Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880.Heidi war außer sich vor Freude, alle die alten Ge¬ "Komm' herunter, Peter, und sag' mir einmal guten "Bist denn wieder da?" brachte er nun endlich in seinem "Nein, morgen nicht, aber übermorgen vielleicht, denn "Es ist recht, daß du wieder da bist", sagte der Peter, Heidi war außer ſich vor Freude, alle die alten Ge¬ „Komm' herunter, Peter, und ſag' mir einmal guten „Biſt denn wieder da?“ brachte er nun endlich in ſeinem „Nein, morgen nicht, aber übermorgen vielleicht, denn „Es iſt recht, daß du wieder da biſt“, ſagte der Peter, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0227" n="217"/> <p>Heidi war außer ſich vor Freude, alle die alten Ge¬<lb/> fährten wieder zu haben, es umarmte das kleine, zärtliche<lb/> Schneehöppli wieder und wieder und ſtreichelte den ſtürmi¬<lb/> ſchen Diſtelfink und wurde vor großer Liebe und Zutrau¬<lb/> lichkeit der Gaißen hin- und hergedrängt und geſchoben, bis<lb/> es nun ganz in Peter's Nähe kam, der noch immer auf<lb/> demſelben Platze ſtand.</p><lb/> <p>„Komm' herunter, Peter, und ſag' mir einmal guten<lb/> Abend!“ rief ihm Heidi jetzt zu.</p><lb/> <p>„Biſt denn wieder da?“ brachte er nun endlich in ſeinem<lb/> Erſtaunen heraus, und nun kam er herzu und nahm Heidi's<lb/> Hand, die dieſes ihm ſchon lange hingehalten hatte, und nun<lb/> fragte er, ſo wie er immer gethan hatte bei der Heimkehr<lb/> am Abend: „Kommſt morgen wieder mit?“</p><lb/> <p>„Nein, morgen nicht, aber übermorgen vielleicht, denn<lb/> morgen muß ich zur Großmutter.“</p><lb/> <p>„Es iſt recht, daß du wieder da biſt“, ſagte der Peter,<lb/> und verzog ſein Geſicht auf alle Seiten vor ungeheuerem<lb/> Vergnügen, dann ſchickte er ſich zur Heimfahrt an; aber<lb/> heute wurde es ihm ſo ſchwer wie noch nie mit ſeinen<lb/> Gaißen, denn als er ſie endlich mit Locken und Drohen ſo<lb/> weit gebracht hatte, daß ſie ſich um ihn ſammelten, und<lb/> Heidi, den einen Arm um Schwänli's, und den andern um<lb/> Bärli's Kopf gelegt, davonſpazierte, da kehrten mit einem<lb/> Mal alle wieder um und liefen den dreien nach. Heidi<lb/> mußte mit ſeinen zwei Gaißen in den Stall eintreten und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [217/0227]
Heidi war außer ſich vor Freude, alle die alten Ge¬
fährten wieder zu haben, es umarmte das kleine, zärtliche
Schneehöppli wieder und wieder und ſtreichelte den ſtürmi¬
ſchen Diſtelfink und wurde vor großer Liebe und Zutrau¬
lichkeit der Gaißen hin- und hergedrängt und geſchoben, bis
es nun ganz in Peter's Nähe kam, der noch immer auf
demſelben Platze ſtand.
„Komm' herunter, Peter, und ſag' mir einmal guten
Abend!“ rief ihm Heidi jetzt zu.
„Biſt denn wieder da?“ brachte er nun endlich in ſeinem
Erſtaunen heraus, und nun kam er herzu und nahm Heidi's
Hand, die dieſes ihm ſchon lange hingehalten hatte, und nun
fragte er, ſo wie er immer gethan hatte bei der Heimkehr
am Abend: „Kommſt morgen wieder mit?“
„Nein, morgen nicht, aber übermorgen vielleicht, denn
morgen muß ich zur Großmutter.“
„Es iſt recht, daß du wieder da biſt“, ſagte der Peter,
und verzog ſein Geſicht auf alle Seiten vor ungeheuerem
Vergnügen, dann ſchickte er ſich zur Heimfahrt an; aber
heute wurde es ihm ſo ſchwer wie noch nie mit ſeinen
Gaißen, denn als er ſie endlich mit Locken und Drohen ſo
weit gebracht hatte, daß ſie ſich um ihn ſammelten, und
Heidi, den einen Arm um Schwänli's, und den andern um
Bärli's Kopf gelegt, davonſpazierte, da kehrten mit einem
Mal alle wieder um und liefen den dreien nach. Heidi
mußte mit ſeinen zwei Gaißen in den Stall eintreten und
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