Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880."Willst du eins haben?" fragte der Thürmer, der "Selbst für mich? für immer?" fragte Heidi gespannt "Ja, gewiß, du kannst auch noch mehr haben, du kannst Heidi war im höchsten Glück. In dem großen Hause hatten "Aber wie kann ich sie mitnehmen?" fragte nun Heidi "Ich will sie dir bringen, sag' nur wohin", sagte der "Zum Herrn Sesemann in dem großen Haus, wo an Es hätte nicht einmal so viel gebraucht für den Thür¬ „Willſt du eins haben?“ fragte der Thürmer, der „Selbſt für mich? für immer?“ fragte Heidi geſpannt „Ja, gewiß, du kannſt auch noch mehr haben, du kannſt Heidi war im höchſten Glück. In dem großen Hauſe hatten „Aber wie kann ich ſie mitnehmen?“ fragte nun Heidi „Ich will ſie dir bringen, ſag' nur wohin“, ſagte der „Zum Herrn Seſemann in dem großen Haus, wo an Es hätte nicht einmal ſo viel gebraucht für den Thür¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0128" n="118"/> <p>„Willſt du eins haben?“ fragte der Thürmer, der<lb/> Heidi's Freudenſprüngen vergnügt zuſchaute.</p><lb/> <p>„Selbſt für mich? für immer?“ fragte Heidi geſpannt<lb/> und konnte das große Glück faſt nicht glauben.</p><lb/> <p>„Ja, gewiß, du kannſt auch noch mehr haben, du kannſt<lb/> ſie alle zuſammen haben, wenn du Platz haſt“, ſagte der<lb/> Mann, dem es gerade recht war, ſeine kleinen Katzen los<lb/> zu werden, ohne daß er ihnen ein Leid anthun mußte.</p><lb/> <p>Heidi war im höchſten Glück. In dem großen Hauſe hatten<lb/> ja die Kätzchen ſo viel Platz, und wie mußte Klara erſtaunt<lb/> und erfreut ſein, wenn die niedlichen Thierchen ankamen!</p><lb/> <p>„Aber wie kann ich ſie mitnehmen?“ fragte nun Heidi<lb/> und wollte ſchnell einige fangen mit ſeinen Händen, aber<lb/> die dicke Katze ſprang ihm auf den Arm und fauchte es<lb/> ſo grimmig an, daß es ſehr erſchrocken zurückfuhr.</p><lb/> <p>„Ich will ſie dir bringen, ſag' nur wohin“, ſagte der<lb/> Thürmer, der die alte Katze nun ſtreichelte, um ſie wieder<lb/> gut zu machen, denn ſie war ſeine Freundin und hatte<lb/> ſchon viele Jahre mit ihm auf dem Thurm gelebt.</p><lb/> <p>„Zum Herrn Seſemann in dem großen Haus, wo an<lb/> der Hausthüre ein goldener Hundskopf iſt mit einem dicken<lb/> Ring im Maul“, erklärte Heidi.</p><lb/> <p>Es hätte nicht einmal ſo viel gebraucht für den Thür¬<lb/> mer, der ſchon ſeit langen Jahren auf dem Thurm ſaß<lb/> und jedes Haus weithin kannte, und dazu war der Sebaſtian<lb/> noch ein alter Bekannter von ihm.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [118/0128]
„Willſt du eins haben?“ fragte der Thürmer, der
Heidi's Freudenſprüngen vergnügt zuſchaute.
„Selbſt für mich? für immer?“ fragte Heidi geſpannt
und konnte das große Glück faſt nicht glauben.
„Ja, gewiß, du kannſt auch noch mehr haben, du kannſt
ſie alle zuſammen haben, wenn du Platz haſt“, ſagte der
Mann, dem es gerade recht war, ſeine kleinen Katzen los
zu werden, ohne daß er ihnen ein Leid anthun mußte.
Heidi war im höchſten Glück. In dem großen Hauſe hatten
ja die Kätzchen ſo viel Platz, und wie mußte Klara erſtaunt
und erfreut ſein, wenn die niedlichen Thierchen ankamen!
„Aber wie kann ich ſie mitnehmen?“ fragte nun Heidi
und wollte ſchnell einige fangen mit ſeinen Händen, aber
die dicke Katze ſprang ihm auf den Arm und fauchte es
ſo grimmig an, daß es ſehr erſchrocken zurückfuhr.
„Ich will ſie dir bringen, ſag' nur wohin“, ſagte der
Thürmer, der die alte Katze nun ſtreichelte, um ſie wieder
gut zu machen, denn ſie war ſeine Freundin und hatte
ſchon viele Jahre mit ihm auf dem Thurm gelebt.
„Zum Herrn Seſemann in dem großen Haus, wo an
der Hausthüre ein goldener Hundskopf iſt mit einem dicken
Ring im Maul“, erklärte Heidi.
Es hätte nicht einmal ſo viel gebraucht für den Thür¬
mer, der ſchon ſeit langen Jahren auf dem Thurm ſaß
und jedes Haus weithin kannte, und dazu war der Sebaſtian
noch ein alter Bekannter von ihm.
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