Gatte die Früchte derselben nicht mit genüs- sen konnte. Er lag ohne Empfindung da, hatte sie noch nie erkannt, izt richtete er sich mit einmal in die Höhe, blickte starr umher, und rief endlich aus: Weib, so lebst du! so leben meine Kinder noch: Dann muß ich ja arbeiten! -- -- Nach diesen Worten sprang er vom Bette auf, forderte sein Werkzeug, und raßte aufs neue so lange, bis ich ihm Werk- zeuge von Holz verfertigen ließ, und alles gab, was er forderte.
Er kennt nun allemal sein Weib und seine Kinder, aber er glaubt fest, daß er noch in seiner Hütte wohne, arbeitet ohne Unterlaß an einem Schuhe, den er beständig flickt und wieder auftrennt. Wenn ihm sein treues Weib sein Glück erzählt, und zum Genusse einladet, so lächelt er einige Minuten ganz zufrieden, fängt aber in den folgenden wieder emsig an zu arbeiten, und tröstet sie mit der Versicherung,
Gatte die Fruͤchte derſelben nicht mit genuͤſ- ſen konnte. Er lag ohne Empfindung da, hatte ſie noch nie erkannt, izt richtete er ſich mit einmal in die Hoͤhe, blickte ſtarr umher, und rief endlich aus: Weib, ſo lebſt du! ſo leben meine Kinder noch: Dann muß ich ja arbeiten! — — Nach dieſen Worten ſprang er vom Bette auf, forderte ſein Werkzeug, und raßte aufs neue ſo lange, bis ich ihm Werk- zeuge von Holz verfertigen ließ, und alles gab, was er forderte.
Er kennt nun allemal ſein Weib und ſeine Kinder, aber er glaubt feſt, daß er noch in ſeiner Huͤtte wohne, arbeitet ohne Unterlaß an einem Schuhe, den er beſtaͤndig flickt und wieder auftrennt. Wenn ihm ſein treues Weib ſein Gluͤck erzaͤhlt, und zum Genuſſe einladet, ſo laͤchelt er einige Minuten ganz zufrieden, faͤngt aber in den folgenden wieder emſig an zu arbeiten, und troͤſtet ſie mit der Verſicherung,
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Gatte die Fruͤchte derſelben nicht mit genuͤſ-
ſen konnte. Er lag ohne Empfindung da,
hatte ſie noch nie erkannt, izt richtete er ſich
mit einmal in die Hoͤhe, blickte ſtarr umher,
und rief endlich aus: Weib, ſo lebſt du! ſo
leben meine Kinder noch: Dann muß ich ja
arbeiten! — — Nach dieſen Worten ſprang
er vom Bette auf, forderte ſein Werkzeug, und
raßte aufs neue ſo lange, bis ich ihm Werk-
zeuge von Holz verfertigen ließ, und alles
gab, was er forderte.
Er kennt nun allemal ſein Weib und ſeine
Kinder, aber er glaubt feſt, daß er noch in
ſeiner Huͤtte wohne, arbeitet ohne Unterlaß
an einem Schuhe, den er beſtaͤndig flickt und
wieder auftrennt. Wenn ihm ſein treues Weib
ſein Gluͤck erzaͤhlt, und zum Genuſſe einladet,
ſo laͤchelt er einige Minuten ganz zufrieden,
faͤngt aber in den folgenden wieder emſig an zu
arbeiten, und troͤſtet ſie mit der Verſicherung,
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien03_1796/296>, abgerufen am 25.11.2024.
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