werden, Luc. 8, 12. 4) Und wenn sie ja noch etwas wissen, so bringen sie es doch nicht in die Ubung. Wahre Kinder GOttes aber, wie sie den Tag mit GOtt, und mit Gebet angefan- gen haben, also 1) hören sie mit Andacht das Wort GOttes an. 2) Das gehörte wiederho- len sie zu Hause, schreiben es auf, und freuen sich darüber, als über einen grossen Schatz. 3 Sie dencken die gantze Woche daran, und trachten, es in die Ubung zu bringen. Es hatte im alten Te- stament der HERR die Thiere zum Opffer er- wehlet, welche wiederkaueten: Und die Seelen sind ihm auch die liebsten, welche das gehörte oder gelesene Wort wiederkäuen, erwegen, und aus dem- selben immer neue Nahrung, Krafft und Safft saugen, und sich also damit zum ewigen Leben erbauen.
Gebet.
ODu gnadenreicher GOtt! wie kan ich dir gnugsam dancken, dich loben und preisen, daß du mich diesen Sonntag hast erleben lassen, an wel- chem ich dein heiliges Wort angehö- ret, und vernommen habe, wie ich soll recht glauben, fromm leben, und der-
einsten
Der glaubige Chriſt dancket GOtt
werden, Luc. 8, 12. 4) Und wenn ſie ja noch etwas wiſſen, ſo bringen ſie es doch nicht in die Ubung. Wahre Kinder GOttes aber, wie ſie den Tag mit GOtt, und mit Gebet angefan- gen haben, alſo 1) hoͤren ſie mit Andacht das Wort GOttes an. 2) Das gehoͤrte wiederho- len ſie zu Hauſe, ſchreiben es auf, und freuen ſich daruͤber, als uͤber einen groſſen Schatz. 3 Sie dencken die gantze Woche daran, und trachten, es in die Ubung zu bringen. Es hatte im alten Te- ſtament der HERR die Thiere zum Opffer er- wehlet, welche wiederkaueten: Und die Seelen ſind ihm auch die liebſten, welche das gehoͤrte oder geleſene Wort wiederkaͤuen, erwegen, und aus dem- ſelben immer neue Nahrung, Krafft und Safft ſaugen, und ſich alſo damit zum ewigen Leben erbauen.
Gebet.
ODu gnadenreicher GOtt! wie kan ich dir gnugſam dancken, dich loben und preiſen, daß du mich dieſen Sonntag haſt erleben laſſen, an wel- chem ich dein heiliges Wort angehoͤ- ret, und vernommen habe, wie ich ſoll recht glauben, fromm leben, und der-
einſten
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0060"n="36"/><fwplace="top"type="header">Der glaubige Chriſt dancket GOtt</fw><lb/>
werden, Luc. 8, 12. 4) Und wenn ſie ja noch<lb/>
etwas wiſſen, ſo bringen ſie es doch nicht in die<lb/>
Ubung. Wahre Kinder GOttes aber, wie ſie<lb/>
den Tag mit GOtt, und mit Gebet angefan-<lb/>
gen haben, alſo 1) hoͤren ſie mit Andacht das<lb/>
Wort GOttes an. 2) Das gehoͤrte wiederho-<lb/>
len ſie zu Hauſe, ſchreiben es auf, und freuen ſich<lb/>
daruͤber, als uͤber einen groſſen Schatz. 3 Sie<lb/>
dencken die gantze Woche daran, und trachten, es<lb/>
in die Ubung zu bringen. Es hatte im alten Te-<lb/>ſtament der HERR die Thiere zum Opffer er-<lb/>
wehlet, welche wiederkaueten: Und die Seelen<lb/>ſind ihm auch die liebſten, welche das gehoͤrte oder<lb/>
geleſene Wort wiederkaͤuen, erwegen, und aus dem-<lb/>ſelben immer neue Nahrung, Krafft und Safft<lb/>ſaugen, und ſich alſo damit zum ewigen Leben<lb/>
erbauen.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="3"><head>Gebet.</head><lb/><p><hirendition="#in">O</hi>Du gnadenreicher GOtt! wie<lb/>
kan ich dir gnugſam dancken, dich<lb/>
loben und preiſen, daß du mich dieſen<lb/>
Sonntag haſt erleben laſſen, an wel-<lb/>
chem ich dein heiliges Wort angehoͤ-<lb/>
ret, und vernommen habe, wie ich ſoll<lb/>
recht glauben, fromm leben, und der-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">einſten</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[36/0060]
Der glaubige Chriſt dancket GOtt
werden, Luc. 8, 12. 4) Und wenn ſie ja noch
etwas wiſſen, ſo bringen ſie es doch nicht in die
Ubung. Wahre Kinder GOttes aber, wie ſie
den Tag mit GOtt, und mit Gebet angefan-
gen haben, alſo 1) hoͤren ſie mit Andacht das
Wort GOttes an. 2) Das gehoͤrte wiederho-
len ſie zu Hauſe, ſchreiben es auf, und freuen ſich
daruͤber, als uͤber einen groſſen Schatz. 3 Sie
dencken die gantze Woche daran, und trachten, es
in die Ubung zu bringen. Es hatte im alten Te-
ſtament der HERR die Thiere zum Opffer er-
wehlet, welche wiederkaueten: Und die Seelen
ſind ihm auch die liebſten, welche das gehoͤrte oder
geleſene Wort wiederkaͤuen, erwegen, und aus dem-
ſelben immer neue Nahrung, Krafft und Safft
ſaugen, und ſich alſo damit zum ewigen Leben
erbauen.
Gebet.
ODu gnadenreicher GOtt! wie
kan ich dir gnugſam dancken, dich
loben und preiſen, daß du mich dieſen
Sonntag haſt erleben laſſen, an wel-
chem ich dein heiliges Wort angehoͤ-
ret, und vernommen habe, wie ich ſoll
recht glauben, fromm leben, und der-
einſten
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/60>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.