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Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880.

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er ganz nah an sein Töchterchen heranrückte und dessen
Hand in die seinige legte, "sag' du mir klar und faßlich:
was für Thiere hat diese deine Gespielin in's Haus ge¬
bracht und warum muß Fräulein Rottenmeier denken, sie
sei zeitweise nicht ganz recht im Kopf, kannst du mir das
sagen?"

Das konnte Klara, denn die erschrockene Dame hatte
auch ihr von Heidi's sie verwirrenden Reden gesprochen,
die aber für Klara alle einen Sinn hatten. Sie erzählte
erst dem Vater die Geschichten von der Schildkröte und den
jungen Katzen und erklärte ihm dann Heidi's Reden, welche
die Dame so erschreckt hatten. Jetzt lachte Herr Sesemann
herzlich: "So willst du nicht, daß ich das Kind nach Haus
schicke, Klärchen, du bist seiner nicht müde?" fragte der
Vater.

"Nein, nein, Papa, thu' nur das nicht!" rief Klara
abwehrend aus. "Seit Heidi da ist, begegnet immer Etwas,
jeden Tag und es ist so kurzweilig, ganz anders als vorher,
da begegnete nie Etwas, und Heidi erzählt mir auch so viel."

"Schon gut, schon gut, Klärchen, da kommt ja auch
deine Freundin schon wieder. Na, schönes, frisches Wasser
geholt?" fragte Herr Sesemann, da ihm Heidi nun ein
Glas Wasser hinstreckte.

"Ja, frisch vom Brunnen", antwortete Heidi.

"Du bist doch nicht selbst zum Brunnen gelaufen,
Heidi?" sagte Klara.

er ganz nah an ſein Töchterchen heranrückte und deſſen
Hand in die ſeinige legte, „ſag' du mir klar und faßlich:
was für Thiere hat dieſe deine Geſpielin in's Haus ge¬
bracht und warum muß Fräulein Rottenmeier denken, ſie
ſei zeitweiſe nicht ganz recht im Kopf, kannſt du mir das
ſagen?“

Das konnte Klara, denn die erſchrockene Dame hatte
auch ihr von Heidi's ſie verwirrenden Reden geſprochen,
die aber für Klara alle einen Sinn hatten. Sie erzählte
erſt dem Vater die Geſchichten von der Schildkröte und den
jungen Katzen und erklärte ihm dann Heidi's Reden, welche
die Dame ſo erſchreckt hatten. Jetzt lachte Herr Seſemann
herzlich: „So willſt du nicht, daß ich das Kind nach Haus
ſchicke, Klärchen, du biſt ſeiner nicht müde?“ fragte der
Vater.

„Nein, nein, Papa, thu' nur das nicht!“ rief Klara
abwehrend aus. „Seit Heidi da iſt, begegnet immer Etwas,
jeden Tag und es iſt ſo kurzweilig, ganz anders als vorher,
da begegnete nie Etwas, und Heidi erzählt mir auch ſo viel.“

„Schon gut, ſchon gut, Klärchen, da kommt ja auch
deine Freundin ſchon wieder. Na, ſchönes, friſches Waſſer
geholt?“ fragte Herr Seſemann, da ihm Heidi nun ein
Glas Waſſer hinſtreckte.

„Ja, friſch vom Brunnen“, antwortete Heidi.

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Heidi?“ ſagte Klara.

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[146/0156] er ganz nah an ſein Töchterchen heranrückte und deſſen Hand in die ſeinige legte, „ſag' du mir klar und faßlich: was für Thiere hat dieſe deine Geſpielin in's Haus ge¬ bracht und warum muß Fräulein Rottenmeier denken, ſie ſei zeitweiſe nicht ganz recht im Kopf, kannſt du mir das ſagen?“ Das konnte Klara, denn die erſchrockene Dame hatte auch ihr von Heidi's ſie verwirrenden Reden geſprochen, die aber für Klara alle einen Sinn hatten. Sie erzählte erſt dem Vater die Geſchichten von der Schildkröte und den jungen Katzen und erklärte ihm dann Heidi's Reden, welche die Dame ſo erſchreckt hatten. Jetzt lachte Herr Seſemann herzlich: „So willſt du nicht, daß ich das Kind nach Haus ſchicke, Klärchen, du biſt ſeiner nicht müde?“ fragte der Vater. „Nein, nein, Papa, thu' nur das nicht!“ rief Klara abwehrend aus. „Seit Heidi da iſt, begegnet immer Etwas, jeden Tag und es iſt ſo kurzweilig, ganz anders als vorher, da begegnete nie Etwas, und Heidi erzählt mir auch ſo viel.“ „Schon gut, ſchon gut, Klärchen, da kommt ja auch deine Freundin ſchon wieder. Na, ſchönes, friſches Waſſer geholt?“ fragte Herr Seſemann, da ihm Heidi nun ein Glas Waſſer hinſtreckte. „Ja, friſch vom Brunnen“, antwortete Heidi. „Du biſt doch nicht ſelbſt zum Brunnen gelaufen, Heidi?“ ſagte Klara.

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Zitationshilfe: Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spyri_heidi_1880/156>, abgerufen am 23.11.2024.