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Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880.

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Schneehaufen auf einander, daß es war wie hier ein Berg
und dort ein Berg um die Hütte herum; aber nun waren
die Fenster wieder frei und auch die Thüre, und das war
gut, denn als am Nachmittag Heidi und der Großvater
am Feuer saßen, Jedes auf seinem Dreifuß, denn der
Großvater hatte längst auch einen für das Kind gezimmert,
da polterte auf einmal etwas heran und schlug immer zu
gegen die Holzschwelle und machte endlich die Thür auf.
Es war der Gaißenpeter; er hatte aber nicht aus Unart
so gegen die Thüre gepoltert, sondern um seinen Schnee
von den Schuhen abzuschlagen, die hoch hinauf davon be¬
deckt waren; eigentlich der ganze Peter war von Schnee
bedeckt, denn er hatte sich durch die hohen Schichten so
durchkämpfen müssen, daß ganze Massen an ihm hängen
geblieben und auf ihm festgefroren waren, denn es war sehr
kalt. Aber er hatte nicht nachgegeben, denn er wollte zum
Heidi hinauf, er hatte es jetzt acht Tage lang nicht ge¬
sehn.

"Guten Abend", sagte er im Eintreten, stellte sich
gleich so nah als möglich an's Feuer heran und sagte weiter
Nichts mehr, aber sein ganzes Gesicht lachte vor Vergnügen,
daß er da war. Heidi schaute ihn sehr verwundert an,
denn nun er so nah am Feuer war, fing es überall an ihm
zu thauen an, so daß der ganze Peter anzusehen war wie
ein gelinder Wasserfall.

"Nu General, wie steht's?" sagte jetzt der Gro߬

Schneehaufen auf einander, daß es war wie hier ein Berg
und dort ein Berg um die Hütte herum; aber nun waren
die Fenſter wieder frei und auch die Thüre, und das war
gut, denn als am Nachmittag Heidi und der Großvater
am Feuer ſaßen, Jedes auf ſeinem Dreifuß, denn der
Großvater hatte längſt auch einen für das Kind gezimmert,
da polterte auf einmal etwas heran und ſchlug immer zu
gegen die Holzſchwelle und machte endlich die Thür auf.
Es war der Gaißenpeter; er hatte aber nicht aus Unart
ſo gegen die Thüre gepoltert, ſondern um ſeinen Schnee
von den Schuhen abzuſchlagen, die hoch hinauf davon be¬
deckt waren; eigentlich der ganze Peter war von Schnee
bedeckt, denn er hatte ſich durch die hohen Schichten ſo
durchkämpfen müſſen, daß ganze Maſſen an ihm hängen
geblieben und auf ihm feſtgefroren waren, denn es war ſehr
kalt. Aber er hatte nicht nachgegeben, denn er wollte zum
Heidi hinauf, er hatte es jetzt acht Tage lang nicht ge¬
ſehn.

„Guten Abend“, ſagte er im Eintreten, ſtellte ſich
gleich ſo nah als möglich an's Feuer heran und ſagte weiter
Nichts mehr, aber ſein ganzes Geſicht lachte vor Vergnügen,
daß er da war. Heidi ſchaute ihn ſehr verwundert an,
denn nun er ſo nah am Feuer war, fing es überall an ihm
zu thauen an, ſo daß der ganze Peter anzuſehen war wie
ein gelinder Waſſerfall.

„Nu General, wie ſteht's?“ ſagte jetzt der Gro߬

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[54/0064] Schneehaufen auf einander, daß es war wie hier ein Berg und dort ein Berg um die Hütte herum; aber nun waren die Fenſter wieder frei und auch die Thüre, und das war gut, denn als am Nachmittag Heidi und der Großvater am Feuer ſaßen, Jedes auf ſeinem Dreifuß, denn der Großvater hatte längſt auch einen für das Kind gezimmert, da polterte auf einmal etwas heran und ſchlug immer zu gegen die Holzſchwelle und machte endlich die Thür auf. Es war der Gaißenpeter; er hatte aber nicht aus Unart ſo gegen die Thüre gepoltert, ſondern um ſeinen Schnee von den Schuhen abzuſchlagen, die hoch hinauf davon be¬ deckt waren; eigentlich der ganze Peter war von Schnee bedeckt, denn er hatte ſich durch die hohen Schichten ſo durchkämpfen müſſen, daß ganze Maſſen an ihm hängen geblieben und auf ihm feſtgefroren waren, denn es war ſehr kalt. Aber er hatte nicht nachgegeben, denn er wollte zum Heidi hinauf, er hatte es jetzt acht Tage lang nicht ge¬ ſehn. „Guten Abend“, ſagte er im Eintreten, ſtellte ſich gleich ſo nah als möglich an's Feuer heran und ſagte weiter Nichts mehr, aber ſein ganzes Geſicht lachte vor Vergnügen, daß er da war. Heidi ſchaute ihn ſehr verwundert an, denn nun er ſo nah am Feuer war, fing es überall an ihm zu thauen an, ſo daß der ganze Peter anzuſehen war wie ein gelinder Waſſerfall. „Nu General, wie ſteht's?“ ſagte jetzt der Gro߬

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Zitationshilfe: Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spyri_heidi_1880/64>, abgerufen am 27.11.2024.