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Springer, Balthasar: Merfart. Oppenheim, 1509.

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len: oder als etlich sagen 1300. meilen biß gein Bissegitz/ da zwischen
heten wir manchen grossen harten storm vnd windt sage ich euch vor
ware vnd sorg vnd angst vnd saylten in grossen nöten fur/ vnd was
des ends die gröst not angst vnd sorg wie wir yn fuor passirten/ dann
wo das nit glucklich geschehen were es vns sere baldt gelegen solten
wir widerumb in portugal kommen sein. Es ist auch vmbe den kaben
etlich hundert meilen diesser zeit so kalt als es in vnsern landen vmb
weynachten/ die tag sein kurtz vnd die nacht lang/ vnd ist der winter in
diessen zeyten am aller hertsten/ so die best zeit des Sommers in vnsern
landen ist/ Vnd so du kumbst etlich hundert meiln in Golffen von Golfen
von Genneya/ da muß mann widerumb vnder der Sonnen vnnd
Mon durch passieren/ Auch des geleichen wider den Golffen von Men
gen als mann her auß seilt muß mann auch dar vnder durch/ vnd wann
mann vor den kaben kombt so hat mann dann vil meiln fuor wind ym gol
fen von Geneya. Vf den xxi. tag Julij sahen wir land/ vnd ein in-
sel ist wol 1700. meiln von dem kaben: heist Sant Helena/ da kunten
wir nit zuo land kommen/ also saylten wir von dannen vnnd ward der
wind kalman etlich tage/ Von der selben zeyt saylten wir biß vff den
xv. tage augusti/ da sahen wir wyder land/ vnd seind do selbst ix. len
der bei einander der namen mir eigentlich onbekant sein: Vnd heißt ein
Jnsel do selbst Sant Jacob vnd zwo ander Ylle de may vnd Yllen de
fuga/ Vnd ee wir von der inseln sant Helena komen: do von ein an-
der Jnsel wol 200. meiln leit/ heist Assension/ vnnd von den dreyen in-
seln ist 500. meilen geyn Lysibon/ Wir satzten vnser ancker vor sant
Jacobs insel/ vnd namen da selbst wyder wasser/ fleisch/ vnnd holtz/
dann vns was aber an speiß abgangen also das wir nit lang on land
kunten bleiben. Wir funden auch da selbst vil frucht/ vnnd lagen da
biß vff den xviij. tag des Augstmonats/ vns kame auch eyn karfel zuo
das vß dem Geneya kam/ das wolt auch gein Lysibon sayln/ Es weßt
auch vf diesser inseln vil bawmwoll: Vnd vf Ylen de mayda werden
die sundersichen wyder gesunt wann sie zwey oder drew iare daruff sein
oder aber sterben/ vnd welch also gesunt werden die zyhen darnach wy
derumb wo hyn sie wollen vnd beliben hie fur gesunt. Die ix. Jnseln
sein des kunigs von portugal/ vnd sein etlich besetzt etlich sein auch
nit besetzt Vf den viij. tag septembris warenwir von den inseln 60.
meilen/ da quam ein sturm windt vnnd treib vns wider hyndersich
vf die inseln/ vnd hetten wir nit mer brot im schiff man gabe vnser ei
nem tags nit mer dann vi. vntz brot zu essen. wir wurden ym schyff zuo
rat das wir widerumb noher insen sant Jacobs lauffen wolten/
vnd kamen vff den xiij. tag Septembris do hyn vnd kauften Reiß vnd
fleisch vnd mille in die schyff vnd namen wasser. Am xx. tag septen
bris gingen wir wyder zuo sayl noch Portugal/ vnd bald dornoch ward

len: oder als etlich sagen 1300. meilen biß gein Bissegitz/ da zwischen
heten wir manchen grossen harten storm vnd windt sage ich euch vor
ware vnd sorg vnd angst vnd saylten in grossen noͤten fur/ vnd was
des ends die groͤst not angst vnd sorg wie wir yn fuͦr passirten/ dann
wo das nit glucklich geschehen were es vns sere baldt gelegen solten
wir widerumb in portugal kommen sein. Es ist auch vmbe den kaben
etlich hundert meilen diesser zeit so kalt als es in vnsern landen vmb
weynachten/ die tag sein kurtz vnd die nacht lang/ vnd ist der winter in
diessen zeyten am aller hertsten/ so die best zeit des Sommers in vnsern
landen ist/ Vnd so du kumbst etlich hundert meiln in Golffen von Golfen
von Genneya/ da muß mann widerumb vnder der Sonnen vnnd
Mon durch passieren/ Auch des geleichen wider den Golffen von Men
gen als mann her auß seilt muß mann auch dar vnder durch/ vnd wann
mann vor den kaben kombt so hat mann dann vil meiln fuͦr wind ym gol
fen von Geneya. Vf den xxi. tag Julij sahen wir land/ vnd ein in-
sel ist wol 1700. meiln von dem kaben: heist Sant Helena/ da kunten
wir nit zuͦ land kommen/ also saylten wir von dannen vnnd ward der
wind kalman etlich tage/ Von der selben zeyt saylten wir biß vff den
xv. tage augusti/ da sahen wir wyder land/ vnd seind do selbst ix. len
der bei einander der namen mir eigentlich onbekant sein: Vnd heißt ein
Jnsel do selbst Sant Jacob vnd zwo ander Ylle de may vnd Yllen de
fuga/ Vnd ee wir von der inseln sant Helena komen: do von ein an-
der Jnsel wol 200. meiln leit/ heist Assension/ vnnd von den dreyen in-
seln ist 500. meilen geyn Lysibon/ Wir satzten vnser ancker vor sant
Jacobs insel/ vnd namen da selbst wyder wasser/ fleisch/ vnnd holtz/
dann vns was aber an speiß abgangen also das wir nit lang on land
kunten bleiben. Wir funden auch da selbst vil frucht/ vnnd lagen da
biß vff den xviij. tag des Augstmonats/ vns kame auch eyn karfel zuͦ
das vß dem Geneya kam/ das wolt auch gein Lysibon sayln/ Es weßt
auch vf diesser inseln vil bawmwoll: Vnd vf Ylen de mayda werden
die sundersichen wyder gesunt wann sie zwey oder drew iare daruff sein
oder aber sterben/ vnd welch also gesunt werden die zyhen darnach wy
derumb wo hyn sie wollen vnd beliben hie fur gesunt. Die ix. Jnseln
sein des kunigs von portugal/ vnd sein etlich besetzt etlich sein auch
nit besetzt Vf den viij. tag septembris warenwir von den inseln 60.
meilen/ da quam ein sturm windt vnnd treib vns wider hyndersich
vf die inseln/ vnd hetten wir nit mer brot im schiff man gabe vnser ei
nem tags nit mer dann vi. vntz brot zu essen. wir wurden ym schyff zuͦ
rat das wir widerumb noher insen sant Jacobs lauffen wolten/
vnd kamen vff den xiij. tag Septembris do hyn vnd kauften Reiß vnd
fleisch vnd mille in die schyff vnd namen wasser. Am xx. tag septen
bris gingen wir wyder zuͦ sayl noch Portugal/ vnd bald dornoch ward

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[[27]/0032] len: oder als etlich sagen 1300. meilen biß gein Bissegitz/ da zwischen heten wir manchen grossen harten storm vnd windt sage ich euch vor ware vnd sorg vnd angst vnd saylten in grossen noͤten fur/ vnd was des ends die groͤst not angst vnd sorg wie wir yn fuͦr passirten/ dann wo das nit glucklich geschehen were es vns sere baldt gelegen solten wir widerumb in portugal kommen sein. Es ist auch vmbe den kaben etlich hundert meilen diesser zeit so kalt als es in vnsern landen vmb weynachten/ die tag sein kurtz vnd die nacht lang/ vnd ist der winter in diessen zeyten am aller hertsten/ so die best zeit des Sommers in vnsern landen ist/ Vnd so du kumbst etlich hundert meiln in Golffen von Golfen von Genneya/ da muß mann widerumb vnder der Sonnen vnnd Mon durch passieren/ Auch des geleichen wider den Golffen von Men gen als mann her auß seilt muß mann auch dar vnder durch/ vnd wann mann vor den kaben kombt so hat mann dann vil meiln fuͦr wind ym gol fen von Geneya. Vf den xxi. tag Julij sahen wir land/ vnd ein in- sel ist wol 1700. meiln von dem kaben: heist Sant Helena/ da kunten wir nit zuͦ land kommen/ also saylten wir von dannen vnnd ward der wind kalman etlich tage/ Von der selben zeyt saylten wir biß vff den xv. tage augusti/ da sahen wir wyder land/ vnd seind do selbst ix. len der bei einander der namen mir eigentlich onbekant sein: Vnd heißt ein Jnsel do selbst Sant Jacob vnd zwo ander Ylle de may vnd Yllen de fuga/ Vnd ee wir von der inseln sant Helena komen: do von ein an- der Jnsel wol 200. meiln leit/ heist Assension/ vnnd von den dreyen in- seln ist 500. meilen geyn Lysibon/ Wir satzten vnser ancker vor sant Jacobs insel/ vnd namen da selbst wyder wasser/ fleisch/ vnnd holtz/ dann vns was aber an speiß abgangen also das wir nit lang on land kunten bleiben. Wir funden auch da selbst vil frucht/ vnnd lagen da biß vff den xviij. tag des Augstmonats/ vns kame auch eyn karfel zuͦ das vß dem Geneya kam/ das wolt auch gein Lysibon sayln/ Es weßt auch vf diesser inseln vil bawmwoll: Vnd vf Ylen de mayda werden die sundersichen wyder gesunt wann sie zwey oder drew iare daruff sein oder aber sterben/ vnd welch also gesunt werden die zyhen darnach wy derumb wo hyn sie wollen vnd beliben hie fur gesunt. Die ix. Jnseln sein des kunigs von portugal/ vnd sein etlich besetzt etlich sein auch nit besetzt Vf den viij. tag septembris warenwir von den inseln 60. meilen/ da quam ein sturm windt vnnd treib vns wider hyndersich vf die inseln/ vnd hetten wir nit mer brot im schiff man gabe vnser ei nem tags nit mer dann vi. vntz brot zu essen. wir wurden ym schyff zuͦ rat das wir widerumb noher insen sant Jacobs lauffen wolten/ vnd kamen vff den xiij. tag Septembris do hyn vnd kauften Reiß vnd fleisch vnd mille in die schyff vnd namen wasser. Am xx. tag septen bris gingen wir wyder zuͦ sayl noch Portugal/ vnd bald dornoch ward

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning, Justus-Liebig-Universität: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2013-07-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-07-16T11:00:00Z)
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Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Kürzungsstriche (geschlängelte Linie über Buchstaben) wurden nur expandiert.
  • Die im Bilddigitalisat zu sehende schadhaften Stellen sind nach dem Faksimiledruck transkribiert: Franz, Schulze (Hg.): Balthasar Springers Indienfahrt 1505/06. Wissenschaftliche Würdigung der Reiseberichte zur Einführung in den Neudruck seiner »Meerfahrt« vom Jahre 1509. Strassburg, 1902 (Drucke und Holzschnitte des XV. und XVI. Jahrhunderts in getreuer Nachbildung VIII).



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Zitationshilfe: Springer, Balthasar: Merfart. Oppenheim, 1509, S. [27]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/springer_merfart_1509/32>, abgerufen am 03.05.2024.