn ich ruffe zu dir, HErr mein GOtt! so schweige mir nicht, auf daß nicht, wo du schweigest, ich gleich werde denen, die in die Hölle fahren. Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich mei- ne Hände aufhebe zu deinem heiligen Chor. Laß das Gebet der Elenden, Traurigen, Krancken, und auch das Gebet der Meinigen und aller From- men vor deinem Gnaden-Stuhl Er- hörung finden. Ja, richt mein gan- tzes Leben allein nach deinem Sinn, und wenn ich es soll geben ins Todes Rachen hin, wenns hie mit mir wird aus, so laß mich selig sterben, und nach dem Tod ererben des ew'gen Lebens Haus, Amen.
Der
Morgen-Gebet am Dienſtag.
Flamme deiner goͤttlichen Liebe, daß ich dieſen Tag meinen Glauben in den Wercken zeige, und in wahrer Liebe gegen dich und den Naͤchſten verhar- re, auf daß ich ohne Gewiſſens-Wun- den den Abend erreiche. Wenn ich ruffe zu dir, HErr mein GOtt! ſo ſchweige mir nicht, auf daß nicht, wo du ſchweigeſt, ich gleich werde denen, die in die Hoͤlle fahren. Hoͤre die Stimme meines Flehens, wenn ich mei- ne Haͤnde aufhebe zu deinem heiligen Chor. Laß das Gebet der Elenden, Traurigen, Krancken, und auch das Gebet der Meinigen und aller From- men vor deinem Gnaden-Stuhl Er- hoͤrung finden. Ja, richt mein gan- tzes Leben allein nach deinem Sinn, und wenn ich es ſoll geben ins Todes Rachen hin, wenns hie mit mir wird aus, ſo laß mich ſelig ſterben, und nach dem Tod ererben des ew’gen Lebens Haus, Amen.
Der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0098"n="74"/><fwplace="top"type="header">Morgen-Gebet am Dienſtag.</fw><lb/>
Flamme deiner goͤttlichen Liebe, daß<lb/>
ich dieſen Tag meinen Glauben in den<lb/>
Wercken zeige, und in wahrer Liebe<lb/>
gegen dich und den Naͤchſten verhar-<lb/>
re, auf daß ich ohne Gewiſſens-Wun-<lb/>
den den Abend erreiche. Wenn ich<lb/>
ruffe zu dir, HErr mein GOtt! ſo<lb/>ſchweige mir nicht, auf daß nicht, wo<lb/>
du ſchweigeſt, ich gleich werde denen,<lb/>
die in die Hoͤlle fahren. Hoͤre die<lb/>
Stimme meines Flehens, wenn ich mei-<lb/>
ne Haͤnde aufhebe zu deinem heiligen<lb/>
Chor. Laß das Gebet der Elenden,<lb/>
Traurigen, Krancken, und auch das<lb/>
Gebet der Meinigen und aller From-<lb/>
men vor deinem Gnaden-Stuhl Er-<lb/>
hoͤrung finden. Ja, richt mein gan-<lb/>
tzes Leben allein nach deinem Sinn,<lb/>
und wenn ich es ſoll geben ins Todes<lb/>
Rachen hin, wenns hie mit mir wird<lb/>
aus, ſo laß mich ſelig ſterben, und nach<lb/>
dem Tod ererben des ew’gen Lebens<lb/>
Haus, Amen.</p></div></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Der</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[74/0098]
Morgen-Gebet am Dienſtag.
Flamme deiner goͤttlichen Liebe, daß
ich dieſen Tag meinen Glauben in den
Wercken zeige, und in wahrer Liebe
gegen dich und den Naͤchſten verhar-
re, auf daß ich ohne Gewiſſens-Wun-
den den Abend erreiche. Wenn ich
ruffe zu dir, HErr mein GOtt! ſo
ſchweige mir nicht, auf daß nicht, wo
du ſchweigeſt, ich gleich werde denen,
die in die Hoͤlle fahren. Hoͤre die
Stimme meines Flehens, wenn ich mei-
ne Haͤnde aufhebe zu deinem heiligen
Chor. Laß das Gebet der Elenden,
Traurigen, Krancken, und auch das
Gebet der Meinigen und aller From-
men vor deinem Gnaden-Stuhl Er-
hoͤrung finden. Ja, richt mein gan-
tzes Leben allein nach deinem Sinn,
und wenn ich es ſoll geben ins Todes
Rachen hin, wenns hie mit mir wird
aus, ſo laß mich ſelig ſterben, und nach
dem Tod ererben des ew’gen Lebens
Haus, Amen.
Der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/98>, abgerufen am 30.01.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.