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Staiger, Emil: Grundbegriffe der Poetik. Zürich, 1946.

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Reime und Assonanzen in Brentanos "Romanzen vom pst_038.002
Rosenkranz":

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"Allem Tagewerk sei Frieden! pst_038.004
Keine Axt erschall im Wald! pst_038.005
Alle Farbe ist geschieden, pst_038.006
Und es raget die Gestalt.
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Tauberauschte Blumen schließen pst_038.008
Ihrer Kelche süßen Kranz, pst_038.009
Und die schlummertrunknen Wiesen pst_038.010
Wiegen sich in Traumes Glanz.
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Wo die wilden Quellen zielen pst_038.012
Nieder von dem Felsenrand, pst_038.013
Ziehn die Hirsche frei und spielen pst_038.014
Freudig in dem blanken Sand ..."
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So geht es weiter, dreiundsechzig Strophen lang, in pst_038.016
dem immer gleichen hypnotischen Wechsel von "i" und pst_038.017
"a". Dieselben Laute heben immer wieder dieselbe pst_038.018
Stimmung herauf. Und es müßte schon ein musikalisch pst_038.019
unempfindlicher Leser sein, der nach dem ersten Lesen pst_038.020
anzugeben wüßte, wovon der Dichter im Einzelnen pst_038.021
spricht. Abend - Frieden - Schlaf: das bleibt im Gemüt pst_038.022
erhalten als das Eine, während das Viele darunter weiterfließt, pst_038.023
ein unaufhaltsamer Strom.

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Die Einheitlichkeit der Stimmung ist im Lyrischen pst_038.026
umso nötiger, als der Zusammenhang, den wir sonst pst_038.027
von einer sprachlichen Äußerung erwarten, hier manchmal

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Reime und Assonanzen in Brentanos «Romanzen vom pst_038.002
Rosenkranz»:

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«Allem Tagewerk sei Frieden! pst_038.004
Keine Axt erschall im Wald! pst_038.005
Alle Farbe ist geschieden, pst_038.006
Und es raget die Gestalt.
pst_038.007
Tauberauschte Blumen schließen pst_038.008
Ihrer Kelche süßen Kranz, pst_038.009
Und die schlummertrunknen Wiesen pst_038.010
Wiegen sich in Traumes Glanz.
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Wo die wilden Quellen zielen pst_038.012
Nieder von dem Felsenrand, pst_038.013
Ziehn die Hirsche frei und spielen pst_038.014
Freudig in dem blanken Sand ...»
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  So geht es weiter, dreiundsechzig Strophen lang, in pst_038.016
dem immer gleichen hypnotischen Wechsel von «i» und pst_038.017
«a». Dieselben Laute heben immer wieder dieselbe pst_038.018
Stimmung herauf. Und es müßte schon ein musikalisch pst_038.019
unempfindlicher Leser sein, der nach dem ersten Lesen pst_038.020
anzugeben wüßte, wovon der Dichter im Einzelnen pst_038.021
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erhalten als das Eine, während das Viele darunter weiterfließt, pst_038.023
ein unaufhaltsamer Strom.

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  Die Einheitlichkeit der Stimmung ist im Lyrischen pst_038.026
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Zitationshilfe: Staiger, Emil: Grundbegriffe der Poetik. Zürich, 1946, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/staiger_poetik_1946/42>, abgerufen am 25.11.2024.