Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Der glaubige Christ bittet
chen möge. Wohne in meiner See-
len, beherrsche mein Hertz, und ver-
leihe mir Gnade, daß ich ein lebendi-
ges Glied an dem Leibe meines JE-
su, und eine neue Creatur sey, so
bin ich in der Welt reich genug, geehrt
genug, glückselig genug. Sorge auch,
o gnädiger GOtt und Vater! vor
mich in dem Irdischen, du weissest,
was ich bedarff, du siehest, was mir
fehlet, aber gib mir nichts nach mei-
nem, sondern alles nach deinem Wil-
len, ist mir Gesundheit heilsam, ach
so gib mir einen gesunden Leib, zu
desto glücklicherer Verrichtung meines
Beruffes und Standes, darin du mich
gesetzet hast. Gib mir Nahrung und
Kleidung, weil du weissest, daß ich
ohn dieselbe nicht leben kan. Begleite
mich auf meinen Wegen, behüte mich
für Unglück. Lege deinen Se-
gen meiner Arbeit bey; Denn was
du HERR segnest, das ist gesegnet
ewiglich. Du hast mich in die Welt

er-

Der glaubige Chriſt bittet
chen moͤge. Wohne in meiner See-
len, beherrſche mein Hertz, und ver-
leihe mir Gnade, daß ich ein lebendi-
ges Glied an dem Leibe meines JE-
ſu, und eine neue Creatur ſey, ſo
bin ich in der Welt reich genug, geehrt
genug, gluͤckſelig genug. Sorge auch,
o gnaͤdiger GOtt und Vater! vor
mich in dem Irdiſchen, du weiſſeſt,
was ich bedarff, du ſieheſt, was mir
fehlet, aber gib mir nichts nach mei-
nem, ſondern alles nach deinem Wil-
len, iſt mir Geſundheit heilſam, ach
ſo gib mir einen geſunden Leib, zu
deſto gluͤcklichereꝛ Verrichtung meines
Beruffes und Standes, darin du mich
geſetzet haſt. Gib mir Nahrung und
Kleidung, weil du weiſſeſt, daß ich
ohn dieſelbe nicht leben kan. Begleite
mich auf meinen Wegen, behuͤte mich
fuͤr Ungluͤck. Lege deinen Se-
gen meiner Arbeit bey; Denn was
du HERR ſegneſt, das iſt geſegnet
ewiglich. Du haſt mich in die Welt

er-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0080" n="56"/><fw place="top" type="header">Der glaubige Chri&#x017F;t bittet</fw><lb/>
chen mo&#x0364;ge. Wohne in meiner See-<lb/>
len, beherr&#x017F;che mein Hertz, und ver-<lb/>
leihe mir Gnade, daß ich ein lebendi-<lb/>
ges Glied an dem Leibe meines JE-<lb/>
&#x017F;u, und eine neue Creatur &#x017F;ey, &#x017F;o<lb/>
bin ich in der Welt reich genug, geehrt<lb/>
genug, glu&#x0364;ck&#x017F;elig genug. Sorge auch,<lb/>
o gna&#x0364;diger GOtt und Vater! vor<lb/>
mich in dem Irdi&#x017F;chen, du wei&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t,<lb/>
was ich bedarff, du &#x017F;iehe&#x017F;t, was mir<lb/>
fehlet, aber gib mir nichts nach mei-<lb/>
nem, &#x017F;ondern alles nach deinem Wil-<lb/>
len, i&#x017F;t mir Ge&#x017F;undheit heil&#x017F;am, ach<lb/>
&#x017F;o gib mir einen ge&#x017F;unden Leib, zu<lb/>
de&#x017F;to glu&#x0364;cklichere&#xA75B; Verrichtung meines<lb/>
Beruffes und Standes, darin du mich<lb/>
ge&#x017F;etzet ha&#x017F;t. Gib mir Nahrung und<lb/>
Kleidung, weil du wei&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t, daß ich<lb/>
ohn die&#x017F;elbe nicht leben kan. Begleite<lb/>
mich auf meinen Wegen, behu&#x0364;te mich<lb/>
fu&#x0364;r Unglu&#x0364;ck. Lege deinen Se-<lb/>
gen meiner Arbeit bey; Denn was<lb/>
du HERR &#x017F;egne&#x017F;t, das i&#x017F;t ge&#x017F;egnet<lb/>
ewiglich. Du ha&#x017F;t mich in die Welt<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">er-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[56/0080] Der glaubige Chriſt bittet chen moͤge. Wohne in meiner See- len, beherrſche mein Hertz, und ver- leihe mir Gnade, daß ich ein lebendi- ges Glied an dem Leibe meines JE- ſu, und eine neue Creatur ſey, ſo bin ich in der Welt reich genug, geehrt genug, gluͤckſelig genug. Sorge auch, o gnaͤdiger GOtt und Vater! vor mich in dem Irdiſchen, du weiſſeſt, was ich bedarff, du ſieheſt, was mir fehlet, aber gib mir nichts nach mei- nem, ſondern alles nach deinem Wil- len, iſt mir Geſundheit heilſam, ach ſo gib mir einen geſunden Leib, zu deſto gluͤcklichereꝛ Verrichtung meines Beruffes und Standes, darin du mich geſetzet haſt. Gib mir Nahrung und Kleidung, weil du weiſſeſt, daß ich ohn dieſelbe nicht leben kan. Begleite mich auf meinen Wegen, behuͤte mich fuͤr Ungluͤck. Lege deinen Se- gen meiner Arbeit bey; Denn was du HERR ſegneſt, das iſt geſegnet ewiglich. Du haſt mich in die Welt er-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/80
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/80>, abgerufen am 22.07.2024.