Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Poetische Aufschrifften. Der Schönsten auf Erden,Soll dieser Brief zu eigen werden. XLVIII. Erbrich, o Kind! den Brief, so meine Federschreibet, Die da vor diesesmahl, statt Dinte, Thränen führt, Weil mich des Schicksals Macht aus diesen Fluh- ren treibet, So weiß ich allzuwohl, wie viel mein Hertz verliert. XLIX. Mein schlechtes Rohr soll auch erklingen,Und dir ein Lied zu Ehren singen, Da sich bey deinem Nahmens-Fest Ein jeder Bürger hören läst. L. Cito! quam citissime!Schreibt mein matter Kiel zu Ehren; Freund! was nun darinnen steh, Wird dich schon der Jnhalt lehren. Nimm, was ich dir übersende, Uberließ mit Fleiß das ENDE. Poetiſche Aufſchrifften. Der Schoͤnſten auf Erden,Soll dieſer Brief zu eigen werden. XLVIII. Erbrich, o Kind! den Brief, ſo meine Federſchreibet, Die da vor dieſesmahl, ſtatt Dinte, Thraͤnen fuͤhrt, Weil mich des Schickſals Macht aus dieſen Fluh- ren treibet, So weiß ich allzuwohl, wie viel mein Hertz verliert. XLIX. Mein ſchlechtes Rohr ſoll auch erklingen,Und dir ein Lied zu Ehren ſingen, Da ſich bey deinem Nahmens-Feſt Ein jeder Buͤrger hoͤren laͤſt. L. Cito! quam citiſſime!Schreibt mein matter Kiel zu Ehren; Freund! was nun darinnen ſteh, Wird dich ſchon der Jnhalt lehren. Nimm, was ich dir uͤberſende, Uberließ mit Fleiß das ENDE. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0280" n="248"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Poetiſche Aufſchrifften.</hi> </fw><lb/> <l>Der Schoͤnſten auf Erden,</l><lb/> <l>Soll dieſer Brief zu eigen werden.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#aq">XLVIII.</hi> </head><lb/> <l><hi rendition="#in">E</hi>rbrich, o Kind! den Brief, ſo meine Feder</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſchreibet,</hi> </l><lb/> <l>Die da vor dieſesmahl, ſtatt Dinte, Thraͤnen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">fuͤhrt,</hi> </l><lb/> <l>Weil mich des Schickſals Macht aus dieſen Fluh-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ren treibet,</hi> </l><lb/> <l>So weiß ich allzuwohl, wie viel mein Hertz verliert.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#aq">XLIX.</hi> </head><lb/> <l><hi rendition="#in">M</hi>ein ſchlechtes Rohr ſoll auch erklingen,</l><lb/> <l>Und dir ein Lied zu Ehren ſingen,</l><lb/> <l>Da ſich bey deinem Nahmens-Feſt</l><lb/> <l>Ein jeder Buͤrger hoͤren laͤſt.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#aq">L.</hi> </head><lb/> <l> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">C</hi>ito! quam citiſſime!</hi> </l><lb/> <l>Schreibt mein matter Kiel zu Ehren;</l><lb/> <l>Freund! was nun darinnen ſteh,</l><lb/> <l>Wird dich ſchon der Jnhalt lehren.</l><lb/> <l>Nimm, was ich dir uͤberſende,</l><lb/> <l>Uberließ mit Fleiß das</l> </lg><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">ENDE.</hi> </hi> </hi> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [248/0280]
Poetiſche Aufſchrifften.
Der Schoͤnſten auf Erden,
Soll dieſer Brief zu eigen werden.
XLVIII.
Erbrich, o Kind! den Brief, ſo meine Feder
ſchreibet,
Die da vor dieſesmahl, ſtatt Dinte, Thraͤnen
fuͤhrt,
Weil mich des Schickſals Macht aus dieſen Fluh-
ren treibet,
So weiß ich allzuwohl, wie viel mein Hertz verliert.
XLIX.
Mein ſchlechtes Rohr ſoll auch erklingen,
Und dir ein Lied zu Ehren ſingen,
Da ſich bey deinem Nahmens-Feſt
Ein jeder Buͤrger hoͤren laͤſt.
L.
Cito! quam citiſſime!
Schreibt mein matter Kiel zu Ehren;
Freund! was nun darinnen ſteh,
Wird dich ſchon der Jnhalt lehren.
Nimm, was ich dir uͤberſende,
Uberließ mit Fleiß das
ENDE.
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