Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880."So General, nun warst du im Feuer und brauchst Das war ein ganz neuer Gedanke für Heidi, daß es zu "Es hat zu viel Schnee", erwiderte der Großvater ab¬ „So General, nun warſt du im Feuer und brauchſt Das war ein ganz neuer Gedanke für Heidi, daß es zu „Es hat zu viel Schnee“, erwiderte der Großvater ab¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0066" n="56"/> <p>„So General, nun warſt du im Feuer und brauchſt<lb/> Stärkung, komm', halt mit!“ Damit ſtand der Großvater<lb/> auf und holte das Abendeſſen aus dem Schrank hervor,<lb/> und Heidi rückte die Stühle zum Tiſch. Unterdeſſen war<lb/> auch eine Bank an die Wand gezimmert worden vom<lb/> Großvater, nun er nicht mehr allein war, hatte er da<lb/> und dort allerlei Sitze zu Zweien eingerichtet, denn Heidi<lb/> hatte die Art, daß es ſich überall nah zum Großvater<lb/> hielt, wo er ging und ſtand und ſaß. So hatten ſie alle<lb/> drei gut Platz zum Sitzen und der Peter that ſeine runden<lb/> Augen ganz weit auf, als er ſah, welch ein mächtiges<lb/> Stück von dem ſchönen getrockneten Fleiſch der Alm-Oehi<lb/> ihm auf ſeine dicke Brodſchnitte legte. So gut hatte es der<lb/> Peter lange nicht gehabt. Als nun das vergnügte Mahl zu<lb/> Ende war, fing es an zu dunkeln und Peter ſchickte ſich<lb/> zur Heimkehr an. Als er nun „gute Nacht“ und „Dank<lb/> Euch Gott“ geſagt hatte und ſchon unter der Thür war,<lb/> kehrte er ſich noch einmal um und ſagte: „Am Sonntag<lb/> komm' ich wieder, heut' über acht Tag', und du ſollteſt auch<lb/> einmal zur Großmutter kommen, hat ſie geſagt.“</p><lb/> <p>Das war ein ganz neuer Gedanke für Heidi, daß es zu<lb/> Jemandem gehen ſolle, aber er faßte auf der Stelle Boden<lb/> bei ihm, und gleich am folgenden Morgen war ſein Erſtes,<lb/> daß es erklärte: „Großvater, jetzt muß ich gewiß zu der<lb/> Großmutter hinunter, ſie erwartet mich.“</p><lb/> <p>„Es hat zu viel Schnee“, erwiderte der Großvater ab¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [56/0066]
„So General, nun warſt du im Feuer und brauchſt
Stärkung, komm', halt mit!“ Damit ſtand der Großvater
auf und holte das Abendeſſen aus dem Schrank hervor,
und Heidi rückte die Stühle zum Tiſch. Unterdeſſen war
auch eine Bank an die Wand gezimmert worden vom
Großvater, nun er nicht mehr allein war, hatte er da
und dort allerlei Sitze zu Zweien eingerichtet, denn Heidi
hatte die Art, daß es ſich überall nah zum Großvater
hielt, wo er ging und ſtand und ſaß. So hatten ſie alle
drei gut Platz zum Sitzen und der Peter that ſeine runden
Augen ganz weit auf, als er ſah, welch ein mächtiges
Stück von dem ſchönen getrockneten Fleiſch der Alm-Oehi
ihm auf ſeine dicke Brodſchnitte legte. So gut hatte es der
Peter lange nicht gehabt. Als nun das vergnügte Mahl zu
Ende war, fing es an zu dunkeln und Peter ſchickte ſich
zur Heimkehr an. Als er nun „gute Nacht“ und „Dank
Euch Gott“ geſagt hatte und ſchon unter der Thür war,
kehrte er ſich noch einmal um und ſagte: „Am Sonntag
komm' ich wieder, heut' über acht Tag', und du ſollteſt auch
einmal zur Großmutter kommen, hat ſie geſagt.“
Das war ein ganz neuer Gedanke für Heidi, daß es zu
Jemandem gehen ſolle, aber er faßte auf der Stelle Boden
bei ihm, und gleich am folgenden Morgen war ſein Erſtes,
daß es erklärte: „Großvater, jetzt muß ich gewiß zu der
Großmutter hinunter, ſie erwartet mich.“
„Es hat zu viel Schnee“, erwiderte der Großvater ab¬
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