Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Grab-Schrifften. Wir bethränen dich mit Jammer,Bis uns GOtt die Zähren stillt. Nun wirst du die Weißheits-Lehren, Dort in vollem Maasse hören. Auf eine schöne Jungfer. Leser! steh ein wenig stille, hier in diesem Schlaf-C. E. Jlligin. 1738. Gemach Lieget eine schöne Rose, die der Tod zu zeitig brach. Eine Jungfer ruhet hier, ein Bild Anmuths-voller Gaben, Eine Zierde unsrer Stadt liegt in dieser Grufft be- graben. Diese blühend schöne Jugend von so reitzender Ge- stalt, Jst, eh man es kaum gemeinet, todt, erstorben, welck und kalt, Doch zu gantz besondern Troste stehet diese Grab- Schrifft drauf: Die zurück gegangne Sonne gehet endlich wie- der auf. Auf ein kleines Kind Kurtz ist mein Lebens-Lauff, kurtz ist mein SargC. J. Bach. 1739. und Stein, Ach Eltern! kurtze Lust, kurtz soll die Grabschrifft seyn. Auf 6 liebe Kinder. Hier decket dieses Kirchhofs SandH. Michlenderleins. Sechs Kinder redlich frommer Eltern, Die F 4
Grab-Schrifften. Wir bethraͤnen dich mit Jammer,Bis uns GOtt die Zaͤhren ſtillt. Nun wirſt du die Weißheits-Lehren, Dort in vollem Maaſſe hoͤren. Auf eine ſchoͤne Jungfer. Leſer! ſteh ein wenig ſtille, hier in dieſem Schlaf-C. E. Jlligin. 1738. Gemach Lieget eine ſchoͤne Roſe, die der Tod zu zeitig brach. Eine Jungfer ruhet hier, ein Bild Anmuths-voller Gaben, Eine Zierde unſrer Stadt liegt in dieſer Grufft be- graben. Dieſe bluͤhend ſchoͤne Jugend von ſo reitzender Ge- ſtalt, Jſt, eh man es kaum gemeinet, todt, erſtorben, welck und kalt, Doch zu gantz beſondern Troſte ſtehet dieſe Grab- Schrifft drauf: Die zuruͤck gegangne Sonne gehet endlich wie- der auf. Auf ein kleines Kind Kurtz iſt mein Lebens-Lauff, kurtz iſt mein SargC. J. Bach. 1739. und Stein, Ach Eltern! kurtze Luſt, kurtz ſoll die Gꝛabſchrifft ſeyn. Auf 6 liebe Kinder. Hier decket dieſes Kirchhofs SandH. Michlenderleins. Sechs Kinder redlich frommer Eltern, Die F 4
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Grab-Schrifften.
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Nun wirſt du die Weißheits-Lehren,
Dort in vollem Maaſſe hoͤren.
Auf eine ſchoͤne Jungfer.
C. E. Jlligin. 1738.
Leſer! ſteh ein wenig ſtille, hier in dieſem Schlaf-
Gemach
Lieget eine ſchoͤne Roſe, die der Tod zu zeitig brach.
Eine Jungfer ruhet hier, ein Bild Anmuths-voller
Gaben,
Eine Zierde unſrer Stadt liegt in dieſer Grufft be-
graben.
Dieſe bluͤhend ſchoͤne Jugend von ſo reitzender Ge-
ſtalt,
Jſt, eh man es kaum gemeinet, todt, erſtorben,
welck und kalt,
Doch zu gantz beſondern Troſte ſtehet dieſe Grab-
Schrifft drauf:
Die zuruͤck gegangne Sonne gehet endlich wie-
der auf.
Auf ein kleines Kind
C. J. Bach. 1739.
Kurtz iſt mein Lebens-Lauff, kurtz iſt mein Sarg
und Stein,
Ach Eltern! kurtze Luſt, kurtz ſoll die Gꝛabſchrifft ſeyn.
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