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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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den Sterbenden vorzusprechen.
ich heisse dich willkommen, komm, ach komm,
o GOttes Lamm, nimm mich auf, mein
Bräutigam.

O JEsu! dir wil ich in deiner Krafft und
durch deines Geistes Beystand getreu ver-
bleiben bis in den Tod. Ich weiche nicht von
dir, mein Seelen-Freund! ich fliehe nicht von
dir, mein Hirte! ich laß dich nicht, mein See-
len Bräutigam! ausser dir kan mich nichts
ergetzen. Führe mich, o liebster Freund, aus
dem Elend zur Freude, aus dem Jammer
zur Wonne.

Hiob 19. v. 25. 26.
Ich weiß, daß mein Erlöser lebet, und er
wird mich hernach aus der Erden auferwe-
cken, und werde mit dieser meiner Haut um-
geben werden, und werde in meinem Fleische
GOTT sehen, denselben werde ich mir se-
hen, meine Augen werden ihn schauen, und
kein Fremder.

Christus der ist mein Leben, Sterben ist
mein Gewinn, dem hab ich mich ergeben,
mit Freud fahr ich dahin; mit Freud fahr
ich von dannen, zu Christ, dem Bruder
mein, auf daß ich zu ihm komme, und ewig
bey ihm sey.

Ja hiemit ergebe ich mich dir, o Drey-
einiger GOtt, in deinen Schutz und Gna-
de; meine theuer erkauffte Seele befehl ich dir;
ich sterbe, und werde auch wieder auferste-

hen;
P p 2

den Sterbenden vorzuſprechen.
ich heiſſe dich willkommen, komm, ach komm,
o GOttes Lamm, nimm mich auf, mein
Braͤutigam.

O JEſu! dir wil ich in deiner Krafft und
durch deines Geiſtes Beyſtand getreu ver-
bleiben bis in den Tod. Ich weiche nicht von
dir, mein Seelen-Freund! ich fliehe nicht von
dir, mein Hirte! ich laß dich nicht, mein See-
len Braͤutigam! auſſer dir kan mich nichts
ergetzen. Fuͤhre mich, o liebſter Freund, aus
dem Elend zur Freude, aus dem Jammer
zur Wonne.

Hiob 19. v. 25. 26.
Ich weiß, daß mein Erloͤſer lebet, und er
wird mich hernach aus der Erden auferwe-
cken, und werde mit dieſer meiner Haut um-
geben werden, und werde in meinem Fleiſche
GOTT ſehen, denſelben werde ich mir ſe-
hen, meine Augen werden ihn ſchauen, und
kein Fremder.

Chriſtus der iſt mein Leben, Sterben iſt
mein Gewinn, dem hab ich mich ergeben,
mit Freud fahr ich dahin; mit Freud fahr
ich von dannen, zu Chriſt, dem Bruder
mein, auf daß ich zu ihm komme, und ewig
bey ihm ſey.

Ja hiemit ergebe ich mich dir, o Drey-
einiger GOtt, in deinen Schutz und Gna-
de; meine theuer eꝛkauffte Seele befehl ich dir;
ich ſterbe, und werde auch wieder auferſte-

hen;
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[595/0625] den Sterbenden vorzuſprechen. ich heiſſe dich willkommen, komm, ach komm, o GOttes Lamm, nimm mich auf, mein Braͤutigam. O JEſu! dir wil ich in deiner Krafft und durch deines Geiſtes Beyſtand getreu ver- bleiben bis in den Tod. Ich weiche nicht von dir, mein Seelen-Freund! ich fliehe nicht von dir, mein Hirte! ich laß dich nicht, mein See- len Braͤutigam! auſſer dir kan mich nichts ergetzen. Fuͤhre mich, o liebſter Freund, aus dem Elend zur Freude, aus dem Jammer zur Wonne. Hiob 19. v. 25. 26. Ich weiß, daß mein Erloͤſer lebet, und er wird mich hernach aus der Erden auferwe- cken, und werde mit dieſer meiner Haut um- geben werden, und werde in meinem Fleiſche GOTT ſehen, denſelben werde ich mir ſe- hen, meine Augen werden ihn ſchauen, und kein Fremder. Chriſtus der iſt mein Leben, Sterben iſt mein Gewinn, dem hab ich mich ergeben, mit Freud fahr ich dahin; mit Freud fahr ich von dannen, zu Chriſt, dem Bruder mein, auf daß ich zu ihm komme, und ewig bey ihm ſey. Ja hiemit ergebe ich mich dir, o Drey- einiger GOtt, in deinen Schutz und Gna- de; meine theuer eꝛkauffte Seele befehl ich dir; ich ſterbe, und werde auch wieder auferſte- hen; P p 2

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/625>, abgerufen am 23.11.2024.