D Je Merfart vnd erfarung nüwer
Schiffung vnd Wege zuͦ viln onerkanten Jnseln vnd Kuͦ-
nigreichen / von
dem großmechtigen Portugalischen Kunig Emanuel
Erforscht / funden / bestritten vnnd
Jngenomen / Auch wunderbar-
liche Streyt / ordenung / leben wesen handlung vnd
wunderwercke /
des volcks vnd Thyrer dar inn wonende / findestu in diessem
buchlyn
warhaftiglich beschryben vnd abkunterfeyt / wie ich Balthasar Spren-
ger
sollichs selbs : in kurtzuerschynen zeiten : gesehen vnd erfaren habe . rc
GEDRVCKT
ANNO.
M. D. IX.
J N dem namen der heiligen
onteil
barlichen Triualtigkeyt Got Vaters Sons vnnd Heiligen
Geist Amen /
Durch den alle ding Hymel Erde vnd die tyeffe
abgrunde geschaffen vnd ordinirt sein /
vnd on welchen keyn
guter anfang / mittel / noch selig ende ereycht werden
mage /
Wil ich Balthasar Sprenger von Fylß mit genade vnd hylffe
der selben die
wunderbarlichen new erfunden lande / Kunig-
reich Jnseln vnd gegene mit sampt yren
inwonenden men
schen / Thyren vnd wachssenden Fruchten / wie ich die in waßer
vnnd vff lande : mit andern geschickten des Großmechtigen
Kunigs zuͦ Portugal :
Emanuel genant : vnd der Furtreffen Kaufherren
der Fucker / Welßer / Hochstetter /
Hyrßfogel , deren
im Hofe vnd anderer yrer geselschafften / erstritten vnd
mit
macht helffen betzwingen : erfaren vnd gesehen habe / im anfang
des Jars
Christi vnsers herren geburt funftzehenhundert vnd
Funff / vff mitwoch noch dem
achten der Heiligen drey kunig
tag : der do was vff den xv . tag des Jenners : als wir
zuͦ Antorff insaßen
gegen Lisibon vnd furter in Kallekutten rc . zuͦ
segeln mit gottes hilf
Vnd ein meil von Lisibon by Rostal : dez Closter also genant :
do wir
die Schiffungen mit Speiß / Geschuͤtz vnd ander notturfft : biß vff
den
xxv : tag des mertzen . dar vff do was der tag der verkuͦndung Marie
in der Osterfyertagen : gerust vnd versehen Haben wir vff den selben
tag in gottes
namen angesegelt gegen Jndiam / do hin wir bey Fyer-
tausant meylen zuͦ faren
hetten Vnd noch vnser zuͦschickung im ingang
des Schifs vnd anfarens / Kam ein
wunderbarlicher grausamlicher
Fisch bey Rostal vß dem hohen Mere inn Hafen ( das ist
in die pfordt
oder staden des Meres : do man ynschifft / anfert / vnd vßledt ) der
was
in der groͤß eins iungen knaben vmb xvij. iare alt / besch schwartz
vnd
hat allein vff seinez ruck fisch federn Er bließ erschroͤckenlich das
mer
uͤber mans hoche in die lufft Vnd inn schnellem hynsegeln erreichten
wir
die Cost zuͦ Portugal vff den xxvi. tag des Mertzen vff welchen
tag
vmb vnser schiff inn vnd bey den hafen der angezeigten fisch onzalber
vil
erschynen vnd zuͦschuͦmmen . Vnd vff den andern tag der do wz
des
xxvij. des Mertzen Schossen die Schiffleut ein onbekanten seltza
men Fisch in der
Cost im Spangen Sehe / den sie ein Duͦtschin nanten
der was folligklich eins
mans langk gleicher gestalt einem Schwein
das ongeuerlich fyer guldin bei vns werdt /
vnd het der fisch : als eyn
Eber am hyndern teil seins leibs : ein groß
geschroͤd / vnd vorn an sey-
nem mund ein Schnabel geleich eim Fogel doch
einer breitern form :
vnd inn seinez maul vil kleiner scharpffer zene / Mit diessem
fisch wur-
den gespeißt inn einem tag Hundert vnd sechßundtzwentzig menschen
do
von ich selber gessen vnd gespeißt worden bin .
Vff Freitag noch Vnser lieben frawen verkundung tag / der do was
vff den
Achtundtzwentzigsten tage des Monatz Mertzen / Do fuͦren
wir zuͦ nacht mit
vnsern schiffen zwischen zweien Jnseln hyn : vnd leit dye
ein von der andern
Sechtzig meilen / vnd fecht sich do an der Moren
landt : vnd heist die ein Canaria
vnd leit hundert vnd achtzig meylen
von Lisibon / die ander Jlamander : die selb
leit hundert vnd funftzig
meiln von Lisibon / vnd sein mer dan halb Moren in
diesen landen vnd
Jnseln . Vff den lesten tag des mertzen sahen vnd erfunden wir
inn
Meres fluͦt Neuͤn Jnseln hoch von gebirg vnd wit vnd breit von lan
den
von Canaria noch einander lygen / Jn welchen inseln die Schla
fen die Cristen
verkauffen . Vnd sein diß Jnseln ein Kunigreich dem
Kunig von Hyspania
zuͦgehoͤrend wir waren der zeit zweyhundert vnd
l. meyln wegs von Lisibon biß
in diesse gegene mit gotes hilff gesegelt
Vff den dritten tag des Apprillen : das
was vff Sant Ambrosius obent
kamen wir vß der Cost von Geneva / do furen wir die
leng bei der mo
ren oder schwartzen land vff zwoͤlff oder funfftzehen meyln fer /
da sa-
hen wir vff den selben obend vnd tag dornoch vil grosser
grausamer
walfische vnd ye einen groͤsser vnd lenger dann den andern .
Vff den Sechsten tag do fuͦren wir zuͦ schiff an land noch
dez
dem
Kaben
werdon / do fingen wir viel vnd manigerlei fisch mit dez dem
angel / als
das schyff im lauff was . Vff dem Sibenden tag des Aprillen da fu-
ren
wir in den Kaben ferre hynein inn der Moren land vnd wurffen
vnser aͤncker
vß / vff drey meyln bey einem marckt heißt Byssegicks do
ist der Moren kunig
wonhafftig / das volck hat hol bawm zu schiffung
dar inn sie fischen Jr fyer
fuͦren mit tzweien der angetzeigten schiflein
zuͦ vns / vnd retten gut
Portugalisch sprach mit vns also das wir ein
ander gantz in allen hendeln wol
verstunden / Wir sahen auch in diessez diessem
Kunigreich vnd Jnseln wunderbar
onschamhafft menschen beyderlei
geschlecht vndereinander als die wilden Thyr : etlich
allein die Scham
bedecken / die andern nackend / all schwartz als die wir bei vns
Moren
nennen vmblauffen : der Moren land sich auch da anheben : Jre wo-
nungen vnd
hüser geleichen sich den hütten als die armen dorfleut in
vnsern landen über die
backoͤffen machen : welch huͤser die inwoner noch
irem willen tragen wo
hyn sie zuͦ wonen lust haben Jn diessen Jnseln
vnd landen ist
vberfluͦssigklich vil Fychs / klein vnd feißt von leibe Es
werden dar inn
gemacht vyl keß vnd guter zuͦcker an vil enden der ge
gene wachssen ist /
darzuͦ vil wilder menschen dar inn / vnd sunst mani
gerlei abentuͤr
erfunden werden / Vnd sunderlich erscheint vnd felt der
ende vil golts / do von der
Portugalisch Kunig sein Guldin Muntz
schlagen vnd muntzen leßt Aber die ynlendischen
diesser Jnseln das
golt nit arbeiten noch verwercken kunnen
Diß volck braucht noch nympt bei ynen gantz kein gelt / sunder
allein
seltzam auenturige ding / als Spigel Messing ring / lang blawe
Cri-
stallein rc . vnd der geleichen manigerlei was yn seltzam ist vnd ynen
do hyn bracht wirt / do geben sie ware vmb ware / vnnd was sie haben
vnd bei yn
wechst stuck vor stuck : noch yrer liebe vnd zymlicher achtung
der selben ding /
Gewechs der bawm seyn uͤbertreffener groͤsse . Vnnd
wert diß land der
angetzeygten Jnseln Tausant vnnd Fyerhundert
meylen .
Vff den eylfften tage des Aprillen sandt der Kunig sein Son zuͦ vn-
serm
schyff da ym sein hoflut vnd dyner groß ere an dethen das by vns
narren weiß vnd
spotliche geacht wurde / da lagen wir achtag vor dez
land ym hafen mit xix. schiffen .
Vff den fiertzehen tag des Aprillen
da segelten wir hynaus acht meyln von dannen da
lag dy fluͦt der oͤ
bersten Capeteniern / da funden wir etliche die mit
vns zuͦ Rostal vß
wolten faren / vnd brach vnser blind rade vß anstossung
anderer schiff
die wider vns fuͦren / also das wir vff funffhundert meilen
allein vnd
nit mit der flut fuͦren biß vff die nachuolgen zeit . Vff
de
den
xv . tag des
Aprillen segelten wir mit der gantzen fluͦt vß von der
Schwartzen
oder Moren land biß vff den grossen Golffen / der do ist Tausant
fyr
hundert meylen breyt biß an den Kaben sperantzen . vnd von dez Ku-
nig
Bissegitz ist xiiij. meiln inn das land hynein / Do ist ein ander
groß kunigreich
vil hundert meiln lang vnnd heyßt der Kunig von
Genneya vnd ist ein boͤß
landt von leuten vnd faulem lufft / Vnnd
als wir quamen an den Kaben werdon do leit
ein runder Felschß oder
Bergk im Mere / der ist sere hoch vnd wonet nymant daruff Vmb
den
Berg sein groß Bawm wol fyer clafftern dick vnd haben bleiter ge-
leich den
Nuͦßbawmen vnnd tragent frucht geleich den Kurbssen .
Vff dem Golffen als vor steet da saylten wir vnder der Sonnen vnd
dem Mon durch
so ferre das wir den Polum Articum oder den wa-
gen nit mer gesehen kunten . vnd den
Polum Antarticum als bald inn
vnser gesicht empfingen . vf den Mere ist vil wunders
von fischen / vnd
sunderlich sein vff : dem Golffen vil kleiner weisser fisch die
haben fluͤ
gel zu geleicher weiß als die fledermuß vnd flygen vff mit großen
hau
fen geleich andern foͤgeln . Wir segelten auch so tyeff in See das
wir
weder fisch noch keinerlei creaturen mer funden vnd was geleich als
ein
wiltniß vnd eynoͤde . Darnach segelten wir wyder vff den
Ka -
ben de sperantzen : dann wir waren douon gesegelt wol
tausant vnnd
fyerhundert meylen Vnd als wir wyderkamen vff Syben hunderdt
meylen
noch dem kaben : was im Juio : do was es so kalt als in vn-
sern landen vmb weinachten
Vnnd vff dem Golffen quamen so groß
schleg regen vnd geh winde onuerhuͤt oder
onuerwart / also das sie wol
die schif vmb stossen so mann sich nit bey zeit
versicht .
Wir fuͦren furterhyn eyn vnd kamen bey 300. meyln nit bey den kaben
also
dz wir lang nie wusten wo wir waren biß das wir passit passirt waren
vnd furen
noch vill 100. meylen / dz wir nit mercken kunten in welcher
gegene wir meres oder
landes weren so tyeff waren wir im mere Doch
noch langweiligem segeln sahen wir
vff das lest das Fyl domine vnd
walfisch die waren fast groß vnd uber massen
lang / dar zu ander fisch
die auch grußlich lang vnd schmal waren / vnnd seilten
also ab von
dem Kaben werdon wol funfftzehen wochen das wir weder land
noch
sandt sahen .
Von Bisegitz biß an den kaben de sperantzen do facht ein ander lant an
do seyn
auch schwartzen oder moren vf vnd die inwoner diesser lande
ist ein halb wild
volck / vnd so du zu yn kumst geben sie dir wol ein Och-
sen oder Schaf vmb ein
clein schaͤl oder messer Es sein vil thyr vnd fyh
im selben land / vnd nympt das
volck des ends auch kein gelt vnd gat
alles nacket sunder die Scham bedecken sie
mit hulczen oder lederen schei
den vnd bynden den iungen knaben yre schwentzleyn
uͦber sich Es ist
sunst ein lustig land von gutten wassern vnd wolrychenden
krutern :
vnd ist so gar vol sands das mann vnd frawen vnden vf breidem
leder
beynoh den grossen panthofeln gleichformig gen Jr etlich haben auch
von
fellen der thyre kleidung vmb sich hangen geleicher gestaldt wie
mann inn vnsern
landen kurtz maͤntel tregt Jr vil haben auch yre hare
mit gummi vnd bech
vfgestossen vnd zu einer hoflicheit vnd zyr vil vnd
kostlich edelgestein dar y n gehenckt vnd beheft . Sie haben eine schnelle
seltzam wunderliche sprache . vnd
ist ir wonunge vnder der erden .
Nach obgeschribner verhandelung in der funfftzehenden wochen vff
den xix . tag
Julij da sahen wir vil fisch / vnnd ongeuerlich uͤber zwo
stund darnach da
ersahen wir ein land zwischen Safalij vnd Mun-
esibick vnd saͤlten noch zur
zeit an kein land sunder fuͦren furt an / do
ist ein ander Jnsel die leit von
dannen hundert funfftzig meiln am
land hyn / vnd heist die hauptstat darinn Killiwa :
dz ist ein kunigreich
der heiden Vff den ddi . tag Julij satzten wir ancker vor die
stat Kil
liwa vnd vf den xxij. tag des monats furen wir mit allen potten
spa
tzyren in den hafen vor des kunigs hauß vnd begerten von im zuͦ
wyßen
ob er vns fryd oder tribut wolt geben / aber wir kunten kein fryden
ver
nemmen sunder wolten sie mit vns krygen vnd was kein ander
zuͦ uericht do
Vff den . xxiiij. tag des obgeschriben
monadts do fuͦren wir hyn mit
gantzer macht mitAcht schiffen wol gewapet vff
ein stuͦtz gantz on-
uersehen dez widerteile morgens frw zuͦ der Stat
vnd schossen etlich
Heyden zu tod vnd blunderten als bald vff die selben zeit die
Stat vnd
funden vil reichtumb mit Golt Silber Perlin Edelgestein vnd
ander
kostbarliche kleidung vnd huben an vff den selben tag als bald ein sch
loß
zuͦ bauwen . Vnd vff den xxvij. tag egemeltes monats do was der
b
kunig : als bald wir die Stat ingenommen hatten : hynweg
geflohen mit
einer grossen zal beyden Da macht der Hauptmann ein andern Kung
mit
grossen herlichkeiten vnd eren / vnd Croͤnet yn mit einer Cron als
einem kunig
zugehoͤrt / vnd gab ym das kunigreich yn mit allez rechten
doch dem kunig von
Portugal trew vnd holt zu sein / vnd im mit sey
nem gantzen kungreich zu allerzeit
vndertheniglich gehorsam zu sein
Vff den fyrden tag Augusti do quam der recht kunig
den wir vormals
vom land vertriben hettenwiderumb zu land / vnd als er erfor dz
ein
ander kunig erwelt vnnd bestedigt was / den er dann wol leiden mocht
vnd liep
hat / dann er hat in von kynd vff seyner kuniglichen regirung
bey im gehapt vnd
erzogen / do wolt er nit wider begeren kunig zuͦ wer-
den dem gesatzten kunig
auch kein intrag in sein regirung thun / sun
der begert er das vß ym eyn Hertzog
gemacht wurde / Des er also von
dem nuwen kunig vnd allem volck gewert ward Vnnd auch
also mit
grossen eren vnd herlichkeiten / in bey seyn Fursten vnd heren / als
sich
dann des ends geburt vnd gewonheit ist zu eim Hertzogen gemacht / be
stetigt
vnd mit land vnd luten widerumb begabt vnd ingesatzt Vnd
vff den sechsten tag des
Augstmonats schickten wir vns all widerumb
zuͦ schiff vnd stiessen von land
vnd seylten hynweg noch bombasa .
Jn diessen landen seyn seltzam auenturig Schaf haben breit kurtz schw-
entz dar
inn tragen sie ir vnstlich vnd haben sunst in yrez leip gantz
kein vnstlich / vnd
seind die Küw klein vnd feist vnd vff dem ruck hof
recht / die Hyrtzen ym land sein
geleich den geyssen vnd hoch als die
roß / vnd ist vil feldts darinn mit fruchten /
von Bonen vnd Erweissen
Es wachsen auch Palmiten baum darinn / do von hat das volck
Wein
Essigk Ole Wasser Nuß Honig Zucker rc . vnd haben von diessez baum
wol
sechtzeherley frucht vnd ander wunderbarliche dinge die mir alle
zu offenbaren
vertrußlich vnd zu lang weil daruf ging zubeschreiben .
Vff den nünden tag Augusti in
der nacht do heten wir groß angst vnd
sorg das vff vns eyn ander frembd schif oder
tzey lauffen solten / wir
waren hart an meres staden / des halb die sorg desto
groͤsser was / vnd
begegeten vns xi. schyf / aber got der almechtig behut vnd
versahe vns
mit sein goͤtlichen genaden / das wir von den schiffen allen on
schaden
quamen . Vff den Dreytzehenden tag vorgemeltes monadts quamen
wir mit
zehen schiffen in den hafen von Monbase vnd das volck der
sel
ben
sel-
ben
gegene waren vnser feind / Das selbig land hat gar eyn schoͤnen
ha
fen oder anfart / vnd vff eim ort desselben stadens haten sie gebauwen
ein
onseglich starck bolwerck Daraus sie vns mit schyssen ser leidig
ten vnd fast
getrang theten / aber durch versehung Christi Jesu vnsers
seligmachers nichts an vns
schuffen / sunder wir sie vß dez Bolwerck
hynwegk fluchtig mochten mit yrer habe biß
in die stat Nun was eyn
Feste von der stat hynauß vf ein felsten gebaut / do
saͤylten wir forthyn
vor die stat hynweg da funden wir nit vil feind inn / wir
legten vnd do
fur vnd schossen mit grossem ernst dar yn vnd vertryben vnser
feynd .
Vff den xiiij . tag Augusti noch mitentag da furen wir an dy Stat
da
schossen sie mit bogen vnd buchssen / vnd wurffen mit steinen greußlich
vnd
verderbten vns vil folcks aber es was alles
ouuerfengklich
onuerfengklich
/ Wir
schossen an zweien orten fuer in die stat vnd verbranten yn vil
heuser
von vor nvd ee wir sollichs thethen tryben sie zwen Elephanten vor
vns
hyn vnd her trutzlich zu vertruͦß Auch funden wir drew kemelthyr
in
der stat vnd dar for im felde / Die stat was vast starck vnd mit engen
gassen
die zugewinnen nit wol müglich was / aber mit anruffung vnd
hilf got des almechtigen
griffen wir vnser feind in der stat mit zweien
hauffen troͤstlich an vnd vf
den funftzehenden tag des augstmondes
ernstlich mit storm bestritten / vnd als wir in
dye engen strassen vnd
gassen der stat quamen also das keiner dem andern wol weychen
mocht
trungen wir mit gewalt onuerzegklich dar durch / do wurffen die mo
ren vnd
heyden so onmenschlich herauß gegen vnd vff vns : also : wo es
nit sunderlich gottes
wil gewessen onmuglich das wir in der stat het
ten moͤgen blieben Aber durch
gottes verhengknis vnd fursehung bleyb
manicher heyd tod / vnd der vnsern wurden nit
mer dan zwen vmb ir
leben bracht Wir eroberten vnd behielten die stat mit grosser
frolockung
vnd dancksagung got dez almechtigen Als wir nun vnser ordenung
in der
stat geschickt vnd vns zuͦ plondern gerust hatten / wurden wir
gewar das der
kunig sich vß der stat gethon het / vnd mit eynez onzal
berlichem volck der moren vnd
heyden besamelt vnd gesterckt hetten /
do ward vns ernst fursehung zuhaben dar wir
nit ubereylt vnd wyder
vß der stat getrungen wurden Wir verordenten gegen ynen eyn
wart
zuͦuersehen die strossen das wir ongewarnet nit durch die feind
uͤber-
fallen wurden vnd fingen an zuͦ plondern vn funden so groß gut
wie
vorangetzeigt das mir alles zuoffenbaren onmuglich got sey ewig lob
ere vnd
glori amen . Vff den achtzehesten tag Augusti ruͤsten wir vns
wyder hynweg
zuseylen gegen einem kunigreich heist Melline vnnd
als wir dahyn vß dem hafen
seylen wolten da quaz das schiff dar inn
ich fuͦr : der lenhart genant inn
grosse not / vnd durch ongestymme des
wyndes worden wir von den fortunen an das land
geworffen mit soͤl
licher ongestymigkeyt das wir das ruͦder verloren
vnd vnser schif vff
dem grund sten bleib vnd der maß benoͤtigt waren das keyn
ander hilf
dann allein gottes vnd sein genad do was Vnd ander schiff die wir
bey
vns hetten / von den wir zuͦ herbrig angenommen vnd behalten
waren
Blyben wir ligen bey dem obgedachten Bolwerck hye vß vff dem me
re sunder
ruͦder Morgens fruͤw treib vns des meres strame widerumb
fur die
stat / das geschach vf den neunthehesten tag des Augst vnd fin
gen als balde die
zymerlut an vnd machten vns ein ander ruͦder / das
ward vßgemacht vnd bereidt vf den xxv tag augusti Darnach
wun-
den wir das schif vß dez hafen in das mere mit grosser schwerer arbeyt
Vnd
vf den xxiij tag des Augusts gingen wir mit funf schiffen zuͦ seil
vnd der
schif waren eylf als wir die stat gewonnen / der kamen zuͦ dem
ersten zehen
vor die stat vnd das eylft bleib ein tagreiß hynder vns inn
grosser not als ich vor
angeregt hab / das selbig schif hieß Raphael Vnd
die Teutschen kaufleut heten drew
schif Das erst hyß sant Jheronomus
das ander sant Raphael vnd das dryt sant Lenharts
schif Diß drew
schif waren inn allen ferten vnd streytten . Zuͦ dem ersten het
der kunig
Emanuel von portugal nit mer dann drew schif die sein eygen waren
der
andern etlich waren der kaufleut vß lombardia die auch bei dyser
fart schif heten .
Jtem von Killiwa biß gein Bombasa sein lxx. mey-
len / Vnd von Bombasa sein xxv.
meiln zu einer andern stat haißt Mi
lyndi vnd ist ein eigen kunigreich Der selbig
kunig was vnser gunsti
ger frund vnd het alweg krieg vnd feintschaft gegen dem kunig
von
Bombasa Er thet vnserm volck groß ere an / Seyn hauptmann saͤylt
vns
entgegen mit funf schiffen wol funf meilen / das wir der zeyt nit
gein Millindy kamen
Der Kunig was gantz wol zuͦ fryden das wir
die vorgemelt stat also geplondert
geschleift vnd verbrant hetten Dann
noch dem plondern verpranten wir was vor hyn nit
verbrant worden
was vßgescheiden die gemawerten gewelbten heuser die waren so
starck
vnd wol versorgt das wir dye selben nit verbrennen mochten . Vf
den
obgenanten xxiij. tag des Augstmondes sailten wir wyder von Bom
basa nemlich
vf sant Bartholomeus obend in der nacht / vnd morgens
gegen tag kam ein ander schif
ongestvmiglich gegen vnd vf vns her
laufen also das groß sorg was wir wurden ein
ander verderben Dar
zuͦ brach vns eyn flugel von eim ancker ab durch grosse
kreft ee wir von
ein ander quamen als wir dz ersahen saͤilten wir lang am
lande hyn
vnd herre . Vf den xxvij. tag gedachtes monats gingenwir zu
saͤyle
uber den grossen Golfen von Mengen zuͦ faren mit xiiij.
Schiffen /
vnd ist 300 meyln von Milindy biß in Jndiam Vnnd furen darnach
vf dem
Golfen biß vf den xij . tag Septenbris / da ersahen wir wider
land Vnd ist da selbst
dy gegene von Jndia ein Kunigreich / vnd heut
das land vnd Kunigreich von Cananor Vnd
als wir vf dem Golfen
saͤilten vnder der Sonnen biß wir wyder land ersaehn .
Vf den xiii . tag
Septenbris do huben wir vnsern aͤncker widerumb vf vnnd
saͤylten
noher eim eyland heyßt Ansediffe da lagen wir xxviij. tag / do was
ein
schoͤner hafen vnd als wir dar quamen do wonet nymant vff dem
ey-
land / wir bawten do hyn ein Schloß vnd besatzten das landt mit
luͤ
ten Dann in gantzem Jndia kein hafen ist da mann sich bas
beschirmen
kan vor storm Vnd wann es yn vnserm land winter ist so ist es
Som-
mer in Jndia / wir bawten auch vf dem eyland ein galleen rc . Von de-
c.
selben land nit ferr lagen starck Stet vn künigreich / dar zu
vff dem
gebirg starck Schloß / Vnd ee wir vß dem Golffen des Meres drey tag
reyß
gesegelten dem land zuͦ / do furen im mere vil Karpffen vnd sch-
langen an den
schiffen hyn vnd here / bey diesser gegene ist ein Kunig-
reich vnd heist der kunig
von Aminor / vnd in der zeit als wir also do lagen / do
quam ein schiff mit vil Moren
vnnd zymlicher zal Roße vß
dem mere mit sturm inn den hafen / dem furen wir mit
etlichen botten
vnd buxen entgegen vnder augen : also : das wir ym furkomen das
sie
das land nit erreichen mochten vnd von dem wind geanstiget wurden
an ein
felsen zu treiben vnd lud vnd pferd so dar inn waren vß schwym
men musten vnnd yder
seynen furteyl sucht so best er mocht inn das
gebirg vnd felsen zu flyhen / Die pferd
stunden bei yren stuͦden / vnnd
zerstyß sich das schyff gantz vnd gar zu
stucken / sollichs alles geschah
in obgemeltem kunigreich / Das volck des selben
kunigs vnd landts
behielten die verfaren menschen vnd pferd noch yrer gewonheit in
schiff
bruchen : also das vns gantz nicht do von zuͦ teyl werden mochte .
Vff den xvi . tag Octobris gingen wir widerumb zuͦ sayl ( vnnd seyn
von
Ansediffen xv : meiln gein Ammor ) da quamen wir vff sant Lux
obend hyn / vnd sandt der
hauptmann ein Tollien zu dez kunig vnd lyß
die pferd fordern an yn Antwurt der
kunig ym were douon nicht zu-
wissen . Vnd wolten wir zu fryden sein so wolt er vns
speiß vnd was
er in seim land het verkaufen / mitteiln / vnd gut frund mit vns
sein
So vns aber das mißuiel vnd nit annemen wolten . so wolte er vnser
vnd des
glucks warten / vnd het als bald beyeinander besamelt 8000 .
geruster mann zuͦ
streitten . Vff den xviij . tag Octobris : das was vff
sant Lux tag in der nacht frw
vor tag mit xviij. botten das ware 800
man kamen wir zu der stat des kunigs in
vfgang des tags / da sahen
wir ein land daruff ein grosse schar volcks / also das der
hauffen nit
was zuͦ zelen / vnd stunden alle in weissen hembdern sunder were
vnd
wolten vnsers Hauptmans willen gantz nichts volnbringen / Der
Hauptmann hieß
vns vnder sie schiessen : vnd als bald wir dz geschutz
vßgeen liessen / do flohen sie
all schneel hyn wegk / vnd kurtzlich erschy-
nen sie widerumb am selben ende mit
grosser menge zum streit geruste
mit schoͤnen Schilten vnd Schwertern noch
yrer land sitten gewap
pet Sie hetten auch in der selben gegene am gestatten des
meres vil kost
licher schiff in gewertig Wir wurffen inn yre huser vnd schif
erschrocken
lich vnd ernstlich fuwer / vnd theten vns widerumb inn vnser botten
vnd
schossen vnder sie / aber vff dem lande hatten wir nit vil handels mit
ynen /
sie achten auch vff vnser schyssen nit groß / vnd standen kecklich
gegen vns / also
das wir nit vil raups von ynen brachten .
Wir schickten vns wider zuͦ schyff vnd saylten vff den selben tage
widerum
langs dem land noch gegen Cananor Vnd vff den xxij . tag
Octobris quamen wir inn ein gegen do funden wir grossen
schatz vnd
handel / von Perlein Edelgestein / Jmber vnd Canel Der Kunig vom
land
kam zu vnserm hauptman vnnd ertzeigt sich aller fruntschafft
gegen im / verordent vnd
satzt in auch noch seim tod ann sein stat zuͦ eim
Kunig . Vff den xxvij tag
Octobris furen wir naher Gutschin zuͦ vnd
vff den xxviij. tag gemeltes monats
vnd was vf Simonis vnd inde
in der selben nacht seilten wir vor Kalkan hyn / vnd vff
den xxix . tag
Octobris am morgen folgten vns fyr schiff vol sambucken von
Kala
kuten . Vff den xxx . tag satzten wir vnser aͤncker vor Gutzyn vff
ein
meyl bey das landt . Vff den tzweiyten tag / Nouenbris fingen wir
an zu laden
Pfeffer mit fier schyffen / nemlich den Lenhart / den Ra-
pfahel vnd die Sudia / Vnd
noch ladung der dreyer schiff segelten sie
hyn gegen Cananor Do blyben wir mit dem
Lenhart lygen Zu der
sel
ben
sel-
ben
zeit kam der Kunig von Gutschin zu vnserm Hauptmann
herabe
vnd gab ym ein guldin Cron / die ym der kunig von Portugal gesant
hette /
wir lagen alle geladen biß vff den xx . tag des obgeschriben mo
nats / vnd vff den
Cristobent kamen wir gein Cananor / vnnd blyben
da ligen biß vff sant Steffans tag /
Da wurden wir genoͤtigt das wir
vßladen musten in zwey ander schif in den
Raphael vnd in den Con-
seyon / die selben tzwey schiff namen vns mer dann 2600 .
Zentner Pef-
fers / Da bliben wir lygen biß die fluͦt zuͦ vns qua me
mit funf schiffen
biß vf den tzweiten tag Januarij Da saylten
sieim
sie im
namen gottes ge
gen Portugal vnd blyben wir allein vor Cananor lygen vnd
vnderstan
den ander pfeffer vnd spetzerey zuͦ laden bys noch zwey schiff
zuͦ vns
quamen die zuͦ Gutzyn geladen heten vnd mit vns gein Lysibon
solten
saylen / Vff den xxi . tag Januarij Do saylten wir in dem namen
der
heiligen Triualtigkeit mit dreien Schiffen von Cananor noher Por
tugal langs das
land hyn biß vff Ansediffen / vnd da tzwischen ist ein
Kunigreich heißt Batakalla vnd
was feynd rc . Vff den funfften tag
Februarij da sylten wir vnder der Sonnen hyn inn
Golffen von Me-
gis biß vff den achten tag Marcij / da funden wir land vnd heyst
dye
Jnsel Fastnacht / bey der selben Jnseln waren wir 140 meiln von fir-
men
land / vnd 40. meyln von der selben Jnseln leyt ein andere Jnsel
heist sant
Christoffel da wechst ymber vff vnd ist sunst ein fruchtbar
gut land / vnd ist vil
fleisch vnd ander speiß in der selben inseln / sie leit
100. meyln vom rechten lande /
das sahen wir vff den eylfften tag des
Mertzen / Da lagen wir zwen tag vnd ein nacht
das wir nit an die
in
sel
in-
sel
kunten kommen dann es quam ein ongestimmer wynd der
warffe
vns an fyrmen land . Vff den xiiij tag des mertzen sahen wir fyr-
men land
60. meiln von Monsebick da furen wir langs das land hyn
byß vff den nuntzenden tag
marcij / da satzen wir ancker vor der inseln
Monsebick / vnd machten vnser schiff
rein / vnd luden yn wasser vnd
holtz / vnd lagen da biß vff den xiiij. tag des Aprillen /
vndschyden vff
den selben tag von Monsebick noch dez kaben de sperantzen / aber ee
wir
inn die Jnseln Monsebick quamen da saylt die mandenele vff grundt
das sie
alle meynten sie solten do blyben seyn / vnd als wir inn dem ha-
fen waren da lud
mann die gantz spetzerei vß vnd satzt sye an grundt /
vnd macht sie wider gantz / dann
sie hat ein bruch uberkommen / wir fun
den auch doselbst speiß genug / huner / geiß /
fisch rc . da speißten wir al
vnser schiff vnd darnoch saylten wir in gottes namen
noch dem ka-
ben de sperantzen / also ein mol bey land das ander in der sehe /
vnnd
litten die zeit vil sturm vnd grosse not . Jtez vff den xix . tag des
meyen
nach mittag vnd den selben tag waren groß gesturm : vonn winden
inn dez
mere biß vff den obend zu vesper zeit / da quam ein groß gewicht
gantz uber das
forder Castel geschlagen / vnd zerbrach das Castel vnd
das groß sayl zu stucken vnd
furt den uberlauff in das schyff das ein
man biß an sein achseln in dez schiff im
wasser stunde / vnd was dar
zu das schiff vff der lincken seyten gantz vnder wasser :
also : das keyn
hilff do was anderst dann von got / den wir ynnigklichen anrieffen
vns
zu trost vnd hilff zu kommen / das auch also geschahe / doch bleybe
das
schiffe also vnder wasser als lang eyner eyn pater noster mocht betten
das
es sich nit heruß kundt schwyngen / vnd doch mit hilff gottes das
forder rat
vffbrachten vnd vorwint lieffe das also das schif widerumbe
vfquame Auch schlug es
eim marner dye schusseln vff das wasser in
das schiff da mit das volck kunt
arbeiten / vnd schutten das wasser vß
mit zweyen pompen tag vnd nacht on vnderloß /
vns brach auch eyn
pyol pfeffers vff / also das wir noch grosser not heten das wir
nit wol
zum wasser kommen mochten Do was grosser cleglicher iomer
erschroͤck
lich zu sagen vnd hoͤren / dann das schiff vnd wir waren
gantz verlo-
ren Aber dye kunigin aller barmhertzigkeit vnd der heilig sant
Jacob
theten an vns groß wunderzeichen / wir wurden auch von grosser sch-
werer
arbeit / die wir mit vßschoͤpffen des wassers mit den pompen the
then vnd also
das mann vns laben muste mit wein vnd brot dardurch
wir vns widerumb erholten . Vf
den xx . tag des meyen schickten vnd
machten wir vnser sayl widerumb zuͦ vnnd
bereyten vns furter zuͦfa
ren / Vff den xxi tag fingen wir abermals an
zuͦ saylen vnd furen
biß mitag do funden wir die andern zwey schif wider ym
sturm lau
fen von vns / wir saylten fort vf 125 meyln noch dem kaben / vnnd
vff
dem wege ging vns der wind vnder augen das wir nit weiter
kommen
moͤchten : dann da was ein pfort da lagen wir biß vff den lesten tag
des
Mayen vnd verloren da selbst zwen aͤncker / aber vff den xxix tag
des
meyen gyng vns abe an wein vnd speiß / das wir nit mer dann wasser
vnd brot
im schif hetten Vff den ersten tag Junij gingen wir zuͦ sail
dez kaben zu
mit zweyen schiffen : dann der oͤberst hauptmann ließ auch
zwen aͤncker da das er inn den sehe lauffen must / da
funden wir in wy
der vnd was der wind als groß das wir widerumb hinder sich
musten
lassen lauffen noher Monsebick vff gebot des hauptmans . Vff den
zweyten
tag Junij hylten wir mit dem gemeinen volck ein rat vnnd
was vnser furnemmen vnd
anschlagk das wir widerumbe hynder-
sich hoher Portuͦgal zu lauffen wolten /
vnd nit gein Monsebick Aber
der wind was so groß vnd ongestim ym mere das wir do hyn
biß vf
den dritten tag Junij lauffen musten lassen / vnd vf den selben tag ge
bot
der oͤberst hauptmann abermals vnserz hauptman meister vnd pilot
vff
leib vnd gut das sie nit solten von ym seylen anderst dann gein Mon
sebick : da der
Jnseln funf beieinander lygen : also saylten wir mit ynen
biß vff den achten tag
Julij / do rufft das volck vnd der factor mit ge
meiner stym zu vnserm hauptman
Misericordi Misericordi / vnd ba
ten yn vmb gottes
villen
willen
das er solt vmbwenden noher Portugal dan
es thet not Es was auch nit mere
Speiß dann brot vor drey monad im
schyff / vnd gantz kein trost noch
zuͦuersicht lebens / dann weren wir kom /
men gein Monsebick so weren wir all
hungers gestorben auch schiff
vnd gut verloren / Also vf den selben tag als die Sonn
nyderging sail
ten wir widerumb vor die porten do wir die aͤncker ließen /
vnnd inn der
nacht kam vns aber de wind vnder augen / das wir inn die selbig
port
widerumb faren muͦsten / vnd kamen da hyn vff den eylfften tag
Ju-
nij / wir theten ein proceß im schyf Vnd heistt die pfort Labay de rock
Vff
den xiij. tag Junij gingen wir wider zuͦ sayl vnd quamen vf den
xx . tag Junij
an ein ander port : die heist Labay de allagow / do fingen
wir vil fisch / vnd den xxi
tag Junij gingen wir wider zuͦ seyl / vnd dar
noch vff den xviij . tag kam vns
der wind widerumb vnder augen dz
wir abermals in dye selbige pfort musten lauffen .
Vff den xx . tag
Junij satzten wir die pot da auß wasser zu suchen / da funden wir
was
sers genuͦg Ochssen Kuw vnd Schaf / vnd verkaufften vns die
Moren
genuͦg vmb ein wenig alts eysens : vnd wolten sunst anders nicht
ha
ben / wir speißten vnser schife do mit groser meng fleisch vnd wassers /
Vf den
xxvi. tag Junij kam vns widerumb gutter wind da gyngen
wir aber zu sayl vnd theten
vnser bot mit wasser in vnser schif vnnd
saylten mit gluck biß vff den ersten tag
Julij / da quamen wir in Au
gwado sambraß / vf den andern tag gingen wir widerumb
zuͦ sayle
noch dem kaben zuͦ / da waren wir funftzig meiln von dannen
vnd hat
ten gutten gluckseligen wind . Vff den sechsten tag Julij morgens
da
sahen wir den Kaben de bona sperantzen / vnnd saylten den
silben
selben
tag das wir in ymm gesicht behielten / der windt was doch die
selbige
nacht vnd tag nit so gut das wir yn moͤchten dupplyren .
Vf den sybenden tag Julij da furen wir by dem kaben hyn fur inn dem
namen gottes
in den grossen golffen von Geneyen / vnd ist 1400 mey-
len : oder als etlich sagen 1300 . meilen biß gein Bissegitz /
da zwischen
heten wir manchen grossen harten storm vnd windt sage ich euch
vor
ware vnd sorg vnd angst vnd saylten in grossen noͤten fur / vnd
was
des ends die groͤst not angst vnd sorg wie wir yn fuͦr passirten /
dann
wo das nit glucklich geschehen were es vns sere baldt gelegen solten
wir
widerumb in portugal kommen sein . Es ist auch vmbe den kaben
etlich hundert meilen
diesser zeit so kalt als es in vnsern landen vmb
weynachten / die tag sein kurtz vnd
die nacht lang / vnd ist der winter in
diessen zeyten am aller hertsten / so die best
zeit des Sommers in vnsern
landen ist / Vnd so du kumbst etlich hundert meiln in
Golffen von Golfen
von Genneya / da muß mann widerumb vnder der Sonnen vnnd
Mon
durch passieren / Auch des geleichen wider den Golffen von Men
gen als mann her auß
seilt muß mann auch dar vnder durch / vnd wann
mann vor den kaben kombt so hat mann
dann vil meiln fuͦr wind ym gol
fen von Geneya . Vf den xxi . tag Julij sahen
wir land / vnd ein in-
sel ist wol 1700 . meiln von dem kaben : heist Sant Helena / da
kunten
wir nit zuͦ land kommen / also saylten wir von dannen vnnd ward
der
wind kalman etlich tage / Von der selben zeyt saylten wir biß vff den
xv.
tage augusti / da sahen wir wyder land / vnd seind do selbst ix . len
der bei einander
der namen mir eigentlich onbekant sein : Vnd heißt ein
Jnsel do selbst Sant Jacob vnd
zwo ander Ylle de may vnd Yllen de
fuga / Vnd ee wir von der inseln sant Helena
komen : do von ein an-
der Jnsel wol 200. meiln leit / heist Assension / vnnd von den
dreyen in-
seln ist 500. meilen geyn Lysibon / Wir satzten vnser ancker vor
sant
Jacobs insel / vnd namen da selbst wyder wasser / fleisch / vnnd holtz /
dann
vns was aber an speiß abgangen also das wir nit lang on land
kunten bleiben . Wir
funden auch da selbst vil frucht / vnnd lagen da
biß vff den xviij. tag des
Augstmonats / vns kame auch eyn karfel zuͦ
das vß dem Geneya kam / das wolt
auch gein Lysibon sayln / Es weßt
auch vf diesser inseln vil bawmwoll : Vnd vf Ylen de
mayda werden
die sundersichen wyder gesunt wann sie zwey oder drew iare daruff
sein
oder aber sterben / vnd welch also gesunt werden die zyhen darnach wy
derumb
wo hyn sie wollen vnd beliben hie fur gesunt . Die ix. Jnseln
sein des kunigs von
portugal / vnd sein etlich besetzt etlich sein auch
nit besetzt Vf den viij. tag
septembris warenwir von den inseln 60.
meilen / da quam ein sturm windt vnnd treib
vns wider hyndersich
vf die inseln / vnd hetten wir nit mer brot im schiff man gabe
vnser ei
nem tags nit mer dann vi . vntz brot zu essen . wir wurden ym schyff
zuͦ
rat das wir widerumb noher insen sant Jacobs lauffen wolten /
vnd
kamen vff den xiij . tag Septembris do hyn vnd kauften Reiß vnd
fleisch vnd mille in
die schyff vnd namen wasser . Am xx . tag septen
bris gingen wir wyder zuͦ sayl
noch Portugal / vnd bald dornoch ward
etlich tag vil volcks kranck vnd fur vnd fur ye lenger ye
mere / Am Fie
sier kentura vf den ersten tag Octobris waren xx. mann ym schiff
kranck
vnd sturben die zeit hyn 123. person . Da saylten wir biß vf den xxi .
tag
Octobris da sahen wir Ylle maday / Vf den xxij . tag Octobris satzten
wir
aͤncker vß vnd lagen da biß vf den driten tag Nouembris Da gin
gen wir wyder
zuͦ sayle noch Portugal / vnnd speißten vor hyn vnser
schiff mit wein vnd brot
zymlicher weiß . Vff den xij . tag Nouenbris
da sahen wir widerumb land / das was der
kabe zuͦ sant Vincentz / vnd
waren wir der zeit von Lysibon 35. meiln Da
saylten wir langs lan-
hyn byß vf den xv . tag Nouenbris vnd satzten aͤncker
vor die stat Lysi-
bon / vnd hatten do mit diesse Reyß in dem namen gottes
volnbracht
vnd geendet / Dem sey Ere vnd glory ymmer vnd ewigklichen Amen .
Jn Safalla ist das volck reich von Golt vnd nimpt auch kein gelt in
dem selbigen
land sunder geben sie yr ware vnd gut vmb gemolt docken
Vß diessem Arabischen
land ist der heyligen drey kunig einer geborn
Monbasa leit noch Monsebick . aber
noch Killiwa wol 50. meiln vnd
ist ein kunigreich mit einer schoͤnen gebauten
mechtigen haubtstat Vnnd
noch dem selben leit ein ander kunigreich xxiiij. meilen
Mellyndi ge-
nandt . Kambeyen vnd negen lygen darnach langs an dem meer /
also
das ich nit weiß wie weit eins von dem andern leit / aber das weis
ich
das von Mellindi uͤber den golffen von mengen in der breite 700.
meiln
bis zuͦ der inseln Ansediffen ist .
Da bey leit ein ander Jnsel vnd kunigreich heißt Ammore / vnd hebt sich
da selbst
Jndia an / inn dyesser gegene lygen vil ander Kunigreich der
namen mir onkundig Von
diser Jnseln ist 50. meiln gein Kanaor / vnd
inn dem selben lande sein hynden groß
berge / daruff vnd vmb Pfeffer
vnd ander mer Spetzerey wechst / vnd forn gegen dez
mere ist es
in
ein
schoͤn
land mit Palmiten baumen wol gezyret Vnd leit Kallakuten
zwoͤlf
meyln von dannen / vnd dazwischen leit ein grosse stat heist
Banra
nym / vnd . v. meiln von kallakuten leit ein Stat heist Kanor /
GVTSCHIN ◀ Jst eyn groß Kunigreich . da von
der heyligen drey kunig einer
ge-
wessen ist / leit fort hynein / vnd wu du in dem selben land bist so
gestu
vnder den Palmiten bawmen / vnd ist ein reich kunigreich von Spe-
tzerey . Der Pfeffer wechst geleich als ein Weintrauabe Weintraube vnd ist
schoͤn
gruͤn / dann so pfluckent sie yn abe vnd durrent yn vff eym Tuch an
der
Sonnen / Er wirt zeytig vmb sant Martins tag : oder Weynachten /
dann vmb
die selbige zeit ist es in den landen am heisten / vnd inn dem
hohen Sommer
geacht .
Kalkalon dz kunigreich leit zwischen Gutzin vnd Kollon . nemlichen . v.
meiln von
Kollon / Es ist ein reich land von edelgesteyn vnd Spetzerey
d ij
Frawen vnd mann der gegen haben lang schwartz hore vnd
geend nackent
vßgescheyden yr scham deckent sie mit Tuchern . Es wonen fyerley
ge-
schlecht : nemlich Nayer : das sein Edellut / Mugua Buren / Bremen
seind die
Heyden die selben haben die gantz kauffmanschatz vnderhan
diesser land Auch wonen
vnder ynen Juden / Sie haben streitbar wo
fen ein Parthey Hantbogen / die andern Rundt
schilt vnd bloß Sch
wert / ein teil spitz das ander vorn rundt / vnd etlich tragend
spießlein
vnd gand alle nackent zuͦ streyt Die kaufleut der selben land haben
all
weyß hembder an / vnd weiß tucher vmb die koͤpff gewickelt . Jn
diesen
landen sein auch vil Turchen die yre kaufmanschaft zuͦ Kananor
trei
ben vnd haben inn Jndia vil Schiff / do mit treiben sie ire gewerb
geyn
Mengen vnd Kambeyen auch in ander vorgemelt lande vnd Jnseln .
☞ Vnd so der Kunig von Gutschin wil in einem kleinen schif spatzy
ren faren so
sytzen sein Edelluͤt vorn vnd hinden im schif mit yren waf
fen / vnd der
Knnig
Kunig
Kunig vff eym banck vnder ynen mit geschrengkten fussen
vnd stet alweg
einer vor ym vnd helt ein rundt gedeck uͤber yn da mit
er ym schatten macht
das yn die Son nit brenn . vnd gat alweg eynem
an seiner handt Vnd so er spatzyren
wil so volckt ym fur vnnd nach
sein hofgesinde vnd volck mit yren wapen vnd waffen
Seyten vnd andern
frewden spielen Truͦmmeten / Boͤgen / Hoͤrner
Schalmeyen rc . mit
grosser zal vnd
frolockuug
frohlokung
.
Mallacken ist eyn Kunigreich vnd leit etlich hundert meyln hynder
Kollon . Vnd
kommen vß diessem lande Negelein vnd Muscaten / dann dy
selbig wurtz wechst nit
inn Jndia . Der obgenant Kunig von Portugal
hat lassen suchen vnd erfaren ob noch
diessen landen mer inwonende
menschen sich halten / aber was erfunden vnd ym do
von offenbart ist
ist mir gantz onwissend vnd verborgen .
Jtem hynder Kananor / Kallakuten vnd Gutzyn / da ist einer von den
heyligen drey
kunigen / Vnd noch Kallon da ist ein groß mechtig Ku
nigreich das heißt Arsinien /
Vnd hat der selbig kunig xij. Kunig teg /
lich zuͦ hof reyten ye einer reicher
dann der ander / Es leyt auch sant Tho
mas im selben land begraben . Vnder diessen
kunigreichen ist eins genant
Persyen da hat auch der heiligen dreier kunig einer
inn gewont Vnnd
ist ein gentil volck / vnd betten Christum vnsern erloͤser an /
Der selb
kunig furt auch groß krieg vmb Christus glaubens willen wider
dye
onglaubigen vnd heyden .
Melacken ist firmen land / dar inn ligen zwo Jnseln / da kommen Ne
gelein vn nüß
here / die eyn Jnsel heißt Bandam / dar vff wachssen Ne
gelein vnd kein ander
spetzerey Die ander Naguarij / vnd wescht wechst nicht
dann rot vnd weisser
Sandel darinn .
☞ Die Merfart Halthaser Sprengers inn einer Sum geoffenbart
hat hie ir end
erlangt Jm iar noch Christus geburt .1 .5 . 0.9 .